Braunschweig-wolfenbüttelsches Jägerbataillon von 1760/2

Braunschweig-wolfenbüttelsches Jägerbataillon von 1760/2
Braunschweiger Jäger, Tuschezeichnung von Lt. Germann, Teilnehmer des Saratoga-Feldzuges, undatiert (um 1777).

Braunschweiger Jäger ist der umgangssprachliche Name des Braunschweigischen Leichten Infanterie-Bataillons „von Barner“, das auf Seiten der Briten am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm. Das Bataillon bestand aus insgesamt fünf Kompanien, darunter eine Kompanie Jäger; abgeleitet von der Jägerkompanie wurde das Bataillon auch als „kombiniertes“ oder „Jägerbataillon“ bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 1760 im Siebenjährigen Krieg hat das kleine Fürstentum ein Jägerbataillon aufgestellt, das aber zum Ende des Krieges 1763 wieder aufgelöst wurde. Als der englische König Georg III. im Jahr 1776 seine Verbündeten in Deutschland um Unterstützung durch Subsidientruppen für den Krieg in den amerikanischen Kolonien bat, wurden auch in Braunschweig zwei Divisionen aus 3.964 Mann Infanterie und 336 Mann Kavallerie aufgestellt, darunter das Leichte Infanterie-Bataillon „von Barner“. Die zweite Kompanie unter Kapitän Schottelius war eine Jägerkompanie, gebildet überwiegend aus Forstleuten und erfahrenen Schützen. Diese Elitetruppe, ausgestattet mit kurzen, gezogenen Jägerbüchsen und Hirschfängern, hatte die Aufgabe, als Plänkler und Späher dem Heer vorauszugehen, den Feind zu beunruhigen und vor allem dessen Offiziere durch gezielte Schüsse auszuschalten.

Ende 1776 beteiligten sich die Braunschweiger Jäger an der erfolgreichen Verhinderung der amerikanischen Invasion von Kanada, nahmen am Saratoga-Feldzug teil und gerieten schließlich in der Schlacht von Saratoga in amerikanische Gefangenschaft, in der sie bis zum Ende des Krieges blieben. Nach Kriegsende wurden die Truppen aufgelöst, aber es verblieben weiterhin Restverbände, so dass es keine eindeutigen Daten über die Auflösung der Jägereinheit gibt.

Seit 1999 pflegt die Reenactment-Gruppe „Braunschweiger Jäger“ die Tradition des Jägerbataillons.

Siehe auch

Literatur

Braunschweiger Jäger-Reenactment-Gruppe am 6. Mai 2007 bei der offiziellen Einweihung des Neubaus des Braunschweiger Schlosses.

Ungedruckte Quellen

  • Zur Geschichte der Braunschweiger Jäger ist umfangreiches Quellenmaterial überliefert. Im Niedersächsischen Staatsarchiv in Wolfenbüttel finden sich neben Karten, Plänen, Rekrutenlaufzetteln und Monturanweisungen (Entwürfe für die Uniformbestellung) insbesondere Briefe mit Berichten von Friedrich Adolf Riedesel, dem General der braunschweigischen Subsidientruppen in Nordamerika, an Herzog Karl Wilhelm Ferdinand.

Gedruckte Quellen

  • Berufsreise nach Amerika: Briefe und Berichte des Generals und der Generalin von Riedesel während des nordamerikanischen Kriegs in den Jahren 1776 bis 1783 geschrieben, hrsg. von Claus Reuter, in Deutschland hrsg. von Thomas Ostwald, Neuausgabe nach der Edition Berlin 1801, Braunschweig 2005, ISBN 3-925320-00-8 (Tagebuchaufzeichnungen von Friederike Riedesel Freifrau zu Eisenbach, die an der Seite ihres Mannes Friedrich Adolf am Saratoga-Feldzug teilnahm).

Darstellungen

  • Max von Eelking: Die deutschen Hülfstruppen im nordamerikanischen Befreiungskriege 1776 bis 1783, fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Hannover 1863, Kassel 1976, ISBN 3-920307-24-0.
  • Claus Reuter: Geschichte des Alt-Braunschweigischen Leichten Infanterie-Bataillons „Von Barner“ in Nordamerika von 1776 bis 1783, Scarborough, Ontario 1995.
  • Thomas Ostwald: Auf unsers Carls Befehl: Roman der Braunschweiger Jäger im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg von 1776, Braunschweig 2006, ISBN 3-925320-05-9.

Weblinks


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