- Pistoria
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Pistoia Staat: Italien Region: Toskana Provinz: Pistoia (PT) Koordinaten: 43° 56′ N, 10° 55′ O43.93333333333310.91666666666765Koordinaten: 43° 56′ 0″ N, 10° 55′ 0″ O Höhe: 65 m s.l.m. Fläche: 236 km² Einwohner: 92.267 (23 09 2006) Bevölkerungsdichte: 391 Einw./km² Postleitzahl: 51100 Vorwahl: 0573 ISTAT-Nummer: 047014 Demonym: pistoiesi Schutzpatron: San Giacomo (25. Juli) Website: http://www.comune.pistoia.it/ Pistoia ist die Hauptstadt der toskanischen Provinz Pistoia in Italien. Sie hat 92.267 Einwohner und liegt 30 km von Florenz entfernt.
Heute ist Pistoia eine Industriestadt, die für Metallerzeugnisse und die größte Dichte an Baumschulen in Europa bekannt ist. Das Stadtzentrum bietet bedeutsame historische Bauwerke.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Unter dem Namen Pistorium wurde im zweiten Jahrhundert vor Christus ein römisches Oppidum gegründet, das vor allem der Versorgung der Truppen diente, die im Kampf gegen die Ligurer standen. Die Stadt wird auch von Sallust erwähnt: Er berichtet von der Schlacht im Jahr 62 v. Chr., in der der Verschwörer Catilina umkam (De coniuratione Catilinae}). 406 wurde Pistorum von den Ostrogoten zerstört. Nach dem Wiederaufbau kam die Stadt unter byzantinische Oberherrschaft, um schließlich im achten Jahrhundert eine kurze Blüte unter den Langobarden zu erleben.
Im zwölften Jahrhundert war Pistoia eine unabhängige Comune mit lebhafter Wirtschaft und schneller urbaner Ausdehnung. Die zweite Stadtmauer wurde in dieser Zeit errichtet. Diese vervierfachte die ummauerte Stadtfläche gegenüber der ersten Mauer aus dem siebten bis achten Jahrhundert. Die Entwicklung der Stadt wurde dann jedoch durch die inneren Kämpfe zwischen Ghibellinen und Guelfen und die Rivalität der benachbarten Städte Florenz und Lucca behindert. Das 14. Jahrhundert war so durch zahllose Kriege geprägt, in denen Pistoia schließlich der florentinischen Macht unterlag. Die inneren Fehden wurden dadurch nicht beendet und auch im 15. Jahrhundert hielten die Kämpfe zwischen den Familien der Panciatichi und der Cancellieri an. Mit der Gründung des Großherzogtums Toskana wurde Pistoia endgültig Teil der mediceischen Machtsphäre. Cosimo I. de' Medici ließ die dritte Stadtmauer errichten, die noch heute existiert. In der frühen Neuzeit war Pistoia politisch unbedeutend. Zu verzeichnen ist lediglich die Wahl des Pistoiesen Giulio Rospigliosi zum Papst Clemens IX. im Jahr 1667.
Mitte des 19. Jahrhundert begann Pistoia wieder zu wachsen und dehnte sich über die dritte Stadtmauer hinaus aus. Als wichtiger Standort der Metallverarbeitung seit der frühen Neuzeit ist der Stadtname in das Wort „Pistole“ eingegangen. 1927 wurde Pistoia von Benito Mussolini zur Hauptstadt der gleichnamigen Provinz erhoben.
Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen
- der Domplatz
- die Kathedrale von San Zeno (Dom)
- die Kirche der Madonna der Demut (Chiesa della Madonna dell'Umiltà) mit der drittgrößten Kuppel Italiens
- Ospedale del Ceppo (Krankenhaus) - Vorhalle mit Keramikbildfriesen und -tondi u.a. von Giovanni della Robbia
- ein jährliches Blues-Festival Anfang Juli mit vergangenen Größen wie B.B. King, Jerry Lee Lewis oder Chuck Berry, Konzerte auf dem Domplatz
Partnerstädte
Söhne und Töchter der Stadt
- Lodovico Giustini (1685-1743), Organist und Komponist hat mit seinen " Sonate da Cimbalo di piano e forte detto volgarmente di martelleti" die erste Musik verfasst, die explizit für das kurz vorher von Bartolomeo Cristofori erfundene Hammerklavier (Fortepiano) komponiert war
- Francesco Arcangeli (1730-1768), gilt als Mörder des Archäologen Johann Joachim Winckelmann
- Enrico Betti, italienischer Mathematiker und Ingenieur
- Mauro Bolognini, italienischer Filmregisseur
- Francesco Bracciolini, italienischer Dichter
- Roberto Bussinello, Autorennfahrer
- Clemens IX., Papst von 1667 bis 1669
- Francesco Manfredini, italienischer Komponist des Spätbarock
- Marino Marini, italienischer Künstler, der sich zunächst überwiegend als Bildhauer, später auch als Grafiker betätigt hat
- Atto Melani (1626-1714), Kastratensänger, Diplomat, Spion und Schriftsteller
- Filippo Pacini, Entdecker des Choleraerregers
Weblinks
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