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Andreas Pinkwart (* 18. August 1960 in Neunkirchen-Seelscheid) ist ein deutscher Politiker (FDP).
Er ist seit 2005 Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1979 am Antoniuskolleg in Neunkirchen-Seelscheid absolvierte Pinkwart bei der Dresdner Bank AG Köln eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Anschließend begann er 1981 ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Münster und Bonn, welches er 1987 als Diplom-Volkswirt beendete. Er war dann zunächst am Institut für Mittelstandsforschung an der Universität Bonn und von 1988 bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der FDP-Bundestagsfraktion tätig. 1991 wurde Pinkwart mit seiner Dissertation Chaos und Unternehmenskrise an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn bei Horst Albach zum Dr. rer. pol. promoviert. Von 1991 bis 1994 leitete Pinkwart das Büro des Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion Hermann Otto Solms.
Von 1994 bis 1997 war Pinkwart Inhaber des Lehrstuhls für Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. 1998 nahm er den Ruf als Universitätsprofessor auf den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, an der Universität Siegen an. Die Forschungsschwerpunkte von Andreas Pinkwart sind Mittelstandsökonomie, Entrepreneurship, komplexe Unternehmensdynamik, Turnaround-Management und New Public Management. Seit dem Eintritt in die Landesregierung 2005 ist Pinkwart auf seiner Professorenstelle beurlaubt.
Familie
Andreas Pinkwart ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt in Alfter-Witterschlick bei Bonn.
Partei
Er ist seit 1980 Mitglied der FDP. Von 1992 bis 2003 war er Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Rhein-Sieg. Daneben war er von 1996 bis 2002 Stellvertretender Landesvorsitzender der FDP in Nordrhein-Westfalen. Nach dem erzwungenen Rücktritt[1] von Jürgen Möllemann als Landesvorsitzender setzte sich Pinkwart im Dezember 2002 überraschend gegen die Kandidaten Ulrike Flach, Rolf Köster und Joachim Schultz-Tornau durch und wurde zum neuen Landesvorsitzenden gewählt.[2]
Pinkwart ist seit 2001 Mitglied des Bundesvorstandes der FDP, dem er auch schon von 1997 bis 1999 angehört hatte. Seit 2003 ist er stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP.
Abgeordneter
Pinkwart war von 2002 bis zu seinem Ausscheiden am 28. Juni 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der FDP-Fraktion und außerdem ab 2004 haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.
Öffentliche Ämter
Nach der Landtagswahl 2005 führte Pinkwart gemeinsam mit Ingo Wolf die Koalitionsverhandlungen mit der CDU. Am 24. Juni 2005 wurde er schließlich als Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie als Stellvertretender Ministerpräsident in die von Jürgen Rüttgers geführte Landesregierung von Nordrhein-Westfalen berufen. Er ist maßgeblich an der Einführung von Studiengebühren in NRW durch das Gesetz zur Sicherung der Finanzierungssgerechtigkeit im Hochschulwesen (HFGG) und an der Neuordnung der nordrhein-westfälischen Hochschullandschaft durch das sogenannte Hochschulfreiheitsgesetz beteiligt. Pinkwart setzt sich für eine Orientierung der universitären Ausbildung an den Bedürfnissen der Wirtschaft ein, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Er fordert, die Hürden für Einstellung von ausländischen Studienabsolventen (Jahresmindesteinkommen 85.000 Euro) zu senken.
Auszeichnungen
Im Mai 2008 erhielt Pinkwart den „Deutsche Elite-Mittelstandspreis 2008“[3]
Siehe auch
Literatur (Auswahl)
- Stephan Hesselmann, Peter Hüfner, Andreas Pinkwart: "Betriebsaufspaltung und Insolvenzrisiko", Schäffer Verlag Stuttgart 1990, ISBN 3-7910-5032-X
- Andreas Pinkwart: "Chaos und Unternehmenskrise", Th. Gabler Wiesbaden 1992, ISBN 3-409-13463-8
- Andreas Pinkwart, Susanne Kolb: "Analyse des Insolvenzgeschehens : Entwicklung, Struktur und Ursachen aus regionaler Perspektive, Shaker Aachen 2003, ISBN 3-8322-1164-0
- Nicole Göler von Ravensburg, Andreas Pinkwart, Renate Schmidt: "Kriterien für die Gründung mittelständischer Kooperationen in genossenschaftlicher Rechtsform", Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 2003, ISBN 3-525-86078-1
- Horst Albach (Hg.), Andreas Pinkwart (Hg.): "Von der Gründung bis zur Insolvenz", Zeitschrift für Betriebswirtschaft (ZfB). Heft 2/2003, Th. Gabler Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12397-0
- Andreas Pinkwart, Ralf Weeke, Christa Tausch, Helmut C Büscher (Hg.), Brigitte Hewel (Hg.), Jürgen Volz (Hg.): "Öffentliche Verwaltung - modern und zukunftsfähig : Leitbildentwicklung. Qualitätsmanagement. Kundenorientierung. Virtuelles Rathaus. Wettbewerbsfähigkeit", Fachhochschulverlag Frankfurt 2004, ISBN 3-931297-23-3
- Andreas Pinkwart, Susanne Kolb, Daniel Heinemann: ""Unternehmen aus der Krise führen: Die Turnaround-Balanced Scorecard als ganzheitliches Konzept zur Wiederherstellung des Unternehmenserfolgs von kleinen und mittleren Unternehmen", Deutscher Sparkassen Verlag Stuttgart 2005, ISBN 3-09-302982-1
Einzelnachweise
- ↑ [1]Handelsblatt, 25.09.2002
- ↑ [2]Spiegel Online, 01.12.2002
- ↑ DDP: Pinkwart erhält Elite-Mittelstandspreis, vom 15.05.2008, Abgerufen am 15.05.2008
Weblinks
- Literatur von und über Andreas Pinkwart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internetpräsenz von Andreas Pinkwart
- Andreas Pinkwart an der Universität Siegen
- Interview im Deutschlandfunk zum Fachkräftemangel
Personendaten NAME Pinkwart, Andreas KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (FDP) GEBURTSDATUM 18. August 1960 GEBURTSORT Neunkirchen-Seelscheid
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