- Aufschlitz-Brandverfahren
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Das Aufschlitz-Brandverfahren wurde hauptsächlich im Mittelalter angewendet, um in Schalenbauweise errichtete Gebäude zu zerstören. In dieser Bauweise entstanden überwiegend Befestigungsanlagen, wie Burgen oder Stadtmauern, aber auch größere Häuser, da so schnell, kostengünstig und gleichzeitig massiv gebaut werden konnte. Eine Schalenmauer besteht aus zwei Wänden (Schalen) in deren Zwischenraum lose Steine und Mörtel verfüllt wurden.
Beim Aufschlitz-Brandverfahren wurden die Mauern in einem Meter Höhe aufgestemmt oder -gemeißelt, wobei das entfernte Mauerwerk sukzessive durch Holzbohlen ersetzt wurde. Zusätzlich trieb man Eichenbohlen tief in das Mauerwerk. Anschließend wurde um das Gebäude Holz und Reisig aufgeschichtet. Steckte man das Holz dann in Brand, verbrannte der Kalk im Mörtel, und die äußeren Schalen sackten in sich zusammen, da sie nur schwach mit dem Füllmaterial verbunden waren. Auf diese Weise konnten auch große Gebäude, wie Türme oder Torbauten, geschleift werden.
Die Isenburg in Hattingen ist ein Beispiel für die Schleifung einer Burg nach diesem Verfahren. Während der Ausgrabungsarbeiten wurden im Palas mehrere verkohlte Enden von eingeschlagenen Eichenbohlen gefunden.
Literatur
- Heinrich Eversberg: Graf Diedrich von Isenberg und die Isenburg. Hattinger heimatkundliche Schriften. Bd 33. Heimat- und Geschichtsverein, Hattingen 1990.
Kategorien:- Bauausführung
- Architektur des Mittelalters
- Fachbegriff der Burgen- und Festungsforschung
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