- Atracuriumbesilat
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Strukturformel Allgemeines Freiname Atracurium Andere Namen - IUPAC: 5-[3-[1-[(3,4-dimethoxyphenyl)methyl]- 6,7-dimethoxy-2-methyl-3,4-dihydro-1H- isochinolin-2-yl]propanoyloxy] pentyl- 3-[1-[(3,4-dimethoxyphenyl)methyl]- 6,7-dimethoxy-2-methyl-3,4-dihydro-1H- isochinolin-2-yl]propanoat
- Atracuriumbesilat
Summenformel C53H72N2O122+ CAS-Nummer 64228-79-1 ATC-Code M03AC04
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Muskelrelaxanzien
Fertigpräparate - Tracrium® (D, CH)
- Atracurium-hameln® (D)
- Atracurium HEXAL® (D)
- Atracurium DeltaSelect® (D)
Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 929,15 g·mol−1 Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung
unbekanntR- und S-Sätze R: ? S: ? Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Atracurium ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Muskelrelaxanzien, welcher bei Operationen und in der Intensivmedizin eingesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete (Indikationen)
Atracurium wird eingesetzt um eine Muskelrelaxierung (Muskelerschlaffung) zu erzielen für Operationen oder andere medizinische Prozeduren, wie z. B. maschinelle Beatmung.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Mögliche Wirkverlängerung bzw. Verstärkung bei gleichzeitiger Anwendung mit Aminoglykosiden, Schleifendiuretika, Magnesium, Lithium, Suxamethonium oder volatilen Anästhetika.
Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)
Durch eine Histaminfreisetzung kann es zu Hautrötung, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall und Bronchospasmus kommen. Dem Metabolit Laudanosin wird zugeschrieben, zerebrale Krämpfe auszulösen.
Pharmakologische Eigenschaften
Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)
Atracurium als peripher wirkendes Muskelrelaxans bindet kompetitiv an den Acetylcholinrezeptor der motorischen Endplatte, ohne eine Depolarisation auszulösen. Die Wirkung des Acetylcholins wird dadurch blockiert.
Metabolismus
1/3 des Atracurium zerfällt spontan (Hofmann-Eliminierung), 2/3 werden unspezifisch durch Esterasen im Blutplasma gespalten (Esterhydrolyse). Als Abbauprodukte entstehen Pentametyldiacrylat, Laudanosin, quarternäre Säuren und Alkohol.
Sonstige Informationen
Chemische Informationen
Das Benzylisochinolinderivat Atracurium gehört chemisch zu den Estern und ist ein Gemisch aus 10 Stereoisomeren.
Geschichtliches
Atracurium wurde von John B. Stenlake 1974 synthetisiert. In Deutschland wurde Atracurium 1987 zugelassen.
Literatur
- Striebel, H.W.: Die Anästhesie. Schattauer, 2003. ISBN 978-3-79451-985-9
- Forth, W., Henschler, D., Rummer, W., Förstermann, U., Starke, K.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. Urban & Fischer, 2001. ISBN 978-3-43742-520-2
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