Peugeot 206+

Peugeot 206+
Peugeot
Peugeot 206 Dreitürer (1998–2003)

Peugeot 206 Dreitürer (1998–2003)

206
Hersteller: Peugeot
Produktionszeitraum: seit 1998
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Schrägheck, 3/5-türig
Cabrio, Stahldach
Kombi, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
1,1–2,0 Liter
(44–130 kW)
Dieselmotor:
1,4–2,0 Liter
(50–80 kW)
Länge: 3822–4028 mm
Breite: 1652–1673 mm
Höhe: 1365–1460 mm
Radstand: 2442 mm
Leergewicht: 985–1285 kg
Vorgängermodell: Peugeot 205
Nachfolgemodell: Peugeot 207

Der Peugeot 206 ist ein von der französischen Firma Peugeot hergestellter Kleinwagen. Er wurde 1998 als Nachfolger für den Peugeot 205 entwickelt. Er wird in den französischen Werken Poissy und Mülhausen, die Kombi-Versionen wurden bis Dezember 2006 auch im englischen Ryton bei Coventry produziert. Der Peugeot 206 wurde genauso wie der 307 von dem bekannten Designer Murat Günak gezeichnet, aus dessen Feder u.a. auch der Mercedes SLK stammt und der lange Jahre für den VW-Konzern tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

Mit mehr als 5 Millionen Fahrzeuge bis zum Jahr 2005 wurde der Peugeot 206 in Europa der erfolgreichste Kleinwagen. In Deutschland war der Wagen vier Jahre lang (von 2001 bis 2004) das meistverkaufte Importauto und ist dort seit Juli 2007 der meistverkaufte Peugeot aller Zeiten. Mit 410.704 zugelassenen Exemplaren hat er seinen Vorgänger 205 überholt. Über 100.000-mal wurde allein der ab dem Jahr 2000 erhältliche 206 CC verkauft. Damit war Deutschland der weltweit wichtigste Markt für diese inzwischen eingestellte Karosserievariante.

Eine 2002 eingeführte Kombivariante SW (inoffiziell Station Wagon) basiert auf der fünftürigen Limousine mit unverändertem Radstand aber wegen des 19,3 cm größeren hinteren Überhangs deutlich vergrößertem Kofferraum. Besonderes Merkmal des Wagens ist die separat zu öffnende Scheibe der Heckklappe.

Im Frühjahr 2003 erhielt die gesamte Baureihe ein Facelift mit Klarglasscheinwerfern. Hinzu kamen ein neuer 1.4l-16V- und eine 2.0l-16V-Motor, letzter nur für die Sportversionen RC, S16 und GTi.

Mitte 2006 lief zudem die CKD-Montage in Malaysia als Naza Bestari an. In China wird der Peugeot 206 seit Herbst 2006 mit nur leichten kosmetischen Korrekturen als Citroën C2 verkauft. Dieses Fahrzeug hat nichts mit dem europäischen Citroën C2 gemein.

Sonstige Messwerte
CO2-Emission: 113–204 g/km
Kraftstoffverbrauch kombiniert (EG-Norm): 4,3–8,6 l/100 km
Sterne im Euro NCAP-Crashtest[1] 4 Sterne im Euro NCAP-Crashtest

Basisvarianten des 206 sind die drei- und fünftürigen Schräghecklimousinen. Daneben existiert der 206 CC, ein Coupé-Cabriolet mit zweiteiligem elektro-hydraulischem Klappdach, das Peugeot als Spaßauto positioniert.

Seit Mitte 2006 ist auf einigen Märkten im Nahen Osten die Stufenheckvariante 206 Sedan erhältlich, die bei Iran Khodro gefertigt wird.

206 CC

Peugeot 206 CC
206 CC mit geschlossenem Verdeck

Der Peugeot 206 CC wurde von 2000 bis 2007 hergestellt und war mit zwei Benzinern sowie einem Dieselmotor zu bekommen. Das Fahrzeug beerbte das Peugeot 205 Cabriolet, welches bereits 1996 eingestellt wurde. Nachfolger ist das 2007 vorgestellte Peugeot 207 CC Cabriolet.

Der 206 CC weist als Besonderheit ein elektrohydraulisches Klappdach auf und war damit das erste Fahrzeug in der Klasse der preisgünstigen Cabrios. Er wurde bereits 1999 auf zahlreichen Automessen gezeigt und rief ein sehr positives Kundenecho hervor, was auch dazu beitrug, dass er das seinerzeit meistverkaufte Cabriolet in Europa wurde.

Das seriennahe Modell wurde ähnlich der Studie präsentiert. Ein paar spielerische Details blieben dabei außen vor, wie die punktförmigen Dioden der Bremsbeleuchtung auf dem hinteren Heckdeckel. Diese waren in die darauf befindlichen „Kiemen“ integriert, die dem Auto etwas Yacht-Ähnliches geben. Andere Details der Studie entfielen, wie zum Beispiel die Herz-Symbole an den leicht rosa wirkenden Sitzen, durch die die Studie anfangs auch ein bisschen den Charakter eines "Barbie & Ken-Autos" bekam.

Peugeot wollte mit diesem Fahrzeug auf seine Vorreiterrolle im Bereich der Klappdach-Cabrios hinweisen. So hatte Peugeot bereits in den 30er Jahren ein ähnliches Fahrzeug im Programm (den Peugeot 402 Eclipse), dessen Idee 1996 mit der Einführung des Mercedes-Benz SLK wieder aufgegriffen wurde. Der an diesem Fahrzeug mitwirkende türkische Designer Murat Günak war interessanterweise auch in federführender Funktion für das Exterieur des Peugeot 206 (und 206 CC) verantwortlich. Die Dachkonstruktion entstand zusammen mit dem französischen Karosseriebau-Spezialisten Heuliez. Sie beeindruckt durch eine erstaunliche Alltagstauglichkeit in Bezug auf winterliche Temperatureinflüsse und Windgeräusche. Lediglich der weit nachhinten ragende Rahmen der Windschutzscheibe kann bei Personen über 1,90 Meter zu einem gewissen „Brett-vor-dem-Kopf-Gefühl“ führen, was man auch von anderen Cabrio-Vertretern kennt.

Das Fahrzeug war bereits kurz nach seiner Einführung vergriffen und zog sehr lange Lieferzeiten auf sich. Später wurde auch ein ähnliches Klappdach-Cabrio des Peugeot 307 nachgeschoben. Es verwundert nicht, dass die Cabrios von Peugeot schnell zu den beliebtesten offenen Fahrzeugen auf dem deutschen Markt wurden und so sogar alte Stammreiter wie das VW Golf Cabrio von der Spitze der Verkaufslisten holten. Das 206 CC Cabrio ist eines der wertstabilsten Fahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt, speziell in der später nachgereichten 80 kW starken Dieselvariante mit Rußpartikelfilter.

206+

Mit dem Erscheinen der entsprechenden Nachfolgertypen des 207 wurde die Produktion des 206 SW und CC eingestellt und seit März 2009 als günstiges Einstiegsmodell mit Armaturen und Frontpartie ähnlich dem 207 nur noch das Modell 206+ in drei- und fünftüriger Ausführung mit Schaltgetriebe, 44 bzw. 55-kW-Benzin- oder 50-kW-Dieselmotor angeboten.[2] Der 206+ soll noch bis 2010 im Peugeot-Programm bleiben.

Der Wagen hat serienmäßig Servolenkung, Antiblockiersystem mit Bremsassistent und innenbelüfteten Scheibenbremsen vorn mit Trommelbremsen hinten, Front- und Seitenairbags, Lenksäule und Fahrersitz mit Höhenverstellung, Zentralverriegelung mit Funkbedienung, elektr. Fensterheber, Drehzahlmesser, Nebelscheinwerfer, eine 40/60 geteilte Rücksitzlehne und die Radiovorbereitung für 2 Lautsprecher vorn mit Dachantenne.

Kopfairbags werden für den 206+ nicht angeboten; das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP mit Antriebsschlupfregelung ASR ist für den 44-kW-Motor nicht und sonst nur zusammen mit der manuellen Klimaanlage im Paket erhältlich; ebenso elektr. verstellbare Außenspiegel nur mit Bordcomputer.

Rallyesport

Peugeot 206 WRC bei der Rallye Schweden 2003

1999 führte Peugeot den 206 im Rallyesport ein. Die Version des Werksteams war mit Allradantrieb ausgestattet und brachte Peugeot den größten Erfolg im Rallyesport seit den 1980er Jahren und dem Vorgängermodell Peugeot 205 ein. Das Auftreten eines mit Allradantrieb und starkem Motor ausgestatteten leichten Kleinwagens inmitten der von großen Limousinen wie dem Subaru Impreza oder dem Mitsubishi Lancer dominierten WRC-Weltmeisterschaft stellte eine kleine Revolution dar. Marcus Grönholm gewann in den Saisons 2000 und 2002 die Fahrerwertung der WRC-Weltmeisterschaft. Darüber hinaus gewann Peugeot mit dem 206 von 2000 bis 2002 drei Mal in Folge die Konstrukteursmeisterschaft der WRC. Der 2004 eingeführte Rally-Nachfolger auf der Basis des 307 konnte den Erfolg seines Vorgängers nicht wiederholen und sich insbesondere nur selten gegen den PSA-internen Konkurrenten Citroën Xsara durchsetzen.

Vom sportlichen Image sollte die mit 130 kW (177 PS), Alufelgen und Rennschalensitzen ausgestattete Version 206 RC profitieren. Aus Lizenzgründen heißt er in Deutschland 206 RC. In anderen Ländern Europas wird er als 206 GTI180 verkauft.

Motorvarianten

Benziner

Modell Hubraum Leistung Bauzeit
1.1 1124 cm³ 44 kW (60 PS) seit 1998
1.4 1360 cm³ 55 kW (75 PS) seit 1998
1.4 16V 1360 cm³ 65 kW (88 PS) 2003–2006
1.6 1587 cm³ 65 kW (89 PS) 1998–2001
1.6 16V 1587 cm³ 80 kW (109 PS)* 2000–2007
2.0 16V (S16) 1997 cm³ 100 kW (136 PS)* 1999–2004
2.0 16V (RC) 1997 cm³ 130 kW (177 PS) 2003–2006

Diesel

Motoren Hubraum Leistung Bauzeit
1.4 HDi[1] éco 1398 cm³ 50 kW (68 PS) seit 2001
1.6 HDi[2] 16V (FAP) 1560 cm³ 80 kW (109 PS)* 2004–2007
1.9 D 1868 cm³ 51 kW (70 PS) 1998–2001
2.0 HDi 1997 cm³ 66 kW (90 PS) 2000–2006

[1]Das grüne "i" im HDi-Schriftzug am Heck des 206 weist auf den kleinsten Dieselmotor bzw. den 2.0 HDi mit lang übersetzten Getriebe hin.
[2]Das rote "i" im HDi-Schriftzug hingegen weist auf den stärksten Dieselmotor des 206 hin.

*Diese Motoren wurden im CC und in der Platinum Edition angeboten.

Technische Daten

Kuriosa

Bei dem seit Herbst 2006 in China verkauften Citroën C2 handelt es sich nicht um das europäische Modell, sondern um einen umgelabelten und einem Facelift unterzogenen 206.

Seit Frühjahr 2009 wird der 206 unter dem Namen 206 + verkauft. Dieses Modell wird in Südamerika bereits als Peugeot 207 vertrieben. Er soll die große Lücke zwischen 107 und 207 füllen, die durch die Einstellung des 106 entstanden ist.

Literatur

Quellen

  • Verkaufsprospekt Peugeot 206 / 206 SW (November 2004)
  • Preise und Ausstattungen (1. Januar 2005)

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse des Peugeot 206 (2000) beim Euro NCAP-Crashtest. Abgerufen am 31. März 2009. (englisch)
  2. www.peugeot.at 206+

Weblinks


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