Pink Apple

Pink Apple

Pink Apple ist das grösste schwullesbische Filmfestival in der Schweiz und findet alljährlich im Frühjahr in Zürich und Frauenfeld statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Pink Apple wurde 1997 von einer Handvoll Filmbegeisterter in Frauenfeld im Kanton Thurgau gegründet. Der Schweizer «Apfelkanton» – auch «Mostindien» genannt aufgrund seiner vielen Apfelbäume – stand Pate bei der Namensgebung. Ziel war, die «Förderung homosexueller Emanzipation und Akzeptanz» in der Provinz – und das auf einer kulturellen Basis. Im April 1998 wurde das Festival erstmals durchgeführt – mit zehn Filmen und viel Publikumsandrang im kleinen Cinema Luna in Frauenfeld.

Nach Zürich kam Pink Apple im Gefolge der lesbisch-schwulen EuroGames, die im Jahr 2000 dort stattfanden: Damals umfasste das Programm sieben Vorstellungen mit sieben Filmen im Arthouse Movie und war von Beginn weg ein kleiner Erfolg. Seither wuchs das Festival kontinuierlich und verlagerte sich schwergewichtig Richtung Grossstadt, wo der wachsende Zuspruch das Bedürfnis untermauerte. 2003 fand die Eröffnung von Pink Apple erstmals in Zürich statt, wo es seither auf bis zu 60 Vorstellungen in acht Tagen angewachsen ist.

Nebst dem aktuellen Filmprogramm, in dem die neusten Werke zum Thema Homosexualität und Transgender gezeigt werden, wird auch die Geschichte des schwullesbischen Films jedes Jahr mit Klassikern gewürdigt, dies unter dem Titel Milestone. In jüngsten Jahren widmet sich das Festival vermehrt auch filmästhetischen Fragestellungen - immer im Zusammenhang mit dem Queer Cinema.

Mittlerweile ist das schwullesbische Festival Pink Apple zum bedeutendsten seiner Art in der Schweiz avanciert: mit rund 90 Vorstellungen und ebenso vielen Filmen, die alle Genres und Stile umfassen, von kurz bis lang. Zahlreiche internationale Gäste und viele Rahmenveranstaltungen erhöhen zusätzlich die Attraktivität des Festivals. Das Publikum hat sich von anfänglich 500 auf das mehr als Zehnfache gesteigert: 2008 – bei seiner 11. Durchführung – waren das rund 7000 Besucherinnen und Besucher. Nach wie vor findet das Festival aber auch in seinem Geburtsort Frauenfeld statt – im Anschluss an Zürich, mit einem reduzierten Programm, aber gleich gebliebenem Zuspruch.

Pink Apple basiert auf Vereinsbasis, ist ein unabhängiges Projekt und nicht profitorientiert. Das Festival finanziert sich durch Sponsorengelder, die Einnahmen aus dem Billettverkauf sowie Beiträge durch Stiftungen und öffentliche Institutionen. Das Organisationskomitee besteht aus rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wesentlicher Bestandteil des Festivals ist, dass ein Grossteil der Filme exklusiv untertitelt wird.

Wettbewerbe und Preise

2001 wurde erstmals ein internationaler Kurzfilmwettbewerb durchgeführt und der Pink Apple Award − in der Höhe von 2000 Schweizer Franken − durch eine Fachjury vergeben. Im gleichen Jahr entstand auch ein Publikumspreis, bei welchem die Besucherinnen und Besucher anhand von Stimmkarten die langen Filme beurteilen (Milestones ausgenommen). Der Film mit den besten Voten erhält das Label Pink Apple Publikumspreis (seit 2008 aufgeteilt in Dokumentar- und Spielfilme).

Bisherige Gewinner/innen

Pink Apple Award / Kurzfilmwettbewerb

  • 2001: Kimberly, Bettina Disler, Schweiz/Australien 2000
  • 2002: They Still Smile, Irina Sizova, Ukraine 2002
  • 2003: Snöchschtmol, Lawrence Grimm, Schweiz 2002
  • 2004: Bar Talk, Cheryl Furjanic, USA 2002
  • 2005: A Different War, Nadav Gal, Israel 2003
  • 2006: John and Michael, Shira Avni, Kanada 2004
  • 2007: Airplanes, Jen Heck, USA 2006
  • 2008: No Bikini, Claudia Morgado Escanilla, Kanada 2007
  • 2009: The Island, Trevor Andersen, Kanada 2008
  • 2010: Almas perdidas, Julio de la Fuente, Spanien 2009

Pink Apple Publikumspreis / lange Spiel- und Dokumentarfilme

  • 2001: Trembling Before G-d, Sandi Sima Dubowski, USA/Israel 2000
  • 2003: Ruthie and Connie: Every Room in the House, Deborah Dickson, USA 2001
  • 2002: La parade (Notre histoire), Lionel Baier, Schweiz 2001
  • 2004: D.E.B.S., Angela Robinson, USA 2003
  • 2005: Beautiful Boxer, Ekachai Uekrongtham, Thailand 2003
  • 2006: Paper Dolls, Tomer Heymann, Israel/Schweiz 2005
  • 2007: Imagine Me and You, Ol Parker, Grossbritannien/Deutschland 2005
  • 2008: XXY, Lucía Puenzo, Argentinien/Grossbritannien/Frankreich 2007
  • 2008: Football Under Cover, Ayat Najafi & David Assmann, Deutschland 2008
  • 2009: I Can't Think Straight, Shamim Sarif, Grossbritannien 2007
  • 2009: Zanzibar Soccer Queens, Florence Ayisi, Grossbritannien 2007
  • 2010: The Big Gay Musical, Casper Andreas & Fred M. Caruso, USA 2009
  • 2010: Edie & Thea: A Very Long Engagement, Greta Olafsdottir & Susan Muska, USA 2009

Weblinks

http://www.pinkapple.ch


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