- Pettenbach (Gemeinde Payerbach)
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Niederösterreich Politischer Bezirk Neunkirchen (NK) Fläche 17,66 km² Koordinaten 47° 42′ N, 15° 52′ O47.69166666666715.862777777778483Koordinaten: 47° 41′ 30″ N, 15° 51′ 46″ O Höhe 483 m ü. A. Einwohner 2.214 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 125 Einwohner je km² Postleitzahl 2650 Vorwahl 02666 Gemeindekennziffer 3 18 21 NUTS-Region AT122 Adresse der
GemeindeverwaltungOrtsplatz 7
2650 PayerbachOffizielle Website Politik Bürgermeister Peter Pasa (PP) Gemeinderat (2005)
(21 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Payerbach Payerbach ist eine Marktgemeinde mit 2.650 Einwohnern im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Payerbach liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 17,66 Quadratkilometer. 55,54 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden
Katastralgemeinden sind Kreuzberg, Küb, Payerbach, Pettenbach und Schmidsdorf, weitere Orte der Gemeinde sind Geyerhof, Mühlhof, Schlöglmühl und Werning.
KG Payerbach
Die Katastralgemeinde Payerbach bildet den nördlichen Teil der Gemeinde und grenzt im Westen an Reichenau an der Rax. Sie ist sowohl flächenmäßig als auch von der Einwohnerzahl der größte Teil der Marktgemeinde. Ortsteile von der KG Payerbach sind: Werning (östlich) und Geyerhof (nördlich).
KG Küb
Küb (der Name stammt vermutlich vom altslawischen Wort Chyba/Chub) grenzt im Westen an die KG Payerbach, im Süden an Kreuzberg, im Westen an Pettenbach und im Norden an Schmidsdorf; damit liegt Küb umgeben von den anderen vier Katastralgemeinden im Herzen der Gemeinde Payerbach. Die Katastralgemeinde erstreckt sich rund 500 Meter beiderseits des Küberbach, der ein Zubringer der Schwarza ist. Mit dem historischen Postamt gibt es eine Touristenattraktion im Herzen von Küb, welche mit der Semmeringbahn (Haltestelle Küb) zu erreichen ist. Spricht man von Küb meint man heute meist den nordöstliche gelegenen Teil Neuküb, tatsächlich liegt das ursprüngliche Küb weiter südlich bergwärts, wo sich zahlreiche Villen befinden.
KG Schmidsdorf
Schmidsdorf liegt im nordöstlichen Teil der Gemeinde und erstreckt sich an der KG Payerbach angrenzend beiderseits entlang der Schwarza bis die Gemeinde Gloggnitz im Westen. Nördlich von Schmidsdorf liegt Prigglitz. Zu Schmidsdorf gehören auch die Ortsteile Mühlhof und am anderen Schwarzaufer Schlöglmühl.
Schlöglmühl ist der Schauplatz der Dokumentation Postadresse 2640 Schlöglmühl, welche im Jahr 1990 nach Schließung der Papierfabrik von Egon Humer gedreht worden ist.
KG Pettenbach
Pettenbach liegt im Osten der Gemeinde Payerbach und schließt im Süden an den Höllgraben an. An der östlichen Gemeindegrenze schließt der Ort an die beiden gloggnitzer Katastralgemeinden Heufeld und Eichberg an. Durchflossen wird der Ort vom Pettenbachbach, der in Schmidsdorf in die Schwarza mündet.
KG Kreuzberg
Die KG Kreuzberg erstreckt sich vom Ortsteil Payerbach entlang des Payerbachgrabens Richtung Süden bis zur Gemeinde Breitenstein. Im Osten erstreckt sie sich von der Abzweigung Handlhof und oben am Kreuzberg bis zum sogenannten Dreiländereck, wo die Gemeinden Payerbach, Breitenstein und Gloggnitz aneinandergrenzen.
Nachbargemeinden
Bürg-Vöstenhof Prigglitz Reichenau Gloggnitz Breitenstein Geologie
An der Grenze von Kalkalpen und Wiener Becken liegt Payerbach in der Grauwackenzone, welche in der Payerbacher Gegend seine Ausläufer hat. Südlich befindet sich das Semmering-Mesozoikum, welches unter die Grauwackenzone eintaucht. Die geologischen Schichten werden im Norden von Payerbach von den nördlichen Kalkalpen überlagert. Diese Schichten setzen sich sowohl westlich aber auch teilweise östlich von Payerbach fort. Das sogenannte Wiener Becken schiebt sich jedoch von Osten zwischen Grauwackenzone und Zentralalpenzone bis zum östlichen Teil des Ortsgebietes vor. Metamorphe Gesteine wie Quarzite, Schiefer, Phyllite aber auch Grüngesteine und sonstige metamorphe Ergußgesteine sind in der Grauwackenzone eingelagert.
Siehe auch: Semmeringfenster
Thermalwasser
Aufgrund der geologischen Besonderheiten in der Region (klüftige Kalke, Quarzite und Dolomite) wurden schon länger wassergefüllte Poren und Klüfte unter der Erde vermutet, in welchem sich durchaus auch Thermalwasser befinden könnte. Im Jahr 1991 wurde in seismologischen Untersuchungen das Vorhandensein von Wasservorkommen unterhalb von Payerbach nachgewiesen. Drei Jahre später, im Jahr 1994 wurden schließlich in Schmidsdorf Probebohrungen in eine Tiefe von 2.500 Meter durchgeführt, welche Wasser mit einer Temperatur von 70 °C zu Tage brachten. Eine kommerzielle Nutzung dieses Wassers konnte aber bis heute nicht erfolgen.
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.
Im Jahre 1848 entstand durch die Märzverfassung die Großgemeinde Reichenau, ein Zusammenschluss der beiden Gemeinden Payerbach und Reichenau. Regiert wurde die Großgemeinde von zwei Bürgermeistern, jeweils einer aus Reichenau, der Andere aus Payerbach.
In den folgenden Jahrzehnten siedelten sich zunehmend Adelige in der Region an, was ebenfalls zu einer touristischen Erschließung führte. Zahlreiche Villen wurden erbaut, und die Sommerfrische hielt Einzug in die Region.
Im Jahr 1908, am 25. Juni wurde die Großgemeinde per Gesetz wieder getrennt, und Payerbach wurde wieder eine eigenständige Gemeinde mit fünf Katastralgemeinde. Am 1. Jänner 1909 schließlich trat die neue Verwaltung in Kraft, als erster Bürgermeister wurde Prof. Anton Weiser ernannt.
Jeweils am 17. August der Jahre 1917 und 1918 wurden bei der Kapelle Kaisermessen von Kaiser Karl und seiner Gemahlin Zita gelesen.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2357 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2242 Einwohner, 1981 2551 und im Jahr 1971 2801 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Peter Pasa, Vizebürgermeister Erwin Klambauer, Amtsleiterin Monika Krenn.
Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2005 bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ 8, LEK (Liste Erwin Klambauer) 3, PRO-PAYERB. (ÖVP, Liberale und Unabhängige) 10, andere keine Sitze.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Geprägt wurde Payerbach in der Zeit der Monarchie, in der es eine Blüte erlebte. Viele architektonisch wertvolle Bauwerke erinnern noch an diese Zeit. Vor allem durch die Sommerfrische erlangte Payerbach weithin seinen Ruf. Nunmehr unternimmt es große Anstrengungen an diesem touristischen Erbe wieder anknüpfen zu können. Payerbach ist als Bahnstation Payerbach-Reichenau Ausgangspunkt für viele touristische Unternehmungen geworden. Von hier geht auch die nur mehr im Rahmen einer Museumsbahn geführte Höllentalbahn nach Hirschwang weg. Sie bringt Touristen bis zur Talstation der Seilbahn auf die Rax und den Eingang zum Höllental, wo der neu geschaffene romantische Wanderweg entlang der Wiener Hochquellenwasserleitung bis nach Kaiserbrunn führt. Weiters liegt die Marktgemeinde am Weltkulturerbe Semmeringbahn. Sie kann mit der Bahn über Viadukte und durch Tunnels befahren werden. Man kann aber auch ihre waghalsige Streckenführung durch Berge, über Brücken und Felsgalerien auf dem Bahnwanderweg entdeckend erwandern.
Zu den besonderen Bauwerken der Semmeringbahn in Payerbach sind insbesondere das Schwarzaviadukt sowie der Bahnhof Payerbach-Reichenau zu zählen. Errichtet mit der Semmeringbahn als Provisorium wurde bereits im Jahr 1875 ein eigenständiger Bahnhof für Payerbach errichtet. Einen besonderen Aufschwung erlebte die Eisenbahnstation durch das Kaiserhaus, für welches sogar ein eigener Warteraum eingerichtet wurde. In den Jahren 2006 bis 2008 wurde der Bahnhof im Zuge der Bahnhofsoffensive umgebaut, das historische Bahnhofsgebäude blieb jedoch weitestgehend erhalten.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das historische Postamt von Küb, welches als Fernvermittlungsstelle gegründet bereits von Kaiserin Zita und ihrer Gefolgschaft gerne aufgesucht wurde. Heute ist das Postamt nur noch saisonal geöffnet und wird hauptsächlich als Museum geführt. Am Grillenberg befindet sich ein Schaubergwerk, welches bereits 1791 zum Erzabbau eröffnet und 1892 stillgelegt wurde. Am 5. Oktober 1992 wurde es feierlich durch den Landeshauptmann Siegfried Ludwig eröffnet. Bekannt aus der Zeit der Sommerfrische ist auch der Payerbacher Pavillon und der gleich daran angrenzende Bootssteg. Beides Motive die auf keiner alten Ansichtskarte der Gemeinde fehlen.
Nach der Stationierung des zweiten K&K Gebirgs-Artillerie Regiment in Payerbach wurde im Jahre 1916 die Barbarakapelle zu Ehren der Schutzpatronin des Payerbacher Regimentes in Südtirol errichtet. Im Jahre 1923 wurde die Barbarakaelle nach Küb gebracht, wo sie auch heute noch zu besichtigen ist.
Ebenfalls in Küb steht das Franzosenkreuz, welches der Gefallenen eines Gefechtes zwischen Franzosen und Bauern im Jahre 1805 vor dem Schloss Mühlhof gedenkt, bei dem die Franzosen sechs Mann verloren.
Auf dem Kreuzberg wurde 1928 nach Plänen des Architekten Adolf Loos das Landhaus Khun errichtet. In dem bis heute weitgehend unveränderten Gebäude ist nun das Hotel-Restaurant Alpenhof etabliert.
Parks
Zwischen Freibad und Schwazaviadukt liegt der Payerbacher Park. Anstelle eines Holzplatzes wurde zwischen 1901 und 1903 unter der Leitung des Schlossgärtners Gottlieb Zajic ein neuer Parkteil angelegt. Daran angrenzend befindet sich der Bootssteg und der einzigartige Pavillon in seiner unverwechselbaren, fast sarazenisch anmutenden Holzkonstruktion.
Im Park beim Freibad wurde zum 50jährigen Jubiläum der Semmeringbahn im Jahr 1904 ein Modell einer typischen Villa der Semmeringregion errichtet. Diese wurde vom Payerbacher Zimmermeister Karl Weinzettl errichtet und aufgestellt.
Naturdenkmäler
Die Kaisereiche im Park ist eine 1908 von Kaiser Franz Joseph I. anlässlich des 60jährigen Regierungsjubiläums gepflanzte Eiche.
Sport
Eingebettet in die Gebirgslandschaft zwischen Semmering, Rax und Schneeberg befinden sich rund um Payerbach zahlreiche Wanderwege. Besonders beliebt ist ein Spaziergang entlang der Sonnenpromenade am Südhang über der Marktgemeinde.
Die Gemeinde liegt auch am Rad- und Fußwanderweg entlang der Semmeringbahn. Ein weiteres Sporterlebnis ist der 43 Kilometer lange Radwanderweg entlang der Schwarza. Daneben stehen viele weitere Wanderwege durch das Höllental, entlang der Schwarza oder auf die umliegenden Berge in allen alpinen Schwierigkeitsgraden für eine Begehung bereit. Ausgangspunkt vieler Wanderwege ist der Bahnhof Payerbach.
An lokalen Sportstätten stehen neben den Freibad auch ein Tennisplatz und eine Minigolfanlage zur Verfügung.
Das Sportleben in der Gemeinde wird neben vielerlei Sportveranstaltungen auch durch zahlreiche Sportvereine hochgehalten. Dazu zählen der Wintersportverein, zahlreiche Stocksportvereine, ein Tennisclub, ein Rodelverein, ein Fußballverein sowie zwei Motorsportvereine.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 90, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 54. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 954. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,12 Prozent.
Verkehr
Die Gemeinde Payerbach liegt an der Semmeringbahn, die im Jahre der Eröffnung 1854 ein Teil der Südbahn geworden ist. Damals wie heute war die Eisenbahn ein wichtiger Faktor für den Tourismus und Wirtschaft von Payerbach. Markantestes sichtbares Zeichen der Semmeringbahn in Payerbach ist das nun bereits mehr als 150 Jahre alte Viadukt über das Schwarzatal.
Payerbach ist auch der Ausgangspunkt der Höllentalbahn (einer Museumsbahn) nach Hirschwang.
In Ost-West-Richtung verläuft die Höllental Straße (B 27) von Gloggnitz kommend nach Reichenau. Die B 27 ist neben der Südbahn die wichtigste Verkehrsanbindung, da die im Schwarzatal liegende Gemeinde Payerbach im wesentlichen nur über Gloggnitz oder Reichenau erreicht werden kann. Weitere Verkehrsverbindungen gibt es nach Prigglitz bzw. über Kreuzberg nach Schottwien.
Persönlichkeiten
- Ingela Bruner, Rektorin der Universität für Bodenkultur Wien und erste Rektorin einer österreichischen Universität
Weblinks
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