- Perleche
-
Bei Mundwinkelrhagaden - die auch als Cheilitis angularis, Angulus infectiosus (oris), Faulecke oder Perlèche bezeichnet werden - handelt es sich um eine schmerzhafte, häufig schlecht heilende entzündliche Veränderung der Mundwinkel, die durch Einrisse (Fissuren) und oberflächliche Gewebedefekte (Erosionen) charakterisiert ist und mit Ulzerationen oder Krustenbildung einhergehen kann.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Folgende Ursachen für Mundwinkelrhagaden können (in Kombination) auftreten:
- Anatomische Besonderheiten wie
- Zugwirkungen auf die Mundwinkel bei entsprechenden Mundbewegungen
- starke Faltenbildung im Mundwinkelbereich, wobei sich am Boden der Falten eine sog. feuchte Kammer bilden kann.
- Belastungen der Haut durch Feuchtigkeit (Speichelfluss), Trockenheit
- Infektionen durch Kokken, Candida albicans oder Herpes-simplex-Viren, Treponemen (als Verursacher der Syphilis (T.pallidum)), HIV
- Stoffwechselstörung (Diabetes mellitus)
- Mangelerkrankungen: Eisenmangel (siehe auch Plummer-Vinson-Syndrom), Vitaminmangel, z.B. Riboflavin-Mangel
- eine vermehrte Zufuhr von Vitamin A (Retinol)
- Allergien, Neurodermitis oder andere Ekzeme, z. B. seborrhoisches Ekzem
- Leberzirrhose
- Autoimmunerkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom.
Symptome
Die entzündlichen Veränderungen in den Mundwinkeln äußern sich durch Rötung, Schuppung und Einrisse. Meist gehen diese mit Spannungsgefühl und Berührungsschmerz, seltener auch mit einem Fremdkörpergefühl einher.
Therapie
Ursächlich steht die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung im Vordergrund. Mundwinkelrhagaden können sehr hartnäckig sein. Besonders beim Vorliegen von Grunderkrankungen, wie einem Diabetes mellitus oder einem atopischen Ekzem, heilt die Entzündung schlecht ab und kehrt häufig immer wieder. Auch bei einer allgemeinen Immunschwäche oder durch eine Erregerquelle im Körper ist durch immer wieder kehrende Infektionen mit einem verlängerten Krankheitsverlauf zu rechnen. Lippenlecken sollte dabei unbedingt vermieden werden, eine zusätzlich verschriebene Paste kann überflüssige Flüssigkeit aufsaugen und so ein keimfeindliches trockenes Klima schaffen. Eine weitere übermäßige Befeuchtung und Austrocknung verhindern Fettsalben, denen antibiotische, antivirale oder antimykotische Zusätze beigemengt werden können.
Siehe auch
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen! - Anatomische Besonderheiten wie
Wikimedia Foundation.