Plänkler

Plänkler

Tirailleure (frz. Schützen) sind in aufgelöster Ordnung kämpfende Mannschaften der Infanterie, die auch Plänkler genannt werden. Sie gehören zur Leichten Infanterie.

Anfangs kämpften die mit Arkebusen bewaffneten Krieger allgemein außerhalb einer streng geordneten Schlachtformation (Gewalthaufen), um mehr Platz zum Zielen zu haben, selbst nicht so leicht getroffen zu werden und Deckungen ausnutzen zu können. Außerdem konnten sie sich so in praktisch jedem Gelände fortbewegen. Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte diese Taktik in Europa der geschlossenen Formation weitgehend Platz gemacht. Nur die wenigen, mit gezogenen Büchsen bewaffneten Truppen (so gen. Jäger), die Freibataillone und schlechter ausgebildete Milizen und Freischärler behielten sie bei.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden teilweise wieder Schützeneinheiten zusätzlich zur Linientaktik eingeführt. Große Bedeutung erlangten die Tirailleure erstmals wieder bei den Truppen der Französischen Revolution in der Kolonnentaktik. Waren sie zunächst nur in eigenen Regimentern oder Bataillonen (der Leichten Infanterie) organisiert, wurden bald allen Bataillonen solche Schützen zugewiesen. Dies geschah entweder durch eigene Kompanien (z. B. Voltigeure) oder – vor allem im deutschsprachigen Raum – in Form der dritten (hintersten) Glieder jeder Abteilung. Die Tirailleure wurden so zum festen Bestandteil der Taktik des 19. Jahrhunderts. Mit der steigenden Wirkung der Feuerwaffen im Lauf jenes Jahrhunderts stieg auch die Bedeutung der Tirailleure.

Die Tirailleurs schwärmten vor dem Kampf vor ihren Bataillonen (teilweise auch dazwischen) aus. Dabei wurde üblicherweise ein Teil von ihnen etwa auf halbem Weg in geschlossener Formation zurückgelassen, um als Reserve und Rückhalt („Soutien“) zu dienen. Die Schützen selbst sollten in Zweiergruppen (Rotten), aber auch als Zug, zusammenarbeiten. Als vorteilhaft erwies sich diese Taktik gegen Artillerie, da Tirailleure auf große Distanz durch diese nur schwer getroffen werden konnten. Allerdings waren sie verwundbar gegen Kavallerie-Attacken. Im Falle einer solchen sollten sie sich daher zum Soutien oder am besten zum Rest-Bataillon zurückziehen. Wenn ihnen dies nicht mehr möglich war, sollten sie versuchen, möglichst große Gruppen zu bilden, um effektiver Widerstand leisten zu können.

Hauptaufgabe der Tirailleure war es, mit gezielten Schüssen insbesondere Führer und Offiziere der gegnerischen Truppen effektiv zu bekämpfen. Aus diesem Grund waren die Tirailleure auch die einzige Truppe, die mit Gewehren mit gezogenem Lauf ausgestattet waren, da diese im Gegensatz zu den Standardwaffen der Linientruppen eine höhere Treffgenauigkeit gewährleisteten. Diese Aufgabe markiert auch einen Wandel in der Moral: noch im 18. Jahrhundert bestanden die Offizierkorps bis auf wenige Ausnahmen nur aus Adeligen. Von daher gab es zwischen den Offizierkorps der unterschiedlichen Armeen durchaus einen großen Zusammenhalt. Mit Einführung der Tirailleurtaktik wurde somit auch ein Ende des Adelsprivilegs deutlich.


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