- Polnische Namen
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Inhaltsverzeichnis
Vornamen
Durch die klassische polnische Namensgebung ist es üblich, dass der Namensträger einen dreiteiligen Namen führt: Einen Vornamen (die weiblichen Vornamen enden im Polnischen meist mit einem a), einen zweiten Vornamen (wird nicht als Rufname benutzt) und den Familiennamen.
Tradition ist es, den Söhnen als zweiten Vornamen den Rufnamen des Vaters zu geben. Heißt also der Vater Jan Marek Kowalski, so erhält der Sohn den Namen Krystian Jan Kowalski. Dies ist vergleichbar mit der russischen Namensgebung, bei der die Söhne ein Patronym erhalten.
Familiennamen
Nachnamen werden im Polnischen, wie in den anderen slawischen Sprachen, je nach Geschlecht dekliniert. Die Ehefrau des Herrn Kowalski heißt nicht Frau bzw. pani Kowalski, sondern pani Kowalska. Am Türschild der Familie steht dann die Pluralform Kowalscy.
Familiennamen, die auf -wski, -ski oder -cki enden (bpsw. bei Lewandowski oder Kotecki), sind oftmals Herkunftsnamen, d. h. sie geben Hinweis auf eine Ortschaft, aber auch auf eine Sippe, einen Stand oder eine historische Besonderheit. Die Endungen sind adjektivische Ableitungen geografischer Namen und bedeuten nichts anderes als beispielsweise bei Podolski: der aus Podolien Stammende, der Podolische, von Podolien. Sie können die Bedeutung eines adeligen von haben, müssen es aber nicht.
Diese Endungen der polnischen Nachnamen weisen oft, aber nicht immer, auf ein Überbleibsel adeliger Wurzeln hin, obwohl der polnische Adel oftmals einen Herkunftsnamen führte. Da im früheren Königreich Polen der Adel (pln. Szlachta) mehr als 10 % in der Bevölkerung umfasste, verweist die Endung -ski allerdings sehr oft auf adelige Vorfahren.
Die ebenfalls häufige Endung -wicz (bspw. bei Adamowicz oder Filipowicz) entspricht- dem germanischen Suffix -son, bzw. -sohn und stellt erstarrte Vatersnamen da, wie sie noch heute im Russischen als Patronyme gebräuchlich sind.
Namen, die auf -ak und -ek (bspw. bei Kaczmarek) sowie -ik und -iak enden, sind aus Adjektiven abgeleitete Personenbezeichnungen. So bedeutet Nowak (von nowy für dt. neu) etwa dem deutschen Namen Neumann, Górniak (von górny entsprechend dem dt. Berg- oder Ober-) etwa Obermann. Das Suffix -ek kann allerdings auch eine Verkleinerungsform sein, wie beim Vornamen Lech, aus dem Leszek wird.
Die Namensendungen -cik (bspw. bei Wójcik) und -czyk (bspw. bei Kowalczyk) lassen sich als Verkürzungen des Wortes człowiek für dt. Mensch erklären.
Wappen
Namens- und Wappenführung sind in der polnischen Gesellschaft seit dem Mittelalter eng miteinander verwoben.
Eine Besonderheit der polnischen Heraldik liegt in der gemeinsamen Wappenführung mehrerer, oftmals nicht miteinander verwandter Familien, die sogenannte Wappengemeinschaften bilden. Dabei können sowohl bürgerliche als auch ehemals dem polnischen Adel angehörende Familien ein Wappen (pln. herb) führen.
Die häufigsten polnischen Nachnamen
- Nowak (199.008)
- Kowalski/a (136.937)
- Wiśniewski/a (108.072)
- Wójcik (97.995)
- Kamiński/a (92.831)
- Lewandowski/a (90.935)
- Zieliński/a (89.118)
- Szymański/a (87.570)
- Dzierwa (87.156)
Häufige Vornamen
Weibliche Vornamen : Männliche Vornamen : - Anna 1.114.536
- Maria 753.586
- Katarzyna 601.930 (dt. Katharina)
- Małgorzata 585.732 (dt. Margarete)
- Agnieszka 559.412 (dt. Agnes)
- Krystyna 558.914 (dt. Christine)
- Barbara 546.970
- Ewa 503.983 (dt. Eva)
- Elżbieta 486.014 (dt. Elisabeth)
- Zofia 461.443 (dt. Sofia)
- Jan 689.212
- Andrzej 678.251 (dt. Andreas)
- Piotr 677.646 (dt. Peter)
- Krzysztof 666.404 (dt. Christoph)
- Stanisław 632.666 (dt. Stanislaus)
- Tomasz 518.939 (dt. Thomas)
- Paweł 490.542 (dt. Paul)
- Józef 452.250 (dt. Joseph)
- Marcin 439.451 (dt. Martin)
- Marek 428.542 (dt. Markus)
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