Atomschach

Atomschach

Atomschach ist eine Schachvariante.

Atomschach ist identisch mit dem Standard-Schach mit einer Ausnahme, die das Schlagen betrifft. Während im Standard-Schach der schlagende Stein den Platz des geschlagenen einnimmt, werden im Atomschach beide Steine vom Brett genommen, weil jeder Schlagfall eine atomare Explosion auslöst. Darüber hinaus weitet sich diese auf alle benachbarten Felder aus. Jede Figur (mit Ausnahme der Bauern) auf den orthogonal oder diagonal angrenzenden Feldern wird ebenfalls vom Brett genommen. Bauern werden nur dann vom Brett genommen, wenn sie am Schlagvorgang direkt beteiligt sind also entweder die schlagende oder geschlagene Figur sind.

Statt mit dem Mattsetzen des Königs wie im Schach, wird die Atomschach-Partie meist dadurch beendet, dass eine Figur neben dem König geschlagen wird. Denn wie die anderen Figuren werden sie von der Explosion getroffen. Hierbei gilt, dass ein Spieler, auch wenn er im Schach oder sogar theoretisch Schachmatt ist, das Spiel durch eine solche Explosion für sich entscheiden kann.

Da das Spiel insgesamt wesentlich schneller ist, hat Weiß von Anfang an eine sehr starke Initiative. Daher ist Schwarz lange nur damit beschäftigt, die direkten Angriffe des Weißen abzuwehren. So kann er zum Beispiel schon nach dem Zug 1.Sf3 praktisch nur mit f6 antworten. Der Anzugsvorteil des Weißen ist also sehr viel größer als im Standard-Schach. Das Spiel ist unfair gegenüber Schwarz – wenn Weiß eine gute Eröffnung spielt, wird er immer großen Vorteil erreichen. Aus diesem Grund wird Atomschach von Experten nicht ernst genommen.

Atomschach kann im Internet auf so genannten Schachservern gespielt werden (siehe auch: Free Internet Chess Server).

Varianten

Außer dem beschriebenen Atomschach gibt es noch einige Varianten. Etwa existiert bei dem Internet Chess Club das Schachgebot nicht und der König kann und muss geschlagen werden. In anderer Variante gelten für die Bauern keine Sonderregeln.

Lars Döring beschreibt eine Variante, in der zwar die Bauern, aber nicht der König durch einen Schlag auf einem benachbarten Feld vernichtet werden. Der Anzugsvorteil von Weiß ist dadurch erheblich kleiner. Der König darf in dieser Variante auch selbst schlagen, wodurch die in der Umgebung stehenden Figuren vernichtet werden, er selbst aber nicht. Er darf jedoch eine gedeckte Figur nicht schlagen, auch wenn die deckende Figur durch den Schlag vernichtet werden würde.

Literatur

Dr. Lars Döring: Alternatives Schach, Urania, 2007, ISBN 978-3-332-01920-9

Weblinks


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