Atombombenabwurf

Atombombenabwurf
Der Atompilz über Hiroshima, fotografiert aus dem Heck der Enola Gay

Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vom 6. und 9. August 1945 wurden von US-Präsident Harry S. Truman am 16. Juli 1945 – unmittelbar nach Bekanntwerden des erfolgreichen Trinity-Tests, des ersten Atomtests – beschlossen und am 25. Juli angeordnet. Die Atombombenexplosionen töteten insgesamt etwa 155.000 Menschen sofort. Weitere 110.000 Menschen starben innerhalb weniger Wochen an den Folgen der radioaktiven Verstrahlung, zahlreiche weitere an Folgeschäden in den Jahren danach.

Nur diese ersten einsatzfähigen Atombomben wurden bisher in einem Krieg gegen Menschen eingesetzt. Darauf folgte am 16. August 1945 die Kapitulation Japans, mit der der Zweite Weltkrieg endete. Die Abwürfe sollten dieses Ende offiziell beschleunigen und damit vielen US-Soldaten das Leben retten. Ob diese Begründung zutraf und ob die Abwürfe völkerrechtlich, ethisch und politisch verantwortbar waren, ist historisch stark umstritten.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Politische Lage

Im April 1945 kündigte der sowjetische Diktator Josef Stalin den 1941 geschlossenen Neutralitätspakt mit Japan auf. Er hatte Trumans Vorgänger Franklin D. Roosevelt zugesagt, spätestens drei Monate nach dem Kriegsende in Europa in den Pazifikkrieg gegen Japan einzugreifen.

Am 28. Mai 1945 telegrafierte der noch von Roosevelt ernannte US-Botschafter Harry Hopkins in Moskau an Truman, dass sowjetische Truppen für den Krieg gegen Japan in der Mandschurei Stellung bezogen hätten. Japan wisse, dass es verloren sei. Da Japans Regierung jedoch nicht bedingungslos kapitulieren werde, habe Stalin vorgeschlagen, ein japanisches Friedensangebot anzunehmen und dann die eigenen Ziele durch gemeinsame Besetzung und Verwaltung Japans durchzusetzen. Stalin fürchte, anderenfalls werde es dem Regime des Tennō gelingen, die Alliierten zu entzweien und sich auf einen Revanchekrieg vorzubereiten. Hopkins empfahl, das weitere Vorgehen eng mit den sowjetischen Verbündeten abzustimmen, um aus dieser Situation gemeinsam Vorteile für die Nachkriegszeit zu ziehen. Sein Telegramm blieb jedoch unbeachtet.[1]

Militärische Lage und Planung

Das seit 1942 begonnene Manhattan Project sollte drei einsatzfähige Atombomben herstellen. Das im Mai 1945 eingerichtete amerikanische Interim Committee sollte Vorschläge über ihre Verwendung erarbeiten. Das dazu gehörige Target Committee (Zielfindungskommission) vereinbarte am 10. und 11. Mai 1945 in Los Alamos den Einsatz der Atombomben gegen bisher nicht bombardierte japanische Großstädte mit Kriegsindustrie von militärstrategischer Bedeutung, um die größtmögliche psychologische Wirkung zu erzielen und das Risiko eines Fehltreffers bei begrenzter militärischer Zielauswahl zu vermeiden. Kyōto, Hiroshima, Yokohama und Kokura kamen als mögliche Ziele in die engere Wahl; der Kaiserpalast Tokio wurde verworfen.[2] Am 1. Juni 1945 empfahl das Komitee, die Waffen sofort nach ihrer Fertigstellung und ohne Vorwarnung gegen diese Ziele einzusetzen und keine Rücksicht auf mögliche zivile Opfer dabei zu nehmen.[3] Nur der Untersekretär im Kriegsministerium Ralph Bard äußerte Bedenken dagegen.[4]

Bei der Eroberung der japanischen Insel Okinawa im Juli 1945 starben etwa 12.500 US-Soldaten; insgesamt waren bis dahin etwa 70.000 US-Soldaten im Pazifikkrieg gefallen. Die amerikanische Öffentlichkeit war beunruhigt: Man rechnete bei fortgesetztem Widerstand der Japaner mit bis zu 300.000 weiteren eigenen Todesopfern; amerikanische Militärs schätzten die Verluste bei einer Landung auf Honshū und Hokkaidō (Operation Downfall) auf zwischen 25.000 und 268.000 Soldaten.

Seit sechs Monaten besaß die strategische US-Bomberflotte die völlige Lufthoheit über Japan. Ihre seit Februar 1945 intensivierten Luftangriffe mit Brandbomben nach britischem Vorbild hatten bereits zwei Drittel der japanischen Großstädte zu etwa 60 Prozent zerstört. Zudem hatte Japan bis dahin fast seine gesamte größte Flotte (Kidō Butai), den Hauptteil der Luftstreitkräfte und die meisten der eroberten Gebiete eingebüßt. Während somit die wirtschaftliche Basis der Kriegführung durch den Verlust der Rohstoffzufuhr empfindlich geschwächt war, hatten die verlustreichen Kämpfe von Okinawa und Iwojima den unverändert ungebrochenen Kampfwillen der Japaner deutlich vor Augen geführt; nur ein kleiner Bruchteil der kämpfenden Truppe war bereit, zu kapitulieren, die übrigen kämpften bis zum Tod. Inwieweit eine vergleichbare Opferbereitschaft auch bei der Zivilbevölkerung zu erwarten war, war ungewiss. Entsprechend unterschiedlich fiel die Bewertung auf amerikanischer Seite aus. Vor allem die Luftstreitkräfte (United States Army Air Forces) waren von der zermürbenden Wirkung ihrer Angriffe überzeugt und glaubten, dass das Regime nur noch auf günstige Friedensbedingungen unter Beibehaltung der staatlichen Souveränität hoffen konnte. Daher wies der Lagebericht der strategischen Bomberflotte darauf hin, dass bei unvermindert fortgesetzten konventionellen Luftangriffen mit einer Kapitulation Japans bis Dezember 1945 zu rechnen sei.[5]

Das Heer (United States Army) dagegen, das bei den vorherigen Landungen bittere Verluste einstecken musste, rechnete bei einer Invasion mit dem Schlimmsten. Dies galt besonders für den Fall, dass sich die Invasionsvorbereitungen verzögern sollten, was den Japanern weitere Zeit zur Auffrischung ihrer Verbände gegeben hätte. Unter Umständen hätten die Amerikaner dann allein auf Kyūshū gegen 10 Divisionen ankämpfen müssen. Generalmajor Charles Willoughby erklärte denn auch, dass die Aussicht, zahlenmäßig „einen Angriff bei einem Verhältnis eins zu eins zu führen nicht gerade das ideale Rezept für einen Erfolg“ sei.[6]

Die bisherigen Kriegspläne der Vereinigten Staaten sahen weitere Invasionen der japanischen Hauptinseln erst ab November 1945 vor. Am 4. Juli 1945 berieten die Militärführungen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten gemeinsam über das weitere Vorgehen im Pazifik. Die britische Regierung war in die Fortschritte des Atombombenbaus eingeweiht und gab ihre Zustimmung zu deren Einsatz. Vorübergehende Überlegungen, die fertigen Bomben nur als „Warnschuss“ über unbesiedeltem japanischem Gebiet zu zünden, wurden nicht weiter verfolgt.

Einsatzbefehl und Ultimatum

Am 9. Juli hatte der japanische Botschafter Sato Naotake in Moskau bereits um Friedensverhandlungen gebeten. Der russische Außenminister Molotow sollte diese Bitte den Teilnehmern der bevorstehenden Potsdamer Konferenz der Alliierten (17. Juli bis 2. August 1945) überbringen. Die Vereinigten Staaten wussten darüber ab dem 13. Juli 1945 Bescheid.[7]

Am 16. Juli 1945 erfuhr Truman in Berlin zum Auftakt der Potsdamer Konferenz von der ersten erfolgreichen Zündung einer Atombombe nahe Alamogordo in der Wüste im US-amerikanischen Bundesstaat New Mexico (Trinity-Test). Die zweite Bombe Little Boy wurde zeitgleich zur Insel Tinian im Pazifik verschifft, wo sie einsatzfertig gemacht werden sollte. Winston Churchill erfuhr am selben Tag von dem Testerfolg und notierte in seinen Erinnerungen, wie befreiend er die Nachricht angesichts der Aussicht auf verlustreiche Landschlachten erlebte:

Jetzt war mit einem Mal dieser Alb vorüber, und an seine Stelle trat die helle und tröstliche Aussicht, ein oder zwei zerschmetternde Schläge könnten den Krieg beenden … Ob die Atombombe anzuwenden sei oder nicht, darüber wurde überhaupt nicht gesprochen.

Auch General Dwight D. Eisenhower berichtete später, die Entscheidung zum Einsatz der beiden Atombomben habe am 16. Juli bereits festgestanden. Er hatte Truman davon abgeraten, weil die Japaner schon Kapitulationsbereitschaft signalisiert hätten und die Vereinigten Staaten solche Waffen nicht als erste einsetzen sollten. Doch Truman schrieb in sein Tagebuch:

Ich glaube, dass die Japsen klein beigeben werden, ehe Russland eingreift.

Erst am Abend des 24. Juli eröffnete Truman Stalin beiläufig, man habe einen neuen Bombentyp entwickelt, der geeignet sei, den japanischen Kriegswillen zu brechen. Stalin habe, so notierte Truman in sein Tagebuch, die Nachricht äußerlich unbewegt aufgenommen und den Vereinigten Staaten zugeraten, die Waffe zu gutem Zweck einzusetzen. Man nimmt jedoch an, dass Stalin durch den Mitarbeiter des Manhattan Projekts Klaus Fuchs über die Fertigstellung der US-Atombomben informiert war, denn noch am selben Abend veranlasste er seinen Geheimdienstchef Lawrenti Beria, den Bau einer sowjetischen Atombombe, der 1943 begonnen hatte, zu beschleunigen.[8]

Am 25. Juli erteilte Truman General Carl Spaatz, dem auf Tinian stationierten Kommandeur der strategischen Luftstreitkräfte, den Befehl, den Einsatz der ersten „Spezialbombe“ bis zum 3. August vorzubereiten. Dabei überließ er dem General die Zielauswahl. [9]

Am 26. Juli 1945 gab Truman im Namen der Vereinigten Staaten, der Republik China unter Chiang Kai-shek und des Vereinigten Königreichs die Potsdamer Erklärung ab, in der er die japanische Führung zur sofortigen und bedingungslosen Kapitulation aufforderte. Dies war nicht mit der Sowjetunion abgesprochen. Molotow hatte die Vereinigten Staaten vergeblich darum gebeten, das Ultimatum noch einige Tage zurückzuhalten, bis seine Regierung ihren Nichtangriffspakt mit Japan gekündigt habe. Doch der Kriegseintritt der Sowjetunion war für die US-Regierung nun unerwünscht. Die Erklärung ging heraus:[10]

Die volle Anwendung unserer militärischen Macht, gepaart mit unserer Entschlossenheit, bedeutet die unausweichliche und vollständige Vernichtung der japanischen Streitkräfte und ebenso unausweichlich die Verwüstung des japanischen Heimatlandes.

Man werde Japan vollständig besetzen, seine Führung absetzen und ausmerzen, Demokratie einführen, Kriegsverbrecher bestrafen, Japans Gebiet auf die vier Hauptinseln begrenzen, Reparationen fordern. Dazu werde man die japanische Industrie erhalten und ihr später wieder Teilnahme am Welthandel erlauben: Die Alternative für Japan ist sofortige und völlige Zerstörung.

Jeder konkrete Hinweis auf den geplanten Einsatz einer neuartigen Waffe und deren Ziel fehlte. Da die US-Invasion der japanischen Hauptinseln erst drei Monate später beginnen sollte, musste die japanische Führung annehmen, es handele sich um das übliche Drohritual zur Demoralisierung der Japaner, nicht um eine konkrete Warnung. Zugleich hoffte sie immer noch, Stalin werde die Westalliierten zur Annahme der eingeleiteten Friedensinitiative bewegen. Besonders die Gebietsverluste schienen unannehmbar. So lautete die Antwort von General Kantaro Suzuki:[11]

Die Regierung findet nichts von bedeutsamem Wert an der gemeinsamen Erklärung, und sieht daher keine andere Möglichkeit, als sie vollständig zu ignorieren und sich entschlossen für die erfolgreiche Beendigung des Krieges einzusetzen.

Mit einer positiven Antwort hatten die Vereinigten Staaten ohnehin nicht gerechnet, so dass der Einsatzbefehl schon vor dem Ultimatum erfolgt war.

Abwurf auf Hiroshima

Wahl des Ziels

Flugrouten bis zum Abwurfsort

Hiroshima war bis dahin als eine der wenigen japanischen Großstädte von Bombardierungen verschont geblieben. Es war Sitz des Hauptquartiers der 2. Armee unter Feldmarschall Hata Shunroku, das für die Verteidigung Südjapans zuständig war. Es war daher Truppensammelpunkt und diente zur Lagerung kriegswichtiger Güter. Doch die meisten der ca. 255.000 Einwohner waren Zivilisten, davon zehn Prozent koreanische sowie chinesische Zwangsarbeiter.

Spaatz hielt Hiroshima für das am besten geeignete Ziel, da es als einzige der Städte, die zur Auswahl standen, keine Kriegsgefangenenlager hatte. Nur einige amerikanische Kriegsgefangene und rund ein Dutzend Deutsche befanden sich dort. Die Annahme, die Japaner würden Kriegsgefangene als menschliche Schutzschilde in die Stadt verlegen, war auch der Grund, dass man jede konkrete Vorwarnung unterließ.[12]

Hiroshima bestand bis auf einige Betonbauten im Zentrum aus Holzbauten. Die US-Militärs rechneten daher mit einem Feuersturm. Industrieanlagen in den Außenbezirken der Stadt sollten dadurch ebenfalls zerstört werden.

Startvorbereitungen

Ein Modell von Little Boy

Hauptartikel: Little Boy

Am 31. Juli war die drei Meter lange und vier Tonnen schwere Uranbombe „Little Boy" (Sprengkraft 12.500 Tonnen TNT) einsatzbereit. Die Teile für die zweite Bombe „Fat Man" trafen auf Tinian ein. Der für den 1. August geplante Start musste wegen eines Taifuns über der Insel aufgeschoben werden. Am 4. August erfuhr Pilot Paul Tibbets unter strengsten Geheimhaltungsauflagen, was sein Auftrag war. Er taufte die B-29-Superfortress Nr. 82 auf den Namen seiner Mutter „Enola Gay“. Alle Bordwaffen bis auf das Heckgeschütz waren entfernt worden. Man hatte den steilen Sinkflug nach Auslösung immer wieder geübt, um der Detonationswelle der gezündeten Bombe zu entgehen.

Für den 6. August wurde klarer wolkenloser Himmel für die japanischen Inseln vorhergesagt. Um 2:45 Uhr morgens startete das Bomberflugzeug mit 13 Mann Besatzung an Bord. Die Bockscar und die The Great Artiste begleiteten die Enola Gay. Die Befürchtungen der Militärs, dass die Bombe vorzeitig explodieren könnte, waren groß. William L. Laurence beschrieb die Vorgänge vor dem Start:[13]

Als dem General gemeldet wird, es bestehe Gefahr, dass bei einem Fehlstart die ganze Insel in die Luft fliegt, antwortet er „wir müssen beten, daß das nicht geschieht.“ Derselbe General erzählt dann von dem riskanten Start der Maschine: „Wir versuchten beinahe, sie mit unseren Gebeten und Hoffnungen in die Luft zu heben.“ Vor dem Abflug sprach ein lutherischer Feldgeistlicher ein „ergreifendes Gebet“:
„Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf bis zu unseren Feinden vortragen. [...] Wir bitten Dich, daß das Ende dieses Krieges nun bald kommt und daß wir wieder einmal Frieden auf Erden haben. Mögen die Männer, die in dieser Nacht den Flug unternehmen, sicher in Deiner Hut sein, und mögen sie unversehrt zu uns zurückkehren. Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen; denn wir wissen, daß wir jetzt und für alle Ewigkeit unter Deinem Schutz stehen. Amen.“

Daher nannten manche Japaner die Atombombe später auch die „christliche Bombe“.[14] Erst auf dem Hinflug nach Hiroshima klärte Tibbets seine Bomberbesatzung darüber auf, dass sie eine Atombombe abwerfen sollten wie die, die kürzlich getestet worden sei. Von Radioaktivität erfuhren die Männer nichts.

Der Abwurf

Die Enola Gay

Gegen 7 Uhr Ortszeit (Japan Standard Time), eine Stunde vor der Ankunft über Japan, entdeckte das japanische Frühwarnsystem die drei Flugzeuge. Es wurde Alarm ausgerufen, Radiosendungen wurden unterbrochen. Gegen 8 Uhr gab die Radarüberwachung in Hiroshima Entwarnung: Sie hielt die erst sehr hoch fliegende Enola Gay für ein Aufklärungsflugzeug. Der Gang in den Luftschutzbunker wurde daraufhin nur für den Fall empfohlen, dass tatsächlich Bomberverbände gesichtet würden. Auf dieses Täuschungsmanöver hatten die Amerikaner gesetzt und deshalb schon drei Tage vorher täglich mehrmals einzelne Flugzeuge ins Zielgebiet fliegen lassen.

Auswirkungen des Feuers und der Druckwelle

Um 8:15 Uhr und 17 Sekunden Ortszeit klinkte der US-Bomber Enola Gay die Bombe in 9.450 Metern Höhe aus. Um 8:16 Uhr und zwei Sekunden detonierte sie in 580 Metern Höhe über der Innenstadt bei Vorlage:Koordinate/Text. Dort befand sich ein Krankenhaus, die Shima-Klinik. Eigentliches Ziel war die charakteristische, T-förmige Aioi-Brücke gewesen, die etwa 250 Meter entfernt liegt. 43 Sekunden später hatte die Druckwelle 80 Prozent der Innenstadtfläche dem Erdboden gleich gemacht. Es entstand ein Feuerball mit einer Innentemperatur von über einer Million Grad Celsius. Die Hitzewirkung von mindestens 6.000 Grad ließ noch in über zehn Kilometer Entfernung Bäume in Flammen aufgehen. Von den 76.000 Häusern der Großstadt wurden 70.000 zerstört oder beschädigt.

Bild des zerstörten Hiroshima mit Autogramm Paul Tibbets'

Unterdessen stieg der für Atombombenexplosionen charakteristische, aus aufgewirbelten und verseuchten Trümmern bestehende Atompilz bis in 13 Kilometer Höhe auf. Dieser verbreitete hochkontaminiertes Material, das etwa 20 Minuten später als radioaktiver Niederschlag (Fallout) über der Gegend niederging. Der Pilot der Enola Gay, Paul Tibbets, berichtete später, er habe nach der Explosion den Geschmack von Blei im Mund gehabt. Dies rührte aus dem Einfluss der Strahlung auf die Amalgam-Füllungen in den Zähnen her.[15]

Die Opfer

Ein Opfer der Bombe
Epizentrum in Hiroshima vor…
…und unmittelbar nach der Explosion der Atombombe (Modelle im Atombombenmuseum von Hiroshima)

Hauptartikel: Hibakusha

Zwischen 90.000 und 200.000 Menschen waren sofort tot. Bei Menschen, die sich im innersten Stadtkern aufhielten, verdampften buchstäblich die obersten Hautschichten. Der gleißende Blitz der Explosion brannte Schattenrisse von Personen in stehengebliebene Hauswände ein, ehe die Personen von der Druckwelle fortgerissen wurden. Die überwiegend unmittelbar bei der Explosion freigesetzte nukleare Strahlung tötete in den Folgewochen etwa 60.000 weitere Einwohner, die nicht der unmittelbaren Druck- und Hitzewelle zum Opfer gefallen waren, jedoch tödliche Strahlendosen erhalten hatten. Viele, die vor der unerträglichen Hitze an den Fluss geflohen waren und von kontaminiertem Wasser tranken, hatten daraufhin Haarausfall, bekamen purpurrote Flecken am ganzen Körper und verbluteten dann qualvoll an inneren Verletzungen. Zum Ende des Jahres 1945 waren 140.000 (± 10.000) Stadteinwohner auf diese Weise gestorben.

Die Bombe tötete 90 Prozent der Menschen in einem Radius von 0,5 Kilometern um das Explosionszentrum und immer noch 59 Prozent im weiteren Umkreis von 0,5 bis 1 Kilometern. Bis heute sterben damalige Einwohner Hiroshimas an Krebserkrankungen als Langzeitfolge der Strahlung. Nimmt man diese Spätfolgen hinzu, starben über 240.000 der damaligen Einwohner (bis zu 98 Prozent). Die Überlebenden der Atombomben werden in Japan als Hibakusha bezeichnet.

Blick auf die zerstörte Stadt vom Krankenhaus aus nordwestlich

Zwischen den Abwürfen

Aus Hiroshima selbst meldete kein Überlebender das Ereignis nach Tokio. Alle Verbindungen waren unterbrochen. Erst Stunden später meldeten Militärstützpunkte in Hiroshimas Umgebung eine gewaltige Explosion mit unbekannter Ursache. Man glaubte anfangs, ein großes Munitionslager der Garnison sei explodiert. Offiziere, die die Lage vor Ort überprüfen sollten, wurden durch Luftangriffe auf Tokio daran gehindert.

Am Dienstag, dem 7. August, um 0:15 Uhr berichtete Truman auf dem Heimweg in die Vereinigten Staaten vom Atlantikschiff USS Augusta der Welt erstmals vom Einsatz der Atombombe:[16]

Die Kraft, aus der die Sonne ihre Macht bezieht, ist auf diejenigen losgelassen worden, die dem Fernen Osten Krieg brachten.

Er forderte die Japaner nochmals zur Kapitulation auf und drohte:

Wenn sie unsere Bedingungen nicht akzeptieren, dann mögen sie einen Regen der Zerstörung aus der Luft erwarten, wie er noch nie auf der Erde gesehen worden ist.

Doch in Tokio brauchte das Kriegskabinett Tage, um sich über das Ausmaß der Zerstörungen in Hiroshima klar zu werden. Auch dann konnte es sich nicht auf eine sofortige bedingungslose Kapitulation einigen, da noch immer eine Friedensinitiative Stalins zu besseren Bedingungen für Japan erwartet wurde. Doch am 8. August erklärte die Sowjetunion Japan den Krieg. Die Rote Armee besetzte die Mandschurei und begann zudem einen Angriff auf die Kurilen. Die Kriegserklärung, die der japanische Botschafter in Moskau nach Tokio kabeln sollte, kam dort nie an.

Die US-Regierung, die mit einer schnellen Kapitulation der Japaner gerechnet hatte, ließ ebenfalls am 8. August ein frisch gedrucktes Flugblatt in Millionen Exemplaren über 47 japanischen Städten abwerfen. Es verglich die Wirkung der Atombombe mit der von 2000 herkömmlichen Bombenladungen einer B-29: Wer dies bezweifle, solle sich bei Japans Regierung nach dem Schicksal Hiroshimas erkundigen. Das japanische Volk wurde aufgerufen, die Beendigung des Krieges zu fordern. Andernfalls werde man entschlossen weitere Atombomben und auch andere überlegene Waffen verwenden. Eine konkrete Vorwarnung für den zweiten Abwurf blieb aus.

Am 9. August um 11:00, zwei Minuten vor der Zündung der Nagasakibombe, traf sich das japanische Kriegskabinett in Tokio. Außenminister Shigenori Togo drängte auf sofortigen Friedensschluss; die Militärs stellten jedoch vier für die Vereinigten Staaten unannehmbare Bedingungen:

  • Erhaltung des Tennō-Regimes
  • keine ausländische Besetzung
  • freiwillige Abrüstung der japanischen Truppen
  • Prozesse gegen Kriegsverbrecher nur vor japanischen Gerichten.

Die heftige interne Debatte darüber endete ohne Ergebnis.

Abwurf auf Nagasaki

Wahl des Ziels

Die Fat-Man-Bombe wird für den Angriff vorbereitet

Nagasaki war damals ein wichtiger Kriegshafen und Standort des Mitsubishi-Rüstungskonzerns. Dort produzierten und reparierten etwa 20.000 koreanische Zwangsarbeiter u. a. Kreuzer und Torpedoboote für die kaiserliche Kriegsmarine.[17] Sie hatten auch die Torpedos gebaut, mit denen Japan die US-Flotte auf Pearl Harbour angegriffen hatte. Die Stadt gehörte damit zu den möglichen Angriffszielen der US-Luftwaffe. Sie hatte damals insgesamt etwa 240.000 bis 260.000 Einwohner.

Startvorbereitungen

Hauptartikel: Fat Man

Auf Tinian war die Plutoniumbombe „Fat Man" mit einer Sprengkraft von 22.000 Tonnen TNT in großer Eile und unter Auslassung wichtiger Kontrolltests zusammengebaut worden. Die Beteiligten standen unter dem Eindruck der Versenkung der USS Indianapolis am 30. Juli 1945. Dieser schwere Kreuzer war nach der Ablieferung von Teilen der Hiroshimabombe in Tinian auf der Weiterfahrt nach Guam von zwei Torpedos eines japanischen U-Boots getroffen worden und in wenigen Minuten gesunken. Es war der letzte Verlust eines US-Kriegsschiffes im Pazifikkrieg. Von den knapp 1.200 Mann Besatzung konnten nur 318 gerettet werden. Wäre dies auf dem Hinweg geschehen, so wäre Japan zumindest einer von zwei Atombombenangriffen erspart geblieben; schon die Gewinnung von waffenfähigem Material für drei Bomben hatte über ein Jahr gedauert.

Bockscar als Ausstellungsobjekt im USAF-Museum auf der Wright-Patterson AFB in Dayton

Die Generäle auf Tinian beschlossen den Abwurf der zweiten Bombe am 8. August selbst. Als Befehlsgrundlage galt ihnen die Order des US-Präsidenten vom 24. Juli, wonach die „Spezialbomben" nach dem 3. August einsatzbereit sein und nacheinander abgeworfen werden sollten. Eine weitere Anordnung holten sie nicht ein. Sie zogen das für den 11. August angesetzte Abwurfdatum zwei Tage vor, da schlechtes Wetter vorhergesagt war. Nachts gegen 2:00 Uhr am 9. August 1945 startete der 25-jährige Pilot Charles W. Sweeney den Bomber Bockscar mit teilweise neuer Besatzung und zwei Begleitflugzeugen. Sein Ziel war Kokura, eine Stadt mit viel mehr Rüstungsindustrie als Nagasaki.

Bei der Ankunft lag Kokura unter einer dichten Wolkendecke; bei drei Anflügen war die Sicht stark behindert, so dass Sweeney den Angriff abbrach. Er durfte die Bombe nur nach Sicht abwerfen, da er die Rüstungsbetriebe treffen sollte. Da dies nicht möglich war und das Flugbenzin zur Neige ging, flog er das Ausweichziel Nagasaki an.

Der Abwurf

Explosion von „Fat Man“ über Nagasaki

Ursprünglich war ein Direktangriff auf die Schiffswerften geplant. Da in Nagasaki aber ebenfalls schlechte Sichtverhältnisse herrschten, konnte kein exakter Zielabwurf durchgeführt werden. Der Pilot hätte den Angriff unter solchen Umständen abbrechen müssen, entschied sich jedoch für einen Radaranflug. Nur ohne die Bombe an Bord konnte man gerade noch Okinawa für eine Notlandung erreichen.[18]

Die Bombe wurde um 11:02 Uhr Ortszeit etwa 3 Kilometer nordwestlich des geplanten Zielpunkts bei Vorlage:Koordinate/Text über dicht bewohntem Gebiet abgeworfen. Sie sollte eigentlich den Mitsubishikonzern treffen, verfehlte ihr Ziel aber um mehr als 2 Kilometer. Dennoch ebnete sie fast das halbe Stadtgebiet ein. Die Explosion in etwa 470 Metern Höhe über dem Boden vernichtete im Umkreis von einem Kilometer 80 Prozent aller Gebäude – zumeist Holzhäuser – und ließ nur wenige Überlebende zurück. Sie detonierte in einem Tal, so dass die umliegenden Berge die Auswirkungen auf die Umgebung der Stadt dämpften. Die Bombe setzte über eine Entfernung von vier Kilometern Objekte in Brand. Ein Feuersturm blieb aus. Der Atompilz erhob sich 18 Kilometer in die Atmosphäre.

Die Opfer

Etwa 30 Prozent der Bevölkerung wohnten 2.000 Meter oder weniger vom Bodennullpunkt entfernt. Im Innenstadtbereich starben sofort etwa 22.000 Menschen; weitere 39.000 starben innerhalb der nächsten vier Monate.[19] Andere schätzen 70.000[20] bis 80.000 Tote.[21] Die Zahl der Verletzten in Nagasaki betrug 74.909 Personen.[22]

Infolge der Strahlenkrankheit starben bis 1946 etwa weitere 75.000, bis 1950 ca. 140.000 (?). Bis heute sind nach Angaben der Universität von Nagasaki (nochmals?) 73.884 Menschen ums Leben gekommen. In Hiroshima waren es laut der Universität 118.661 Menschen. In Nagasaki lag die Leukämierate siebenfach höher als für die Menschen einer vergleichbaren japanischen Population.

Wirkungen

Das Kriegsende

Douglas MacArthur unterzeichnet die japanische Kapitulationsurkunde

Hauptartikel: Kapitulation Japans

Die Nachricht von der Zerstörung Nagasakis löste bei Japans Regierung Bestürzung aus. Man fürchtete, die Vereinigten Staaten würden eine dritte Bombe auf Tokio werfen. Ein abgeschossener B-29-Pilot gab diesen Gerüchten Nahrung. Am 12. August trafen tatsächlich weitere Atombombenteile auf Tinian ein, die bis zum 17. August einsetzbar gemacht werden sollten.

Nach zwölfstündiger, ergebnisloser Beratung des Kriegskabinetts, bei der sich die Positionen des Außenministers und der Militärs unversöhnlich gegenüberstanden, bat Admiral Suzuki Kantarō, der bis dahin nicht in die Debatte eingegriffen hatte, den Tennō am 10. August 1945 um seine Entscheidung. Hirohito sprach erstmals ein Machtwort und entschied um 2:00 Uhr morgens, die Potsdamer Erklärung sei anzunehmen. Mit dem Zusatz, man verstehe diese so, dass der Tennō seine souveränen Rechte behalten könne, wurde dieser Beschluss den Alliierten übermittelt.

Die Vereinigten Staaten erklärten daraufhin, man werde die Autorität des Tennōs dem alliierten Besatzungskommando unterstellen, sobald die Kapitulation erklärt sei. Die japanische Erklärung wurde also nicht als solche gewertet. Dies wurde in Japan am 12. August bekannt. Die japanischen Generäle riefen daraufhin ihre Soldaten auf, zu millionenfachem Selbstmord bereit zu sein, um die Invasoren „ins Meer zu treiben".

Am 14. August entschied Hirohito erneut, zu kapitulieren, um die Nation zu retten und den Japanern weiteres Leid zu ersparen. Er selbst werde seine Untertanen um Verständnis dafür bitten. Bevor seine Rede im Rundfunk ausgestrahlt werden konnte, versuchten jüngere Offiziere, z.B. Hatanaka Kenji, einen Staatsstreich. Nachdem der Kommandeur Tokios, General Tanaka, sie mit einer langen Rede besänftigt hatte, begingen er und die Anführer der Revolte Selbstmord nach dem traditionellen Seppuku.

Am 15. August 1945 fand der letzte Luftangriff der Vereinigten Staaten statt; er galt den Städten Kumagaya (Präfektur Saitama) und Isesaki (Präfektur Gunma). Um 16:00 Uhr wurde Hirohitos Rede gesendet (Gyokuon-hōsō). Die auf Plätzen versammelten Japaner, die seine Stimme nie zuvor vernommen hatten, erfuhren, wie es um Japan stehe:

Der Feind hat jüngst eine unmenschliche Waffe eingesetzt und unserem unschuldigen Volk schlimme Wunden zugefügt. Die Verwüstung hat unberechenbare Dimensionen erreicht. Den Krieg unter diesen Umständen fortzusetzen, würde nicht nur zur völligen Vernichtung unserer Nation führen, sondern zur Zerstörung der menschlichen Zivilisation … Deshalb haben wir angeordnet, die gemeinsame Erklärung der Mächte anzunehmen.

Die Rede wurde von zahlreichen Selbstmorden begleitet und gefolgt. Erst am Folgetag erging der kaiserliche Befehl an die Truppen, alle Kampfhandlungen einzustellen. Bis zum 18. August erreichte dieser alle Einheiten der japanischen Heimatarmee; bis zum 22. August erreichte er die japanischen Truppen in Überseegebieten. Am 30. August traf die alliierte Pazifikflotte in der Bucht von Tokio ein.

Am 2. September unterzeichneten der neue Außenminister Mamoru Shigemitsu und Generalstabschef Umezu Yoshijirō für Japan, General Douglas MacArthur für die Alliierten auf dem Schlachtschiff USS Missouri die Kapitulationsurkunde. MacArthur hielt eine unerwartete Rede, die Sieger und Besiegte aufforderte, gemeinsam eine der Menschenwürde verpflichtete Welt aufzubauen.

Am 9. September 1945 kapitulierte dann auch die japanische China-Armee mit etwa einer Million Mann in Nanking gegenüber den Nationalchinesen unter Chiang Kai-shek. Die japanischen Streitkräfte in Südost-Asien kapitulierten erst am 12. September 1945 in Singapur gegenüber den alliierten Streitkräften unter Lord Louis Mountbatten.

Damit war der Zweite Weltkrieg beendet.

Nothilfe für die Opfer und Schadensanalyse

Für Hiroshima und Nagasaki bedeutete das Kriegsende, dass nun ausländische Hilfe, etwa durch das Rote Kreuz, erfolgen konnte. Die US-Armee führte in den folgenden Monaten unter Leitung des militärischen Beauftragten für das Manhattan-Projekt, General Leslie Groves, eine ausführliche Dokumentation der Bombenschäden durch, an der auch Wissenschaftler und Mediziner teilnahmen. Die veröffentlichten Ergebnisse waren allerdings propagandistisch geprägt. Insbesondere wurde die radiologische Wirkung der Waffen verneint, die noch Monate nach den Explosionen Zehntausende Opfer forderte. Es wird geschätzt, dass in Hiroshima bis Ende 1945 weitere 60.000 zunächst Überlebende den Folgen der Verstrahlung sowie Verbrennungen und anderen schweren Verletzungen erlagen. Bis 1950 war die Zahl der Spätopfer in beiden Städten auf insgesamt 230.000 gestiegen, die meisten waren den Auswirkungen der Primärverstrahlung zum Opfer gefallen.

Weitere Folgen

Die historische Erfahrung, dass auch demokratisch gewählte Regierungen in einem Krieg, der als Verteidigung begann und als Totaler Krieg endete, sämtliche moralischen und zivilisatorischen Hemmschwellen verlieren und beispiellose Demozide (Massentötungen auch von Zivilisten) begehen können, bestimmt seither das politische und historische Bewusstsein weltweit.

Das Datum der Abwürfe bildet einen festen Ausgangspunkt vieler Initiativen der internationalen Friedensbewegung, darunter auch späterer Gruppen wie den Internationalen Ärzten gegen den Atomkrieg. In Deutschland kam es 12 Jahre später zur Kampf dem Atomtod-Bewegung gegen die geplante Atombewaffnung der Bundeswehr, einer ersten breiten außerparlamentarischen Opposition. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte sogenannte „taktische" Atombomben von einer mit der Hiroshimabombe vergleichbaren Wirkung als bloße „Weiterentwicklung der Artillerie" verharmlost. 18 Wissenschaftler unter Federführung von Carl Friedrich von Weizsäcker widersprachen ihm mit dem Göttinger Appell vom 12. April 1957.

Historischer Diskurs

Befürworter der Abwürfe

Die Befürworter der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki argumentieren im Wesentlichen, dass die Atombombeneinsätze

  • notwendig waren für eine Kapitulation Japans,
  • die Kriegsdauer verkürzten,
  • eine Invasion Japans durch amerikanische Streitkräfte unnötig machten,
  • dadurch Millionen von US-Soldaten, die bei einer Invasion Japans zum Einsatz kommen sollten, das Leben rettete.

Der Ursprung dieser Argumentationslinie geht auf ein Interview von Harper's mit dem ehemaligen Kriegsminister Stimson im Jahre 1947 zurück. Darin argumentierte Stimson, dass „die Kapitulation Japans nicht möglich war, ohne dass die USA ihre Fähigkeit, das japanische Imperium zu vernichten, bewiesen hätten“. Er fügte hinzu, dass „die einzige Alternative eine Invasion Japans gewesen wäre“, welche möglicherweise „über eine Million Opfer unter den amerikanischen Streitkräften gefordert hätte“.[23] Die These, dass „die Atombombe eingesetzt wurde um Millionen Amerikanern das Leben zu retten“, wird heute von nur noch wenigen Historikern vertreten.[24]

Gegner der Abwürfe

Die Gegner der offiziellen Rechtfertigungen der Atombombeneinsätze argumentieren u.a., dass

  • diese besonders im Falle von Nagasaki militärisch nicht nötig waren, da Japan schon Kapitulationsbereitschaft signalisiert hatte,
  • der Krieg in kurzer Zeit auch ohne die Atombombenabwürfe geendet hätte,
  • Alternativen zu seiner Beendigung vorhanden waren, die nicht ausgenutzt wurden,
  • die damals geschätzten Opferzahlen bei einer US-Invasion im Bereich von Zehntausenden, nicht Hunderttausenden lagen,
  • Atombombeneinsätze, besonders gegen zivile Ziele, ethisch nicht zu verantworten sind.

Als erster bekannter Historiker stellte Gar Alperovitz die Begründung der US-Regierung für die Abwürfe in Frage. Die Rettung von US-Amerikanern sei nur ein Vorwand gewesen. Die Abwürfe hätten keine Invasion in Japan vermeiden, sondern die Sowjetunion von weiterem Vorrücken in Fernost abschrecken und ihr die Macht der USA vorführen sollen.[25]

Die 1945 erwarteten Verluste bei einer Invasion der japanischen Hauptinseln werden durch verschiedene Quellen in Frage gestellt. Die US-Verluste wurden nach übereinstimmender Geschichtsforschung vor den Abwürfen viel niedriger geschätzt als danach: Das Militär sei anfangs von 25.000 bis 46.000 toten US-Soldaten bei einer Invasion Japans ausgegangen. Da Japans Kapitulation auch ohne diese absehbar gewesen sei und es zudem noch weitere Alternativen zur Beendigung des Krieges gegeben habe, sei die offizielle These, der Atombombeneinsatz habe vielen Amerikanern das Leben gerettet, falsch.[24][26]

Dass die Atombombeneinsätze militärisch nicht sinnvoll und notwendig waren, meinten einige damals führende US-Militärs wie Dwight D. Eisenhower, General Douglas MacArthur, Flottenadmiral William D. Leahy, General Carl Spaatz und Flottenadmiral Chester W. Nimitz.[27]

Andere Forscher erklären die Abwurfbefehle damit, dass der Einsatz die hohen Entwicklungskosten der Atombomben (zwei Milliarden Dollar) habe rechtfertigen oder ihre Wirkungsweise an realen Zielen testen sollen. Auch rassistische Beweggründe werden genannt, bis hin zur Darstellung der Einsätze als Völkermord. [28] So war besonders der Einsatz der Atombombe in Nagasaki laut Martin Sherwin „bestenfalls sinnlos, schlimmstenfalls Völkermord“.[29]

Folgende Alternativen zum Atombombeneinsatz führt Barton Bernstein an:[30]

  • das Warten auf den Kriegseintritt der Sowjetunion
  • eine Test-Demonstration der Atombombe entweder über unbewohntem Gebiet oder gegen ein militärisches Ziel
  • Friedensverhandlungen mit Unterhändlern
  • veränderte Kapitulationsbedingungen
  • eine weitere Belagerung Japans mit konventionellen Streitkräften.

Nach Tsuyoshi Hasegawa kapitulierte Japan nicht primär wegen der Atombombeneinsätze, sondern wegen des Kriegseintritts der Sowjetunion. Denn schon die Luftangriffe auf Tokio, die in zwei Stunden mehr Opfer forderten als der Atombombeneinsatz in Hiroshima, hätten keine entscheidende Auswirkung auf die Beendigung des Krieges gehabt.[31]

Gemäßigtes Lager

Die gemäßigten Wissenschaftler versuchen die Entscheidung zum Atombombenabwurf aus Sicht der damaligen US-Führung nachzuvollziehen. Sie argumentieren, dass

  • die Atombombe damals als legitime Waffe im Kampf gegen den Feind gesehen wurde und diese Annahme ungeprüft von Truman übernommen wurde
  • Truman somit die Atombombe als legitimes Mittel sah, um den Krieg schnell zu beenden, eventuelle zukünftige Invasionen zu vermeiden, Japan für Pearl Harbor zu bestrafen, etc. und somit andere Alternativen erst gar nicht bedacht wurden
  • die Abschreckung der Sowjetunion oder die Rechtfertigung der Finanzierung der Atombombe wichtige, aber sekundäre Motive (Bonus) für den Einsatz der Atombomben war.

Bekanntester Vertreter dieses Lagers ist Barton J. Bernstein. Bernstein geht von zwei Gründen aus, deretwegen Alternativen zum Atombombeneinsatz, die den Krieg bis November hätten beenden können, nicht bedacht wurden. Erstens erschienen die Japaner aus der Sicht der US-Regierung dazu entschlossen, trotz der aussichtslosen Situation, in der die militärischen Streitkräfte nahezu vollständig besiegt waren und Japan vollständig von jeglicher Zufuhr von Ressourcen abgeschnitten war, mindestens bis zum Zeitpunkt der geplanten Invasion im November weiterzukämpfen. Bernstein zitiert japanische Führer, die die unbedingte Bereitschaft Japans, im Falle einer Invasion bis zu 20.000.000 Leben zu opfern, betonen. Die Atombombe sei in dem Zusammenhang als ein aus der Sicht der US-Führung wichtiges und legitimes Mittel gesehen worden, um das Kriegsende zu beschleunigen oder auch eine eventuelle Invasion zu vermeiden, auch wenn diese "nur" 25.000 Amerikanern das Leben gekostet hätte. Ein weiterer Hauptgrund für den Einsatz der Atombombe ist somit Bernstein zufolge die Tatsache, dass gegen Kriegsende weitgehend alle Skrupel der USA erodiert waren.[32][33]

Bewertung in den USA

Regierungen, viele Medien und Bürger der USA rechtfertigen die Abwürfe heute noch fast genauso wie 1945. So sagte der damalige US-Präsident George Bush senior 1991, dass „die Abwürfe Millionen von Leben gerettet haben“.

Samuel J. Walker sieht diese öffentliche Meinung durch Schulbücher geprägt, die die Alternativen zur Kriegsbeendigung auf Atombombeneinsatz oder Invasion Japans reduzierten und zudem die möglichen und wahrscheinlichen US-Opferzahlen einer Invasion übertrieben.[34]

Dass einige US-Historiker die traditionelle Begründung der Abwürfe seit 1960 wegen damals veröffentlichter Dokumente der US-Airforce und der Diplomatie zunehmend kritisch beurteilen, hat das allgemeine Geschichtsbild noch kaum beeinflusst.

Bis heute hat keine Regierung der USA eine offizielle Entschuldigung gegenüber den zivilen Opfern der Abwürfe und ihren Angehörigen abgegeben.

Bewertung in Japan

Unmittelbar nach Ende des Krieges unterlagen jegliche Berichterstattung, Fotografien und Filmaufnahmen über die Folgen der Atombombeneinsätze strenger Zensur durch die amerikanische Besatzungsmacht. Erst 1948 begannen Details der Katastrophe an die Öffentlichkeit zu gelangen. Die Aufarbeitung des 2. Weltkrieges ist in Japan jedoch bis heute kontrovers. Die Atombomben-Angriffe spielen dabei eine wesentliche Rolle. Japan sieht sich als Folge des Krieges zwar in der Verantwortung, eine Frieden stiftende Nation zu sein, gedenkt aber in erster Linie der eigenen Opfer.[35]

In der unmittelbaren Nachkriegszeit entstand mit Gedanken an die Erfahrungen des Krieges und im Angesicht der neuen Bedrohungen des beginnenden Kalten Krieges eine Friedensbewegung. Diese beinhaltete auch eine von Hausfrauen initiierte Kampagne zur Ächtung von Atomwaffen, bei der 30 Millionen Unterschriften gesammelt werden konnten. Bis heute tragen auch zahlreiche japanische Künstler, allen voran Kenzaburo Oe dazu bei, die Schrecken des Krieges zu verarbeiten.[36] Auch wurde etwa ein Peace Memorial Park in Hiroshima im Jahre 1955 eingerichtet, um des Atombombeneinsatzes zu gedenken, wobei allerdings Opfer anderer Nationen nur unzureichend bedacht wurden. Auch allgemein wird die geringe historische Bedeutung kritisiert, die den Opfern des japanischen Regimes, vor allem den chinesischen Opfern, zugestanden wird. Viele sehen darin eine fehlende Aufarbeitung der eigenen Verbrechen und den Grund für das schlechte Verhältnis zu den asiatischen Nachbarn.

Wie heikel das Thema Atombombenabwurf auch heute in Japan ist, zeigt der Rücktritt des japanischen Verteidigungsministers im Jahr 2007. Fumio Kyuma trat aufgrund einer Rede vor Studenten zurück, bei der er gesagt hatte, die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki "hätten nicht vermieden werden können", weil sie Japan "ein Schicksal wie Deutschland erspart" (gemeint ist die Teilung) und die Kapitulation beschleunigt hätten. Weite Teile der japanischen Gesellschaft, Medien und die Opposition hatten ihre Empörung geäußert und massiven Druck auf den Politiker ausgeübt.

Gedenken

Hiroshima

Die Atombombenkuppel

Die zerstörte Innenstadt Hiroshimas wurde wieder aufgebaut, nur die zentrale Insel im Fluss Ōta wurde als Friedenspark (Peace Memorial Park, heiwakōen) erhalten. Auf dem Gelände befinden sich eine Reihe von Gedenkstätten, darunter eine Flamme, die erlöschen soll, wenn die letzte Atombombe vernichtet worden ist; die Atombombenkuppel (Ruine der Handelskammer von Hiroshima); das Friedensmuseum Hiroshima; das Kinder-Friedensdenkmal, das an Sadako Sasaki erinnert; sowie eine Erinnerungsstätte für die getöteten koreanischen Zwangsarbeiter.

Seit dem 6. August 1947 gedenkt Hiroshima alljährlich der Opfer des Atombombenabwurfs mit einer großen Gedenkfeier. In der Nachkriegszeit waren alle Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki aktive Fürsprecher für nukleare Abrüstung.

Am 6. August 2006 bekräftigte Japans Ministerpräsident Koizumi Junichirō, dass sein Land die Anti-Atom-Politik fortsetzen werde. Mit Aufrufen zu einer nuklearwaffenfreien Welt hatten in Hiroshima Menschen der Opfer gedacht. Überlebende, Angehörige von Opfern, Bürger und Politiker legten unter Glockengeläut eine Schweigeminute ein.[37]

Nagasaki

Urakami Tenshudō, katholische Kirche in Nagasaki, am 7. Januar 1946

In Nagasaki erinnern seit 1955 das Nagasaki Atomic Bomb Museum und der Nagasaki Peace Park an die Folgen des Abwurfs der Atombombe. An der Universität Nagasaki beschäftigt sich das Atomic Bomb Disease Institute (im April 1997 als Zusammenschluss des 1962 gegründeten Atomic Disease Institute und des 1974 gegründeten Scientific Data Center for the Atomic Bomb Disaster entstanden) mit den medizinischen Folgen der Explosion sowie Folgen von radioaktiver Strahlung im Allgemeinen.

Einzelbelege

  1. David Horowitz, Kalter Krieg, S. 46.
  2. Minutes of Target Committee Meetings on 10 and 11 May 1945 (Sitzungsprotokoll, englisch)
  3. Notes of the Interim Committee Meeting, Friday, 1 June 1945 (Fotokopie der Originaldokumente, englisch)
  4. Bard Memorandum, 27. Juni 1945 (englisch)
  5. David Horowitz, S. 46.
  6. Richard B. Frank: Downfall, S. 211: Willoughbys Anhang 1 zu G-2 Estimate of the Enemy Situation with Respect to Kyushu.
  7. David Horowitz, Kalter Krieg, S. 45.
  8. Theo Sommer, 1945. Die Biographie eines Jahres, S. 179–186.
  9. Tagebucheintrag Harry S. Trumans zum Einsatzbefehl, 25. Juli 1945 (englisch); Einsatzbefehl von Stabschef General Handy an General Spaatz, Kommandeur der strategischen Luftstreitkräfte, 25. Juli 1945 (englisch)
  10. Potsdamer Erklärung, 26. Juli 1945 (englisch)
  11. zitiert nach Theo Sommer (Zeit 30/2005 S. 78): Entscheidung in Potsdam.
  12. Theo Sommer, S. 189.
  13. William L. Lawrence: Dämmerung über Punkt Null. Die Geschichte der Atombombe. List Verlag, Leipzig/München 1952, S. 182–183; zitiert nach Helmut Gollwitzer: Die Christen und die Atomwaffen, Christian Kaiser Verlag, München 1981 (6. Auflage, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1957), ISBN 3-459-01407-5, S. 7.
  14. Peter Bürger (Heise.de, 6. August 2005): Manche Japaner sprachen von der „christlichen Bombe“.
  15. Robert Siegel and Melissa Block (National Public Radio, 1. November 2007): Pilot of Enola Gay Had No Regrets for Hiroshima.
  16. beide folgen Zitate nach[http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/0,1518,366012,00.html Spiegel.de (22. April 2005): Atombombenabwürfe in Japan: Nagasaki ging wegen Treibstoffmangels unter].
  17. Rainer Werning: Hiroshima, Nagasaki und die vergessenen Koreaner.
  18. Spiegel-Online: Nagasaki ging wegen Treibstoffmangels unter (2) (22. April 2005).
  19. Takeshi Ohkita: Akute medizinische Auswirkungen in Hiroshima und Nagasaki, S. 85.
  20. Atomwaffen A-Z.
  21. Stern (Zeitschrift): Nagasaki gedenkt seiner Opfer.
  22. Übersicht der Nagasaki University School of Medicine.
  23. Laura Hein, Mark Selden: Commemoration and Silence: Fifty years of Remembering the Bomb in America and Japan. Living with the Bomb. M.E. Sharpe, New York 1997.
  24. a b Bruce Cumings: Parallax Visions. Duke 1999, S. 54.
  25. Gar Alperovitz: Atomic Diplomacy, 1965.
  26. Samuel Walker: Prompt and Utter Destruction: President Truman and the Use of Atomic Bombs Against Japan. University of North Carolina Press, 2005 (revised edition).
  27. Aussagen hoher US-Militärs.
  28. Joshua /Hill: Remembering the Atomic Bomb.
  29. zitiert nach Bruce Cumings: Parallax Visions, Duke 1999, S. 54.
  30. Barton J. Bernstein: Understanding the Atomic Bomb and Japanese Surrender: Missed Opportunities, Little-Known Near Disasters, and Modern Memory, Hiroshima in History and Memory. University of Cambridge Press, New York 1996.
  31. Tsuyoshi Hasegawa: Racing the Enemy: Stalin, Truman, and the Surrender of Japan, Harvard University Press, Cambridge 2005.
  32. Barton J. Bernstein: "Understanding the Atomic bomb and the Japanese Surrender: Missed Opportunities, Little-Known Near Disasters, and Modern Memory", 'Diplomatic History' 1995.
  33. Joshua /Hill: Remembering the Atomic Bomb.
  34. Samuel J. Walker: History, Collective Memory, and the decision to use the Bomb, Diplomatic History 1995.
  35. Regine Mathias (ARD, 5. August 2005): Japan sieht sich vor allem als Opfer.
  36. John W. Dower, The Bombed – Hiroshima and Nagasaki in Japanese Memory, Diplomatic History 1995.
  37. Hiroshima: Zehntausende gedenken der Opfer, Kölner Stadt-Anzeiger 6. August 2006.

Literatur

Opfer- und Zeitzeugenberichte

  • Günther Anders: Der Mann auf der Brücke: Tagebuch aus Hiroshima und Nagasaki. München, 1963
  • Helmut Erlinghagen: Hiroshima und wir. Augenzeugenberichte und Perspektiven. Fischer TB,, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-24236-3
  • Gerd Greune (Hrsg.): Hiroshima und Nagasaki: Bilder, Texte, Dokumente. Köln, 1982
  • Michihiko Hachiya: Hiroshima Diary. University of North Carolina, 1955, ISBN 0-8078-4547-7 (Tagebuch eines Arztes, der während der Bombardierungen in der Stadt war, über die Monate danach)
  • John Hersey: Hiroshima: 6. August 1945, 8 Uhr 15. Mit einem Vorwort von Robert Jungk. Hamburg, 2005 (Bericht eines amerikanischen Journalisten kurz nach Beginn der Besatzung mit Interviews von Überlebenden)
  • Ibuse Masuji: Schwarzer Regen. Frankfurt am Main, 1985
  • Keiji Nakazawa: Barfuß durch Hiroshima. Hamburg, 2004 (International ausgezeichnete Manga-Serie eines Augenzeugen)
  • Toyofumi Ogura: Letters from the End of the World: A Firsthand Account of the Bombing of Hiroshima. Kodansha, Japan, 1948, ISBN 4-7700-2776-1
  • Kyoko Selden u. a.: The Atomic Bomb: Voices from Hiroshima and Nagasaki. Japan in the Modern World. ISBN 0-87332-773-X
  • Charles Sweeney u. a.: War's End: An Eyewitness Account of America's Last Atomic Mission. ISBN 0-380-97349-9

Vorgeschichte

  • Nagai Takashi: Die Glocken von Nagasaki: Geschichte der Atombombe. München, 1955
  • Robert Jungk: Heller als tausend Sonnen: das Schicksal der Atomforscher. München, 1994
  • Richard Rhodes: The Making of the Atomic Bomb. New York, 1986
  • William Craig: The Fall of Japan. New York, 1967
  • Stephen Walker: Shockwave: Countdown to Hiroshima. New York, 2005, ISBN 0-06-074284-4
  • Gordon Thomas, Max Morgan Witts: Enola Gay. New York, 1977
  • William L. Laurence, Werner von Grünau: Die Geschichte der Atombombe. List Verlag, 1952

Historischer Kontext

  • Florian Coulmas: Hiroshima. Geschichte und Nachgeschichte. Beck, 2005, ISBN 3-406-52797-3
  • Michael J. Hogan: Hiroshima in History and Memory
  • Fletcher Knebel, Charles W. Bailey: No High Ground. Harper and Row, New York 1960
  • Pacific War Research Society: „Japan's Longest Day“, the internal Japanese account of the surrender and how it was almost thwarted by fanatic soldiers who attempted a coup against the Emperor.
  • J. Samuel Walker: Prompt and Utter Destruction: President Truman and the Use of Atomic Bombs Against Japan.
  • Stanley Weintraub: The Last, Great Victory: The End of World War II, July/August 1945. Truman Talley Books/Dutton, New York 1995
  • Richard B. Frank: Downfall: The End of the Imperial Japanese Empire. Penguin, 2001, ISBN 0-14-100146-1

Hintergründe

  • Gar Alperovitz: The Decision to Use the Atomic Bomb. Vintage Books, New York 1995, deutsch: Hiroshima: die Entscheidung für den Abwurf der Bombe. Hamburger Edition, Hamburg 1995, ISBN 3-930908-21-2
  • Thomas B. Allen, Norman Polmar: Code-Name Downfall: The Secret Plan to invade Japan – and why Truman dropped the Bomb. Simon & Schuster, July 1, New York 1995, ISBN 0684804069
  • Barton J. Bernstein (Hrsg.): The Atomic Bomb: The Critical Issues. Little, Brown, Boston 1976
  • Richard B. Frank: Why Truman Dropped the Bomb: Sixty years later, we have the secret intercepts that shaped his decision. The Weekly Standard, 8. August 2005, p20
  • Paul Fussell: Thank God for the Atom Bomb Ballantine, Reprint 1990), ISBN 0-345-36135-0
  • Robert Jay Lifton, Greg Mitchell: Hiroshima in America: A Half Century of Denial. Quill, 1996, ISBN 0-380-72764-1
  • Robert James Maddox: Weapons for Victory: The Hiroshima Decision. University of Missouri Press, 2004
  • Philip Nobile (Hrsg.): Judgement at the Smithsonian Marlowe and Company, New York 1995, ISBN 1-56924-841-9 (Kontroverse um die 1995 in der Smithsonian Institution geplante Ausstellung, die schließlich abgesagt wurde)
  • Ronald Takaki: Hiroshima: Why America Dropped the Atomic Bomb. Little Brown, ISBN 0-316-83124-7, LoC D769.2.T35 1995
  • Shigetoshi Wakaki: Hiroshima: die infame Maximierung eines Massenmordes; der erste Bericht eines Experten und Augenzeugen. Grabert, 1992

Folgen

  • Gaynor Sekimori: Hibakusha: Survivors of Hiroshima and Nagasaki. Kosei Publishing Company, Japan 1986, ISBN 4-333-01204-X
  • Angelika Jaeger (Übers.): Leben nach der Atombombe: Hiroshima und Nagasaki 1945-1985. Komitee zur Dokumentation der Schäden der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki, Frankfurt am Main, 1988
  • Paul Takashi Nagai: Wir waren dabei in Nagasaki. Frankfurt am Main, 1951
  • Takeshi Ohkita: Akute medizinische Auswirkungen in Hiroshima und Nagasaki, in: Eric und Susanna Chivian u.a. (Hrsg.): Last aid. Die medizinischen Auswirkungen eines Atomkrieges. Heidelberg 1985
  • Peter Bürger: Hiroshima, der Krieg und die Christen. Asphalt Verlag, 2005, ISBN 3-9807400-7-2
  • Robert P. Newman: Truman and the Hiroshima Cult. Michigan State University Press, 1995 (kritische Analyse der Nachkriegsopposition gegen die Bombe)

Weblinks

Vorgeschichte

Hiroshima

Nagasaki

Wirkungen

Kritik


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