- 1-(3-Trifluoromethylphenyl)-piperazin
-
Strukturformel Allgemeines Name Trifluormethylphenylpiperazin Andere Namen - 1-(3-Trifluormethylphenyl)-piperazin
- N-(α,α,α-Trifluoro-m-tolyl)-piperazin
- m-Trifluormethylphenylpiperazin
- TFMPP
Summenformel C11H13F3N2 CAS-Nummer 15532-75-9 PubChem 4296 Kurzbeschreibung farblose Kristalle Eigenschaften Molare Masse 230,23 g·mol−1 Dichte Siedepunkt Dampfdruck 0,25 Pa (25 °C) [2]
Löslichkeit löslich in Wasser (2,6 g·l−1) [2]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] Reizend (Xi) R- und S-Sätze R: 36/37/38 S: keine S-Sätze Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Trifluormethylphenylpiperazin (TFMPP) ist eine organische, heterozyklische Verbindung. TFMPP ist ein Derivat des Piperazins. Wegen seiner psychoaktiven Wirkung taucht(e) es als Inhaltsstoff von Partydrogen auf.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Es tauchte auf als MDMA-Ersatz- bzw. Zusatzstoff in Ecstasy-Tabletten, insbesondere auch in Kombination mit Benzylpiperazin (BZP, A2). Weitere Piperazin-Derivate wurden als Inhaltsstoffe in Partydrogen gefunden, wie Methylendioxybenzylpiperazin (MDBP), meta-Chlorophenylpiperazin (mCPP) oder MeOPP. TFMPP ist weder in der chemischen Synthese, noch für industrielle Anwendungen von Bedeutung.
Pharmakologie
TFMPP bindet agonistisch an Serotonin-5-HT2C- und 5-HT1B-Rezeptoren.[3] Gleichzeitig wirkt es als Serotonin-Ausschütter.
TFMPP zeigt im Tierversuch einen hemmenden Einfluss auf die Resorption von Alkohol.[4]
Eine Verwandtschaft im pharmakodynamischen Wirkprofil besteht zu dem vom Markt genommenen Appetitzügler Fenfluramin.
Rechtsstatus
In den USA veranlaßte das Auftauchen von TFMPP in Partydrogen die Drug Enforcement Administration (DEA) im Jahr 2002 den Stoff vorsorglich in die Klasse I (Schedule I, hohes Potenzial an Missbrauch, kein nachgewiesener medizinischer Nutzen, illegal) aufzunehmen. Da sich aber das Missbrauchspotential als eher niedrig erwies, wurde im April 2004 das Verbot wieder aufgehoben.[5] In der EU wird der Handel mit TFMPP – soweit möglich – behördlicherseits kritisch beobachtet, in Dänemark wurde er bereits verboten.
Stoffwechsel und Nachweis
Ein chemische Nachweisreaktion für TFMPP gibt es nicht, bislang sind auch keine immunulogischen Methoden entwickelt worden. Der Nachweis ist daher nur mit Hilfe chromatographischer Methoden wie HPLC, HPLC-MS oder GC-MS möglich. Der Metabolismus von TFMPP ist seit 2003 bekannt.[6] Es kommt zur Hydroxylierung des Aromaten und daneben zur Zersetzung des Piperazinrings durch Desalkylierung an beiden Stickstoffatomen, und schließlich zur N-Hydroxylierung.
Quellen
- ↑ a b c Sicherheitsdatenblatt 3-(Trifluormethyl)-N-phenylpiperazin zur Synthese
- ↑ a b Trifluormethylphenylpiperazin bei ChemIDplus
- ↑ M.D. Schechter: Use of TFMPP stimulus properties as a model of 5-HT1B receptor activation. In: Pharmacol.Biochem.Behav., 31(1), 1988, S. 53–7. PMID 3252260.
- ↑ B.A. Johnson, N. Ait-Daoud: Neuropharmacological treatments for alcoholism: scientific basis and clinical findings. In: Psychopharmacology, 149, 2000, S. 327–344. PMID 10867960.
- ↑ U.S. Department of Justice, Drug Enforcement Administration (DEA), Scheduling Actions 2002
- ↑ R.F. Staack et al. (2003): New designer drug TFMPP: GC/MS and LC/MS studies on its phase I and II metabolism and on its toxicological detection in rat urine. J. Mass. Spectrom., 38(9), S. 971–81. PMID 14505325.
Weblinks
Wikimedia Foundation.