Pogon Stettin

Pogon Stettin
Pogoń Szczecin
Voller Name Morski Klub Sportowy Pogoń Szczecin SSA
Gegründet 21. April 1948
Vereinsfarben dunkelblau - bordeauxrot
Stadion Florian Krygier Stadion
Plätze 17.783
Präsident Artur Kaluzny
Trainer Mariusz Kuras
Homepage pogonszczecin.info
Liga 2. Liga
2007/08 1. Platz 4. Liga
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Heim
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Auswärts

Pogoń Stettin (offiziell Morski Klub Sportowy Pogoń Szczecin S.S.A) ist ein polnischer Fußballklub aus der an der Oder gelegenen Hafenstadt Stettin (Westpommern). Er wurde am 21. April 1948 gegründet und spielte ab 1959 in der Ekstraklasa – Polens erster Fußballliga. Größte sportliche Erfolge waren die polnischen Vizemeisterschaften in den Jahren 1987 und 2001 sowie das Erreichen der polnischen Pokalfinals in den Jahren 1981 und 1982.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Pogon Stettin ist einer der berühmtesten Vereine Polens. Dies ist auf einige sportliche Erfolge und vor allem auch auf das enorme Fanaufkommen zurückzuführen, welches zu den stärksten Polens gehört. Jedoch wurde die Geschichte des Verein auch durch zahlreiche Ab- und Wiederaufstiege, finanzielle Schwierigkeiten und Investoren mit fragwürdigen Absichten geprägt.

Wie alles begann

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg, als wieder Normalität in den nun polnischen Alltag Stettins einkehrte, wollte man auch den Fußball in der Stadt wieder beleben. So kam es im Jahre 1948 zur Gründung des Vereins "Klub Sportowy Sztorm". Die bordeauxroten und dunkelblauen Vereinsfarben, wurden vom damaligen Traditionsklub Pogoń Lwów übernommen, welcher vor dem Krieg im mittlerweile unkrainischen Lemberg existiert hatte. Sieben Jahre und einige Namenswechsel später, einigte man sich schließlich auf "MKS Pogon Szczecin". Der Verein spielte damals erfolgreich in einer regionalen Liga und stieg zehn Jahre nach der Gründung erstmals in höchste polnische Spielklasse auf. Seine Spiele bestritt Pogon bereits im heute noch stehenden Stadion "przy ulicy Twardowskiego", dessen Bauzeit etwa acht Jahre dauerte und 1955 fertig gestellt wurde. Das erste Flutlichtspiel fand ebenfalls im Jahre 1955 statt: Pogon verlor vor ca. 11.000 Zuschauern mit 2:4 gegen Kolejarz Poznan. Mittlerweile beläuft sich die Kapazität auf knapp 18.000 Zuschauer, wobei alles Sitzplätze sind.

Jahre der Berg- und Talfahrt

Nach der Saison 1959/60, musste der MKS zum ersten Mal den Gang in Liga zwei antreten. Doch bereits nach zwei Jahren der Zweitklassigkeit, stieg man wieder in das Oberhaus auf. Dieser Prozess von Auf- und Abstiegen ereignete sich bis zur Saison 1997/98 insgesamt fünf Mal. Zwischen 1966 und 1979 spielte Pogon dreizehn Jahre lang erstklassig, was bislang für den Verein der längste Aufenthalt hintereinander in der polnischen Ekstraklasa ist. Die Saison 1986/87 war bis dato die erfolgreichste für die Hafenstädter, da man Platz zwei in der Liga belegte. Doch schon zwei Jahre später war Pogon erneut nur zweitklassig…

Türkische Investoren und der Traum von einer rosigen Zukunft

Die Jahre 1999-2003 waren wohl die kontrastreichsten Jahre der Vereinsgeschichte. Die Stadt Stettin verweigerte dem Verein die finanzielle Unterstützung, und ein enormer Schuldenberg lastete auf Pogons Schultern. Doch schon bald nahte die finanzielle Rettung des Vereins. Ein türkischer Geschäftsmann namens Sabri Bekdas übernahm die Schulden und bekam im Gegenzug das Stadionumfeld geschenkt. Sabri machte sich auch gleich ans Werk und kaufte reichlich neue, sowohl auf polnischer als auch auf internationaler Ebene erfolgreiche Spieler ein (darunter auch den WM-Torschützenkönig von 1994, Oleg Salenko) und wiederholte den bislang größten Vereinserfolg: Vizemeister 2001. Alles verlief nach Plan und man sah einer erfolgreichen Zukunft in der Hafenstadt entgegen… Doch dies war der Anfang vom Ende. Im UEFA-Cup scheiterte Pogon kläglich bereits in der Qualifikation am isländischen Fylkir Reykjavik. Danach kam es zu unerklärlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Stadt und Bekdas. Während Bekdas seine finanzielle Unterstützung einstellte, nahmen Pogons Schulden zum wiederholten Mal enorme Dimensionen an und Bekdas ließ den Verein fallen.

Erneut stand man ohne Geld und ohne Investor da. Und erneut suchte man das finanzielle Glück bei einem ausländischen Geschäftsmann, der den Verein retten sollte. Der Schwede Les Gondor machte allerdings alles nur noch schlimmer… Durch seine Verwicklungen in etliche Affären verzichtete man auf die Zusammenarbeit mit Gondor und Pogon Stettin stand nun zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit ohne Geld da. 2003 - also nur zwei Jahre nach der Vizemeisterschaft - stieg Pogon Szczecin mit Ach und Krach in die zweite Liga ab. Niederlagen wie z.B. das 0:9 gegen Gornik Zabrze oder das 1:7 gegen Odra Wodzislaw machten den Abgang unrühmlich.

"Piotrkovia Szczecin"

In der zweiten Liga angekommen, löste man den Verein noch vor Saisonbeginn endgültig auf. Alles was blieb, war die Erinnerung an vergangene Zeiten. Bis zu jenem Zeitpunkt spielte in Polens zweiter Liga ein Verein namens Piotrkovia. Ein aus einer knapp 80.000 Einwohner-Stadt stammender, für seine Verhältnisse recht stabiler, Verein. Der Besitzer Piotrkovias, war ein gewisser Antoni Ptak. Seine geniale Idee, den Verein Piotrkovia in Stettin unterzubringen und mit "MKS Pogon Szczecin" zu fusionieren, stieß auf enorme Proteste und Aufstände, sowohl auf Seiten der Piotrkovia-Anhänger als auch auf Seiten der ehemaligen Pogon-Fans. Doch bis zum Saisonbeginn blieb nicht mehr viel Zeit und man einigte sich darauf, es "zu versuchen".

Ptak hielt sein Versprechen, den neuen Verein innerhalb kürzester Zeit in Liga eins zu bringen.

Bereits im Sommer 2004 feierten tausende von Pogon Stettin-Fans den Wiederaufstieg. Das Stadion füllte sich bei nahezu jedem Heimspiel bis an seine Grenzen, und man erfreute sich in Stettin nach Jahren des sportlichen Leidens erneut am Fußball.

Die brasilianische Pogon

Seit diesem Aufstieg spielt Pogon Stettin in Polens höchster Spielklasse. Doch dies reichte dem Besitzer Antoni Ptak scheinbar nicht, und er wollte eine Revolution im polnischen und europäischen Fußball: eine rein brasilianischen Mannschaft, die den Fans einen Hauch von Samba ins Stadion zaubert und um den Titel mitspielt. Folglich verzichtete Ptak auf die Dienste etlicher polnischer Spieler, darunter auch die der aktuellen polnischen Nationalspieler Przemyslaw Kazmierczak und Rafal Grzelak, die zu Boavista Porto in die portugiesische Liga wechselten.

Ptaks Absichten verbreiteten sich rasch in halb Europa, und das Spiel zwischen der brasilianischen Pogon und Wisla Krakow im März 2006 lockte Vertreter von Vereinen der Sorte Manchester United, FC Barcelona und Borussia Dortmund ins Stadion przy ulicy Twardowskiego. Allerdings wurden die meisten von ihnen sehr enttäuscht beim Anblick von drittklassigen Brasilianern, die keinerlei Interesse bei den Managern weckten.

Seither tauschte Antoni Ptak seine brasilianischen Arbeitnehmer regelmäßig alle sechs Monate aus und versicherte dem Verein, dass er diesmal die richtigen gefunden hat.

Doch die Sturheit Ptaks, eine rein brasilianische Truppe auf europäischem Niveau in Stettin aufzubauen, führte den Verein ein erneutes Mal in eine schwere Krise: mittlerweile spielten die Brasilianer vor nahezu leeren Rängen, die Einnahmen fielen aus, Sponsoren sprangen ab und die Spieler beklagen sich des Öfteren über nicht ausgezahlte Gehälter.

Der Zuschauerzahlen in der Saison 2006/07 sanken auf knapp 3.000 Fans, mit Ausnahme einiger Klassiker wie z.B. gegen den Erzrivalen Lech Posen oder den befreundeten Verein Legia Warschau. Der Verein, der in Polen dahin einen hohen Stellenwert genossen und gewöhnlich die meisten Zuschauer in der polnischen Ekstraklasa angezogen hatte, wurde zur Spottnummer für die Medien. Viele erfolgversprechende Talente aus der Region, für die Pogon immer ein Sprungbrett in den großen Fußball darstellte, sahen keine Entwicklungschancen mehr und wechselten in andere Teile Polens. Die Fans verloren die Identifikation mit der Mannschaft und es kam zu massiven Protesten, die sogar in direkten Drohungen gegen Antoni Ptak in Internetforen ausarteten.

Die Wiedergeburt eines Traditionsclubs

Nachdem Besitzer Ptak seit knapp einem Jahr nicht mehr in Stettin aufgetaucht war und der Verein als Letzter abstieg, gab Ptak schließlich bekannt, sich aus der Investition in Pogon Stettin zurückziehen zu wollen und den Verein möglicherweise zu verkaufen. Kurz vor Abschluss der Verhandlungen brach Ptak die Gespräche aufgrund angeblicher Probleme mit einigen Formalitäten ab und meldete den Verein auch nicht für die 2. Liga Saison 2007/2008, so dass viele tausend Pogon Fans einer ungewissen Zukunft entgegensahen. Schließlich meldeten die Pogon-Fan-Clubs und zwei örtliche Geschäftsleute, die sich selbst als Pogon-Anhänger bezeichnen den Verein neu für die 4. Liga an, und innerhalb von einer Woche wurde eine Truppe aus ehemaligen Pogon-Routinieren und Talenten aus der Region zusammengerufen, die ohne jegliche Vorbereitungen in die Saison startete.

Nach einigen sportlichen und organisatorischen Schwierigkeiten zu Beginn entwickelt sich der Verein derzeit auf Hochtouren. Mit nur einer Niederlage liegt der Verein nach der Hinrunde auf Rang 1 und ist auf dem besten Wege, aufzusteigen. Mit 5.000 Zuschauern hat Pogon trotz 4.Liga mehr Zuschauer als manch ein Erstligist in Polen. Die Stadt beteiligt sich am Wiederaufbau und der Verein lockt aufgrund seiner gesunden Transferpolitk und eines ausgeklügelten Marketingkonzeptes sowie durchsichtiger Finzansituation immer mehr Sponsoren und weist jetzt schon ein Budget auf das mit den meisten Zweitliga-Vereinen mithalten kann. Zudem pflegt der Verein im Gegensatz zur Ptak-Ära sorgfältig die Traditionen des Klubs, u.a. durch mehrere Aktionen und Veranstaltungen rund um das 60-jährige Vereinsjubiläum 2008. Im Juni 2008 erreicht der Verein nach einem sicheren 1. Platz in der Liga und anschließenden 0:1 und 4:1 Siegen in der Relegation gegen Zatoka Puck den Aufstieg in die neue II. Liga. Momentan laufen Gespräche über ein mögliches Engagement des Groclin-Besitzers und Multimillionärs Zbigniew Drzymala als Investor.

Erfolge

  • polnischer Juniorenmeister: 1986

Teilnahmen am Europacup

2005 UEFA Intertoto Cup

  • 1. Runde

Pogoń Stettin - FC Tiligul Tiraspol 3:0, 6:2

  • 2. Runde

Pogoń Stetin - SK Sigma Olmütz 0:1, 0:0

2001/02 UEFA Cup

  • 1. Qualifikationsrunde

Pogoń Stettin - Fylkir Reykjavík 1:1, 1:2

1995 UEFA Intertoto Cup Gruppenphase

1987/88 UEFA Cup

  • 1. Runde

Pogoń Stettin - Hellas Verona 1:1, 1:3

1984/85 UEFA Cup

  • 1. Runde

Pogoń Stettin - 1. FC Köln 1:2, 0:1

Bekannte Spieler

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pogoń Stettin — Pogoń Szczecin Voller Name Morski Klub Sportowy Pogoń Szczecin SSA Gegründet 21. April 1948 Vereinsfarben dunkelblau bordeauxrot Stadion …   Deutsch Wikipedia

  • Pogoń Szczecin — Voller Name Morski Klub Sportowy Pogoń Szczecin SSA Gegründet 21. April 1948 Vereinsfarben …   Deutsch Wikipedia

  • Stettin — Stettin …   Deutsch Wikipedia

  • Morski Klub Sportowy Pogoń Szczecin S.S.A — Pogoń Szczecin Voller Name Morski Klub Sportowy Pogoń Szczecin SSA Gegründet 21. April 1948 Vereinsfarben dunkelblau bordeauxrot Stadion …   Deutsch Wikipedia

  • Stettin — Szczecin Szczecin (Pologne) Szczecin …   Wikipédia en Français

  • Pogoń Szczecin Women — Der Verein Pogoń Szczecin Women aus dem polnischen Stettin wurde in der Nachfolge des Frauenfußballvereines TKKF Gryf Szczecin gegründet. Größter Erfolg war der Aufstieg in die Ekstraliga Kobiet 2010/11. Bilanz Bis 2010: TKKF Gryf Szczecin 2011:… …   Deutsch Wikipedia

  • Polnischer Fußballmeister — Liste der Gewinner der polnischen Fußballmeisterschaft. Jahr Meister Polens 2. Platz 3. Platz 1920 Austragung nicht beendet 1921 Cracovia Krakau Polonia Warschau Warta Posen 1922 …   Deutsch Wikipedia

  • Szubert — Dariusz Szubert Spielerinformationen Voller Name Dariusz Sylwester Szubert Geburtstag 31. Oktober 1970 Geburtsort Białogard, Polen Größe 177 cm Position Mittelfeld …   Deutsch Wikipedia

  • Adamczuk — Dariusz Adamczuk Spielerinformationen Voller Name Dariusz Adamczuk Geburtstag 21. Oktober 1969 Geburtsort Szczecin, Polen Position Abwehrspieler Vereine als Aktiver1 …   Deutsch Wikipedia

  • Florian Kryger Stadion — Florian Krygier Stadion Tribünen Daten Ort Stettin …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”