- Piber
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Steiermark Politischer Bezirk Voitsberg (VO) Fläche 20,38 km² Koordinaten 47° 4′ N, 15° 5′ O47.06388888888915.088888888889449Koordinaten: 47° 3′ 50″ N, 15° 5′ 20″ O Höhe 449 m ü. A. Einwohner 9.965 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 489 Einwohner je km² Postleitzahl 8580 Vorwahl 03144 Gemeindekennziffer 6 16 09 NUTS-Region AT225 Adresse der
GemeindeverwaltungRathausplatz 1
8580 KöflachOffizielle Website Politik Bürgermeister Franz Buchegger (SPÖ) Gemeinderat (2005)
(31 Mitglieder)Lage der Stadt Köflach Köflach ist die größte Stadt im Bezirk Voitsberg in der Steiermark, Österreich. Die ehemalige Bergbaugemeinde im Braunkohlerevier Köflach-Voitsberg beherbergt knapp 10.000 Einwohner (2007). Im Ortsteil Piber befindet sich das Lipizzanergestüt, in dem die berühmten weißen Pferde gezüchtet werden.
Köflach bedeutet in der sinngemäßen Übersetzung: „Da, wo viele Höhlen sind“ (Von: kovel, kuvel, govel = Felshöhle, laut Cimbrischem Wörterbuch von J. Bergmann, Wien 1855)
Inhaltsverzeichnis
Stadtteile
- Köflach Stadt
- Piber
- Gradenberg
- Pichling bei Köflach
- Puchbach
Nachbargemeinden
Graden Piberegg Bärnbach Maria Lankowitz Rosental an der Kainach Gößnitz Edelschrott St. Martin am Wöllmißberg Geschichte
Vorgeschichte
Das siedlungsfreundliche Becken scheint seit der Jungsteinzeit ohne Unterbrechungen besiedelt zu sein. Eine Höhle am Zigöllerkogel ist Fundort von Steinwerkzeugen und Tierresten, die auf 18.000 bis 12.000 Jahre vor Christus datiert wurden. Weitere Funde konnten bis herauf in die Römerzeit zeitlich eingeordnet werden.
Zwischen 4.400 und 3.500 vor Christus waren Siedlungen auf Bergkuppen, wie dem Heiligen Berg in Bärnbach oder auf dem Franziskanerkogel im heutigen Maria Lankowitz, vorherrschend. Wirtschaftliche Grundlage war Ackerbau und Viehzucht. Während der frühen Bronzezeit (ca. 2.300 - 1.600 v. Chr.) wurden Siedlungen in Tälern angelegt, wie beispielsweise in Pichling bei Köflach. In der späten Bronzezeit wurden die Siedlungen wiederum auf geschützten Anhöhen errichtet. Diese waren fallweise bis in die Hallstattzeit bewohnt oder in der La-Tène-Zeit wieder benutzt.
12. bis 17. Jahrhundert
Im Jahr 1103 wird das Stift St. Lambrecht von Herzog Heinrich III. von Kärnten mit allen Rechten im „Pybertal“ „begabt“. Dadurch wird das heutige Köflach dem Kloster untertan. 1170 wird das Dorf Köflach von Kaiser Friedrich I. Barbarossa (zum ersten Mal) zum Markt erhoben. Zehn Jahre darauf wird das Gebiet des Bezirks Voitsberg ins neue Herzogtum Steiermark eingegliedert. Im Jahr 1307 wird Köflach wieder in den Stand eines „untertänigen Dorfs“ zurückgedrängt als „Voytsperch“ (Voitsberg) Handels- und Mautprivilegien erhält. Als Friedrich III. 1470 das Marktrecht Köflachs bestätigt, bricht ein jahrhundertelanger Streit zwischen der landesfürstlichen Stadt Voitsberg und dem St. Lambrecht angehörigen Köflach aus, da das Marktrecht Köflachs nur in einer Kopie vorlag und diese von Voitsberg bestritten wurde.
1634 wurde Köflach von der Pest heimgesucht: über 100 Opfer forderte die Seuche. Auch das Gotteshaus des Ortes bleibt von Unglück nicht verschont: von einem Blitzschlag wird es „schwer getroffen und arg erschüttert“. 1637 wird das Marktrecht zum zweiten Mal bestätigt. 3 Jahre danach schlägt die Pest wieder zu und entvölkert den heutigen Ortsteil Piber fast vollständig. Kurz darauf, im Jahr 1643, wird der Erbauer des Stiftes St. Lamprecht, Cyprian Sciassia, mit dem Bau einer neuen Kirche beauftragt. Als 6 Jahre später der Rohbau steht, ärgert sich der Baumeister über die Kritik, dass der Kirchenbau für den Ort Köflach „viel zu groß, zu prächtig und zu teuer“ sei und überträgt seinem Bruder Domenico die Vollendung des Baus. 1692 erfolgt die Weihe der neuen Kirche. Im Jahr 1699 bestätigt Kaiser Leopold die Marktrechte von Köflach, was den Streit mit Voitsberg aber nicht beendet.
18. und 19. Jahrhundert
Im Jahr 1715 kam es endlich zum Frieden zwischen Köflach und Voitsberg als eine kaiserliche Kommission die Markterhebung von Köflach mit der 4. und „unwidersprechlichen“ Erhebung bestätigte. Der Mineraloge Abbé Poda erschließt 1766 die Kohlevorkommen um Köflach und leitet damit die Umwandlung des bäuerlichen Raums in ein Bergbau- und schließlich Industriegebiet ein. Nachdem Kaiser Joseph II. das Stift St. Lamprecht aufgehoben hatte, geht die Marktgemeinde Köflach 1786 in staatliche Verwaltung über. Das Dekanat übersiedelt 1797 von Edelschrott nach Köflach und 1810 macht Kaiser Franz I. bei einer Fahrt über die Packsattel in Köflach Station. Nur 4 Jahre später leiten Missernten Hungerjahre für den Ort ein.
1846 nimmt die erste Glasfabrik im Ortsteil Weyern den Betrieb auf, 1849 erfolgt die Einrichtung eines regelmäßigen Postdienstes und 1950 werden alle Ämter und Behörden nach Voitsberg verlegt. 1860 wird die Graz-Köflacher-Bahn eröffnet und durch die Erschließung weiterer Kohlefelder und Inbetriebnahme eines Eisenwerks erfolgt eine rege Zuwanderung in die Region. Kaiser Franz Joseph I. besucht 1883 Köflach und 1894 nimmt der Heimatdichter Hans Kloepfer seine Arbeit als Werksarzt in Köflach auf.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 7 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2005 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 31 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2005 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Städtepartnerschaften
Köflach unterhält seit 1962 eine Städtepartnerschaft mit Giengen an der Brenz (Deutschland/ Baden-Württemberg)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Zuge der Steirischen Landesausstellung „Mythos Pferd“ 2003 wurde ein Kunst- und Kulturhaus errichtet, in dem Kunstausstellungen stattfinden.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr findet am 22. Juli der Magdalenakirtag statt. Dies ist der größte Markttag im Bezirk Voitsberg.
Verkehr
Köflach befindet sich an den Bundesstraßen B 70 (Packer Straße) und B 77 (Gaberl Straße).
Weiters liegt in Köflach der Endbahnhof der Graz–Köflacher Eisenbahn (seit 2007 Schnellbahnlinie S7) und Ausgangspunkt mehrerer Autobuslinien.
Ansässige Unternehmen
Die beiden größten Unternehmen in Köflach sind die Stölzle Oberglas AG sowie der Autozulieferer Lear Corporation Austria.
Der Skischuh-Hersteller Koflach hatte seinen Sitz bis zur Schließung im Jahr 2002 in Köflach.
Im Oktober 2004 eröffnete das Thermalbad Therme Nova mit dazugehörigem Hotel.
Bildung
Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium, HLW: Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Polytechnische Schule, Berufsförderungsinstitut, Volkshochschule, Stadtbücherei.
historische Landkarten zum Gebiet von Köflach Der Westen von Köflach: Maria Lankowitz, Hirschegg, Gößnitz, Edelschrott, das Gaberl und der Verlauf der Straße über die Pack um 1878
Söhne und Töchter der Stadt
- Hans Kloepfer, Heimatdichter
- Gloria Kaiser, Schriftstellerin
- Leo Lukas, Kabarettist
- Stefanie Werger, Musikerin und Autorin
- Hanns Koren, Volkskundler, Landespolitiker, Nationalratsabgeordneter
- Michael Adolf Hartl von Marianne und Michael, volkstümlicher Musiker, Moderator
Weblinks
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