- Plaza de Mayo
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Die Plaza de Mayo („Platz des Mais/der Mairevolution“) stellt das Herz der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires dar. Dieser Ort ist das ehemalige Gründungsgebiet der Stadt und dient wie fast alle spanischen und südamerikanischen Plazas repräsentativen Zwecken. Rund um den rechteckig angelegten Platz befinden sich die Kathedrale von Buenos Aires, die Banco de la Nación, das Rathaus, der Cabildo sowie andere Regierungsgebäude. Der Platz selbst ist durch eine Parkanlage geprägt.
Der Platz ist nach dem Befreiungsmonat Mai aus dem Jahre 1810 benannt. In diesem Jahr erlangte Argentinien seine Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien. Bis heute stellt er einen wichtigen Schauplatz politischer Kundgebungen oder Demonstrationen dar. Das einzige, teilweise erhaltene, Haus aus der Kolonialzeit ist der an der Westseite der Plaza gelegene Cabildo (ehem. Regierungssitz). Das heute zu sehende Gebäude wurde 1725 errichtet und teilweise wieder abgerissen, um Platz für den Bau zweier Avenidas zu schaffen. Gegenüber dem kolonialzeitlichen Rathaus steht der 1884 errichtete Präsidentenpalast Casa Rosada („Rosa Haus“). Er verdankt seinen Namen der rosafarbenen Fassade und wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut. Diesem Umstand hat er auch seine asymmetrische Form zu verdanken. Errichtet wurde der Präsidentenpalast genau an der Stelle, an der 1595 das erste Fort aus der Zeit der ersten Stadtgründung stand.
An der nordöstlichen Ecke der Plaza de Mayo steht das 1952 fertig erbaute Gebäude der Banco de la Nación. Sehenswert ist das Innere der achteckigen Kuppel. Das Gebäude ist der Hauptsitz der größten staatlichen Bank Argentiniens und beinhaltet immer noch die aus mehr als 10.000 Tresoren bestehende Schatztruhe der Nationalbank. An der Rückseite des Bankgebäudes schließt sich in nördlicher Richtung das Bankenviertel der Stadt an.
Auf der nordwestlichen Ecke der Plaza steht die 1862 erbaute Kathedrale. In ihr befindet unter anderem das Grab des argentinischen Befreiungskämpfers und Nationalhelden José de San Martín.
Nachdem der argentinische Präsident Juan Perón 1955 ins Exil fliehen musste, riefen seine Anhänger zum Widerstand gegen die Machtergreifung der Militärs auf. Es kam zu Gefechten zwischen dem Militär und bewaffneten paramilitärischen Gewerkschaftsverbänden. Höhepunkt der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen war die Bombardierung einer Kundgebung auf der Plaza de Mayo am 16. Oktober 1955 durch die argentinische Luftwaffe, bei der Hunderte Demonstranten zu Tode kamen.
Während der Militärdiktatur unter Jorge Videla und seinen Nachfolgern in den 70ern und 80ern des 20. Jahrhunderts wurde die Plaza de Mayo international bekannt durch die Madres de Plaza de Mayo, die dort gegen das „Verschwinden“ ihrer Söhne und Töchter protestierten.
Galerie
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Das Symbol der Madres de Plaza de Mayo rund um die Pirámide de Mayo
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Reiterstandbild von Manuel Belgrano
-34.608333333333-58.371944444444Koordinaten: 34° 36′ 30″ S, 58° 22′ 19″ WKategorien:- Platz in Südamerika
- Geschichte (Argentinien)
- Urbaner Freiraum in Buenos Aires
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