Plebeius eumedon

Plebeius eumedon
Storchschnabel-Bläuling
Storchschnabel-Bläuling (Plebeius eumedon)

Storchschnabel-Bläuling (Plebeius eumedon)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Lycaeninae
Gattung: Plebeius
Art: Storchschnabel-Bläuling
Wissenschaftlicher Name
Plebeius eumedon
(Esper, 1780)

Der Storchschnabel-Bläuling oder Schwarzbraune Bläuling (Plebeius eumedon) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 26 bis 30 Millimetern. Die Flügeloberseiten sind bei beiden Geschlechtern dunkelbraun, die Weibchen haben zusätzlich an den Innenseiten der Hinterflügel meist kleine, orangefarbene Flecken. Die Flügelunterseite ist hell graubraun und hat orange Randflecken, weiter innen liegend schwarze, weiß umrandete Flecken und einen auffallenden, weißen Längswisch.[1]

Die Raupen werden ca. 15 Millimeter lang. Sie sind hellgrün, haben aber manchmal rötliche Seitenbinden. Sie haben kurze, durchsichtig-weiße Haare.[1]

Synonyme

Vorkommen

Der Storchschnabel-Bläuling kommen in Mitteleuropa besonders im Süden und Osten vor und fehlt im Nordwesten Deutschlands. Er ist auch vereinzelt in Teilen Südeuropas und der Türkei vertreten. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über die Mongolei bis zum Altaigebirge.[5] Die Art lebt sowohl auf Feuchtwiesen und feuchten Waldlichtungen, als auch in trockenwarmen Gebieten wie z. B. an Säumen von Steppenheidewäldern. Sie sind sehr selten.[1]

Lebensweise

Die Falter sind sehr standorttreu und leben zum Teil in großen Stückzahlen gemeinsam auf nur wenigen Quadratmetern um ihre Futterpflanzen herum. Auch die Falter ernähren sich von den Storchschnabelpflanzen, sie saugen den Nektar ihrer Blüten.[1]

Flug- und Raupenzeiten

Die Falter fliegen in einer Generation im Juni und Juli, die Raupen findet man ab Juni und nach der Überwinterung bis Mai des nächsten Jahres.[2]

Nahrung der Raupen

Die Raupen ernähren sich je nach Lebensraum unterschiedlich. In Feuchtgebieten fressen sie Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)[3], in trockenen Gegenden Blutroten Storchschnabel (Geranium sanguineum)[3], man findet sie aber manchmal auch an anderen Storchschnabel-Arten[1][2] wie Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum), Knolliger Storchschnabel (Geranium tuberosum), Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)[3], Grauer Storchschnabel (Geranium cinereum).[5]

Entwicklung

Die Weibchen legen ihre abgeflachten, weißen Eier einzeln oder in kleinen Grüppchen in die Innenseite der Blüten an deren Griffel. Die Raupen fressen sich nach dem Schlüpfen in den Fruchtknoten ein und fressen die Samenanlagen der Pflanzen. Nach der dritten Häutung klettern sie auf den Boden hinab und überwintern am Fuße der Pflanzen. Im Frühling klettern sie wieder hinauf und fressen einen Blattstiel an, dessen Blatt sich dann durch das rasche Welken nach unten biegt. Unter diesem "Regenschirm" verkriecht sich die Raupe. Sie wird meistens von Ameisen besucht, die ihre süßen Ausscheidungen fressen.[1]

Gefährdung und Schutz

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen, S. 152, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1
  2. a b c d Manfred Koch: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 1. Tagfalter Deutschlands. Neumann Verlag Radebeul 4. Auflage 1966
  3. a b c d e f Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 2, Tagfalter II (Augenfalter (Satyridae), Bläulinge (Lycaenidae), Dickkopffalter (Hesperiidae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3459-4
  4. a b Plebeius (Aricia) eumedon (Esper 1780). Fauna Europaea. Abgerufen am 05.02.2007.
  5. a b Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, S. 93, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
  6. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 978-3-896-24110-8

Weblinks


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