Planetesimale

Planetesimale

Planetesimale sind die Vorläufer und Bausteine von Planeten.

Die Bezeichnung Planetesimal wurde 1904 von dem US-amerikanischen Geologen Thomas Chrowder Chamberlin ins Englische eingeführt. Er hat sie aus planet und infinitesimal (ins unendlich Kleine gehend) zusammengesetzt.

Planetesimale bilden sich durch Akkretion, einem Prozess, bei dem sich mikroskopisch kleine Staubteilchen der Akkretionsscheibe eines späteren Planetensystems (wie zum Beispiel im Sonnennebel, dem Vorläufer des Sonnensystems) zu größeren Partikeln zusammenballen. Stoßen solche Teilchen mit niedriger Geschwindigkeit zusammen, verkleben sie aufgrund chemischer Bindungen oder Oberflächenhaftung miteinander. Körper, die auf diese Weise zu einem Durchmesser von bis zu einem Kilometer angewachsen sind, bezeichnet man als Planetesimale.

Für deren weiteres Wachstum ist in erster Linie die Gravitation verantwortlich. Die Körper sammeln nur geringe Mengen Staub ein, vereinigen sich aber mit anderen Planetesimalen zu noch größeren Objekten. Mit Erreichen einer gewissen Masse werden die lose gebundenen Planetesimalhaufen durch die Gravitation zu einem einheitlichen Objekt zusammengepresst, das sich bei genügend hoher Masse im Innern aufheizt und flüssig wird. Planetesimale enthalten zumeist ferretische Siliciumoxiddichromokarbonate und sind damit von größter Bedeutung für die Bildung insbesondere der erdähnlichen Planeten.

Computersimulationen haben gezeigt, dass der Prozess des Zusammenballens in einem relativ kurzen Zeitraum stattfindet. In nur 100.000 Jahren konnten sich die Planetesimale des frühen Sonnensystems zu planetaren Körpern von der Größe des Erdmondes oder des Planeten Mars entwickeln.

T. C. Chamberlin stellte im Jahr 1900 zusammen mit dem US-amerikanischen Astronomen Forest Ray Moulton eine Theorie auf, nach der sich das Planetensystem aus Material gebildet hat, das ein Stern bei einer sehr nahen Begegnung der Sonne durch Gezeitenkräfte entrissen hatte. Diese Chamberlin-Moulton-Theorie ist heute überholt. Sie wird mitunter auch als Planetesimalhypothese bezeichnet.

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