Polenztal

Polenztal

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Polenz
Daten
Lage Deutschland
Länge 29,4 kmdep1
Quelle in SachsenVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe ca. 380 mdep1Vorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-QUELLE_fehlt
Mündung Vereinigung mit der Sebnitz zum Lachsbach bei PorschdorfVorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSKOORDINATE_fehlt
Mündungshöhe ca. 150 mdep1Vorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-MÜNDUNG fehlt
Höhenunterschied ca. 230 mdep1
Abfluss über Elbe
Einzugsgebiet 40 km²dep1
Großstädte keine
Mittelstädte keine
Kleinstädte Neustadt in Sachsen, Hohnstein
Schiffbar nein

Die Polenz ist der rechte Quellfluss des Lachsbaches in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Polenz entspringt an der deutsch-tschechischen Landesgrenze zwischen den Dörfern Langburkersdorf und Nová Víska (Neudörfel) aus neun Quellen, die sich südwestlich des 461 m hohen Roubený (Raupenberg) größtenteils auf deutschen Gebiet befinden und sich in 363 m ü. M. vereinigen. Der Oberlauf der Polenz bildet die natürliche Grenze zwischen dem Hohwald und der Sächsischen Schweiz.

Auf ihrem Lauf nach Westen erstreckt sich das langgezogene Dorf Langburkersdorf, an das sich die Stadt Neustadt in Sachsen und das Dorf Polenz anschließen.

Unterhalb des Hohen Birkigts bildet die Polenz in südwestliche Richtung ein enges tiefes Tal mit zahlreichen Flussschleifen. Das obere Polenztal ist Teil des Naturschutzgebietes Polenztal und berühmt für das größte natürlichen Vorkommen wildwachsender Märzenbecher innerhalb Deutschlands. Die Märzenbecherwiesen ober- und unterhalb der Bockmühle bei Cunnersdorf sind im Frühjahr ein vielbesuchtes Ausflugsziel.

Nahe der Stadt Hohnstein unterhalb des Hocksteins erfolgt der Übergang vom Lausitzer Granit in das untere Polenztal, das sich tief in die Sandsteinformationen des Elbsandsteingebirges einschneidet. An dieser Stelle quert die Polenz die sogenannte Lausitzer Überschiebung, wo sich im Verlauf tektonischer Prozesse die Lausitzer Granitplatte über den Sediment- Sandstein eines älteren Meeresbodens geschoben hat. Die Form des Tales wechselt hier von der granittypischen V- Form zur U- Form im Sandstein. Diese Formen entstehen durch die unterschiedlichen Erosionsverläufe.

Oberhalb des Seitentales des Schindergrabens bei Hohnstein befindet sich die Gautschgrotte. Rechtsseitig des Tales erstreckt sich der Ziegenrücken und linksseitig unterhalb der Brand sowie die westlich von Waitzdorf in den Sandstein eingeschnittene Felsenklamm des Tiefen Grundes. Am Felsmassiv der Ochel zwischen der Frinztalmühle und dem Gluto vereinigt sich die Polenz nach ca. 29,4 Kilometern mit der Sebnitz bei Porschdorf zum Lachsbach.

Nebenflüsse

Bedeutendste Zuflüsse der Polenz sind

  • Laubbach, Langburkersdorf
  • Schluckenbach, Neustadt in Sachsen
  • Lohbach, Neustadt in Sachsen
  • Flemigbach, Polenz
  • Rückersdorfer Bach, unterhalb Polenz
  • Cunnersdorfer Bach, an der Bockmühle
  • Goldflüßchen, an der Heeselichtmühle
  • Bärenhohlflüßchen, oberhalb der Rußigmühle
  • Schindergraben, am Hockstein
  • Tiefergrundbach, an der Frinzthalmühle

Fauna und Flora

Märzenbecher im Polenztal

Das Polenztal zeichnet sich durch Vorkommen seltener Pflanzen aus. Neben großen Märzenbecherpopulationen sind entlang des Flusses die Echte Stachelbeere, Mondviole, Bärlauch, Binsenwollgras und Silberstern zu finden.

Seit 1995 existiert das länderübergreifende Projekt Elbe-Lachs, welches eine Wiederbesiedlung der Elbe und einiger Nebenflüsse, unter anderem der Polenz, mit Lachsen zum Ziel hat. Dieses Projekt ist erfolgreich und hat dazu geführt, dass neben der Forelle auch der Lachs in der Polenz wieder heimisch wurde. Für die Aufzucht der Jungfische wurde die Forellen- und Lachszuchtanlage Langburkersdorf eingerichtet.

Schwalbe III

Im Gluto wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Außenlager des KZ Flossenbürg für 250 Häftlinge eingerichtet, die zu den Bauarbeiten für das in den Sandsteinfelsen bei Porschdorf begonnene unterirdische Verlagerungsobjekt Schwalbe III, das einmal zur Herstellung von Maschinen für die Hydrierwerke Brüx dienen sollte, herangezogen wurden. Mitte März 1945 wurde die Auffahrung nach erfolgten Erdarbeiten und einigen Metern Stollenvortrieb wieder eingestellt und zwölf der vornehmlich italienischen Häftlinge in das Objekt Dachs VII bei Zatzschke verlegt. Nach dem am 20. März 1945 der Abtransport von 21 nicht arbeitsfähigen Häftlingen nach Leitmeritz erfolgt war, begann für die verbliebenen über 200 Menschen in den letzten Kriegstagen ein Todesmarsch, der in Oelsen endete und den etwa 80 Häftlinge überlebten.

Weblinks


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