Peter Michaelis (Manager)

Peter Michaelis (Manager)

Peter Michaelis (* 18. März 1946 in Schwanenstadt in Oberösterreich) ist ein österreichischer Manager.

Peter Michaelis ist in Oberösterreich als Sohn eines VÖEST-Arbeiters geboren. Nach der Volksschule besuchte er von 1956 bis 1966 das Gymnasium im Schloss Salem in Baden-Württemberg. Nach einer Volontärzeit in London absolvierte er den Präsenzdienst beim Bundesheer, den er als Leutnant der Reserve beendete. Er begann anschließend ein Rechts- und Staatswissenschaftsstudium an der Universität Salzburg und promovierte 1971. Bis 1975 studierte er an der Universität Kiel Volkswirtschaftslehre.

Neben einem Bilanzbuchhalterlehrgang in Düsseldorf begann er seine beruflichen Werdegang bei Mannesmann zuerst im Rechnungswesen und später in der Unternehmensplanung. 1982 wechselte er zu Mannesmann-Demag, wo er bei Demag Steelplant Technology in Duisburg 1988 bis 1991 Geschaftsführer war, ebenso wie danach bei Mannesman-Demag Fördertechnik von 1991 bis 1996.

In den Jahren 1996 bis 2001 war er Generalbevollmächtigter der Mannesmann AG und Atecs Mannesmann AG.

Seit 2001 ist er Vorstandssprecher der ÖIAG.

Kritik

In die Kritik kam der ÖIAG-Vorstandssprecher im Herbst 2008 im Zuge der AUA-Privatisierung.[1] Erst nachdem beim ersten Termin nur die Lufthansa als einziger Bieter überblieb, wurde eine mögliche staatliche Teilschuldenabdeckung im Ausmaß von 500 Millionen Euro angedacht. Beobachter forderten daher eine Neuauschreibung des Bieterverfahrens, da diese teilweise Schuldenübernahme durch den Staat die Attraktivität der AUA für andere Luftlinien erhöhe und die Air France, die als letzter Konkurrent der Lufthansa aus dem Bieterverfahren ausstieg, wieder mitbieten könnte. Michaelis weigerte sich jedoch, eine Neuausschreibung durchzuführen und berief sich auf Verfahrensregeln und das Aktienrecht, womit die Lufthansa der einzige Interessent der AUA blieb. Michaelis stieß damit auf großes Unverständnis in Österreich und wurde, laut Neuer Zürcher Zeitung NZZ), zum „Buhmann der Nation“. Schließlich sei Österreich, so die NZZ weiter, ein Land „der grossen Tradition einer teuren Staatsindustrie“ und „das Aktienrecht Wachs in den Händen der Politik. Vergehen sind Kavaliersdelikte im Interesse des Volkes.“[2]

Einzelnachweise

  1. Peter Michaelis: Die ÖIAG und ein Gentleman auf Die Presse vom 31. Oktober 2008 abgerufen am 10. November 2008
  2. M. K. (Wien): Aktienrecht als Wachs in den Händen von Österreichs Politikern. Neue Zürcher Zeitung, 24. Februar 2009, S. 24

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