- Attnang
-
Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Oberösterreich Politischer Bezirk Vöcklabruck (VB) Fläche 12,32 km² Koordinaten 48° 1′ N, 13° 43′ O48.01666666666713.716666666667416Koordinaten: 48° 1′ 0″ N, 13° 43′ 0″ O Höhe 416 m ü. A. Einwohner 8.904 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 723 Einwohner je km² Postleitzahl 4800 Vorwahl 07674 Gemeindekennziffer 4 17 03 NUTS-Region AT315 Adresse der
GemeindeverwaltungRathausplatz 9
4800 Attnang-PuchheimOffizielle Website Politik Bürgermeister Peter Groiß (SPÖ) Gemeinderat (2003)
(37 Mitglieder)Lage der Stadt Attnang-Puchheim Attnang-Puchheim ist eine Stadt im Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich am Kreuzungspunkt der Bahnstrecke Wien–Salzburg (Westbahn) mit der Salzkammergutbahn im Hausruckviertel mit 9266 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Vöcklabruck. In der Nähe von Attnang-Puchheim liegt die Einmündung der Aurach in die Ager.
Attnang-Puchheim ist Partnergemeinde von Puchheim in Oberbayern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Attnang-Puchheim liegt auf 416 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,8 km, von West nach Ost 4,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 12,4 km². 38,7 % der Fläche sind bewaldet, 36,3% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Zugehörige Ortschaften: Aham, Aichet, Attnang, Hohenbaumgarten, Landertsham, Niederstraß, Oberstraß, Puchheim, Sonnleithen, Steinhübl
Nachbargemeinden:
Pilsbach Pühret Redlham Vöcklabruck Desselbrunn Regau Regau Regau Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Geteilt und halbgespalten; oben in Gold über roten Flammen ein schwarzer, flugbereiter Phönix; unten links in Blau eine goldene heraldische Lilie, unten rechts dreimal von Silber und Rot gespalten. Die Gemeindefarben sind Rot-Gelb-Blau.
Geschichte
Attnang und Puchheim entwickelte sich im späten 8. Jahrhundert bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts, aus Ansiedlungen bairischer Einwanderer. Puchheim wird erstmals 1135 und Attnang als Otenang rund hundert Jahre später, 1242, urkundlich erwähnt. Erst 1912 wurde der Gemeindename Puchheim aufgrund der wachsenden Bedeutung des Ortsteiles Neu-Attnang auf Attnang-Puchheim abgeändert.
In einigen Schriften wird das Jahr 1050 als Errichtungsdatum für die Errichtung der Feste auf dem Hain am Buchenhügel genannt, kann aber urkundlich nicht belegt werden. Im Jahre 1585 brannte die Feste zur Gänze nieder. Das in den darauf folgenden Jahren errichtete Schloss Puchheim entspricht im wesentlichen seiner heutigen Form.
Die Geschichte von Attnang und Puchheim wurde bis 1870 im wesentlichen von den Besitzern der Feste Puchheim beeinflusst. Heute ist das Schloss mit dem schönen Arkadenhof ein Kloster und im Eigentum der zur Seelsorge nach Puchheim berufenen Redemptoristen. Diese wurden 1851 Erzherzog Maximilian von Modena Este, dem damaligen Herren über Schloss Puchheim, herbeigerufen. Das Vorschloss ist im Eigentum der Stadtgemeinde sowie der Diözese Linz. In der Schlosskapelle, die dem heiligen Georg geweiht ist, wurden der 1936 verstorbene letzte spanische Thronprätendent der ersten carlistischen Dynastie, Alfonso Carlos (I.) von Bourbon und Austria-Este, die Herzogin Maria Antonia von Bourbon-Parma 1959 und Prinz Rene von Bourbon-Parma 1962 bestattet. Die letzte österreichische Kaiserin, Zita von Bourbon-Parma besuchte 1982 nach langem Exil Österreich, nachdem Bundeskanzler Bruno Kreisky ermöglichte, dass sie auch ohne Thronverzicht einreisen konnte. Zitas Mutter, Maria Antonia von Bourbon-Parma, ist in der Puchheimer Georgskirche beigesetzt. Die religiöse Kaiserin hatte 90-jährig vier Stationen: Innsbruck, Puchheim, Mariazell und Wien.
Unter Rektor P. Matthias Paprian wurde von 1886 bis 1890 die große Wallfahrtskirche Maria Puchheim erbaut, die 1951 von Pius XII. zur Basilika minor erhoben wurde. Sie enthält eine Breinbauer-Orgel aus dem Jahr 1891. Mit 1647 Pfeifen auf 24 Registern ist sie ein Instrument mittlerer, für die Periode der romantischen Orgeln des 19. Jhdts. durchaus großer Bauart. Orgelbau Kuhn aus Männedorf, Schweiz, renovierte das Instrument im Jahr 2006. Das kostbare Instrument kommt auch konzertant zum Einsatz.
Mit dem Bau der Salzkammergutbahn und deren Inbetriebnahme im Jahre 1877 wurde die Entwicklung des Ortes zu einem maßgeblichen Eisenbahnknoten gesetzt, da Attnang-Puchheim bereits Endstation und Umschlagplatz der ersten Kohlenbahn Österreichs war. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, genauer am 21. April 1945, wurde Attnang-Puchheim stark durch amerikanische Bombenangriffe zerstört, da die Alliierten Nachschub aus der Alpenfestung für die Nazis befürchteten. Mindestens 700 Menschen starben im Bombenhagel, darunter viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten (Schlesien), die in Zügen am Bahnhof getroffen wurden. Der Bahnhof fungierte außerdem als Umladebahnhof für eine geheime Raketentestanlage in Zipf.
Nach dem Ende des Krieges wurde Attnang-Puchheim durch den Wiederaufbau zu einer Stadt mit Industrie und Gewerbe, sowie eines großen Bahnhofes, da hier die Lokomotiven umgespannt werden mussten, denn in Attnang endete die Elektrifizierung.
1955 beschloss man Attnang-Puchheim durch die große Wiederaufbauleistung nach dem Zweiten Weltkrieg zum Markt zu erheben. Am 3. März 1990 erfolgte die Stadterhebung.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung Jahr Einwohner 1869 1.046 1880 1.251 1890 1.564 1900 2.333 1910 3.787 1923 4.608 1934 5.222 Jahr Einwohner 1939 5.413 1951 6.828 1961 7.525 1971 7.940 1981 8.044 1991 8.139 2001 8.757 Persönlichkeiten
- Friedrich Peter (1921-2005), Politiker, 1958 bis 1978 Parteiobmann der FPÖ
- Maria Fekter (* 1. Februar 1956), Politikerin, österreichische Innenministerin (ÖVP)
Wirtschaft
Betriebe:
Attnang-Puchheim verfügt über eine Anzahl großer Betriebe.
Das größte Unternehmen ist die Fa. STIWA (STIWA Fertigungstechnik Sticht GmbH). Mit auswärtigen Standorten werden über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.
In der Firma Spitz werden von rund 650 Mitarbeitern Lebensmittel hergestellt, die über die Handelskette Hofer (in Deutschland Aldi) vertrieben werden.
Verkehr
Attnang-Puchheim ist ein Verkehrsknotenpunkt.
Bahn: Durch Attnang-Puchheim führt die zweigleisige, elektrifizierte Bahnstrecke Wien–Salzburg, wodurch die Stadt eine überregionale Bedeutung hat. Zudem bietet der Bahnhof Anschlussmöglichkeiten an die Salzkammergutbahn Richtung Bezirk Gmunden bis hin in die Steiermark nach Stainach-Irdning und an die Bahnstrecke nach Schärding über Ried im Innkreis. Der eingleisige Streckenabschnitt bis Stainach-Irdning ist elektrifiziert, die eingleisige Strecke nach Schärding jedoch nicht. Seit dem Fahrplanwechsel 2007 werden bereits von Linz aus Züge bis nach Stainach-Irdning und umgekehrt geführt, um das Umsteigen am Attnanger Bahnhof zu reduzieren. Obwohl die Kammerer Bahn erst in der Gemeinde Timelkam von der Westbahn abzweigt, werden alle Züge bis Schörfling am Attersee von Attnang-Puchheim aus geführt. Durch die vielen Anschlussmöglichkeiten fungiert Attnang-Puchheim als Bahnknotenpunkt, bei dem auch InterCity-Züge Halt machen. Momentan wird eine Renovierung des Bahnhofes geplant.
Straße: Die Bundesstraße 1, welche sich von Salzburg bis Wien erstreckt und parallel zur A1 West Autobahn gelegt wurde, verläuft durch die Stadtgemeinde. Außerdem befindet sich circa 8 km südlich vom Ortszentrum entfernt die Autobahnauffahrt Regau an die A1 West Autobahn.
Bus: Umliegende Gemeinden sind durch das Busnetz gut erreichbar. Neben den Busverbindungen nach Vöcklabruck, Schörfling am Attersee und Schwanenstadt gibt es in Attnang-Puchheim auch einen City Bus und City Taxi.
Weblinks
- DORIS-Karte
- 48-01 N 13-43 E Ausführlicher Artikel über den 21. April 1945, als Attnang-Puchheim zum Ort mit der höchsten Todesrate Österreichs im Zweiten Weltkrieg wurde
Städte und Gemeinden im Bezirk VöcklabruckAmpflwang im Hausruckwald | Attersee am Attersee | Attnang-Puchheim | Atzbach | Aurach am Hongar | Berg im Attergau | Desselbrunn | Fornach | Frankenburg | Frankenmarkt | Gampern | Innerschwand am Mondsee | Lenzing | Manning | Mondsee | Neukirchen an der Vöckla | Niederthalheim | Nußdorf am Attersee | Oberhofen am Irrsee | Oberndorf bei Schwanenstadt | Oberwang | Ottnang am Hausruck | Pfaffing | Pilsbach | Pitzenberg | Pöndorf | Puchkirchen | Pühret | Redleiten | Redlham | Regau | Rüstorf | Rutzenham | Schlatt | Schörfling am Attersee | Schwanenstadt | Seewalchen am Attersee | Sankt Georgen im Attergau | Sankt Lorenz | Steinbach am Attersee | Straß im Attergau | Tiefgraben | Timelkam | Ungenach | Unterach am Attersee | Vöcklabruck | Vöcklamarkt | Weißenkirchen im Attergau | Weyregg am Attersee | Wolfsegg am Hausruck | Zell am Moos | Zell am Pettenfirst
Wikimedia Foundation.