Pontiac 239

Pontiac 239

Der Pontiac Tempest war ein von 1960 bis 1970 angebotenes Modell des US-amerikanischen Automobilherstellers Pontiac.

Im einzelnen stand der Name

  • von 1960 bis 1963 für eine Baureihe der dortigen compact-Klasse (untere Mittelklasse) und
  • von Herbst 1963 bis 1970 für das Basismodell der intermediate-Modellreihe (Mittelklasse) des Pontiac Le Mans sowie
  • von 1988 bis 1991 für einen nur in Kanada erhältlichen Klon des Chevrolet Corsica.

Inhaltsverzeichnis

Erste Generation (Modelljahre 1961–1963)

Zum Modelljahr 1961 präsentierte Pontiac als kleineres Einstiegsmodell der Marke (Länge rund 480 cm) unter den großen full size-Modellen den Tempest als viertürige Limousine, zweitüriges Hardtop-Coupé (unter der Bezeichnung „Tempest Le Mans“) und fünftürigen Kombi. Der Tempest war Parallelmodell zum Buick Special und zum Oldsmobile F-85.

Pontiac Tempest Modelljahr 1961

In technischer Hinsicht zeigte der Tempest einige ungewöhnliche Details, vor allem die Auslegung nach dem Transaxle-Prinzip mit an der vom Corvair übernommenen Hinterachse liegendem Getriebe und einer originellen sehr dünnen flexiblen Kardanwelle. Für amerikanische Autos der Zeit ungewöhnlich waren auch die selbsttragend ausgelegte Karosserie (Y-Body) und die unabhängig aufgehängten Hinterräder. Angetrieben wurde der Tempest serienmäßig von einem 3,2 Liter großen Reihenvierzylinder mit Doppel- oder Vierfachvergaser (112-157 SAE-PS), bei dem es sich konstruktiv um eine Hälfte des hauseigenen V8 handelte. Auf Wunsch gab es zudem den von Buick stammenden 3,5-Liter-Leichtmetall-V8 (nach amerikanischem Maß 215 cui; 157 SAE-PS) mit Doppelvergaser. Geschaltet wurde mit einem Dreigang-Schaltgetriebe oder einer Zweigang-Automatik.

Zum Modelljahr 1962 erschien zusätzlich ein Cabriolet in Basis- und Le Mans-Version und der V8 erhielt einen Vierfachvergaser und erstarkte auf 193 SAE-PS.

1963 erhielt der Tempest ein umfangreiches Facelift und wuchs in Breite und Länge um 5 bzw. 13 cm. Zugleich wurde der Leichtmetall-V8 durch einen schweren Grauguss-V8 von 5,3 Litern Hubraum (264 SAE-PS) ersetzt.

Vom Tempest der ersten Generation entstanden in drei Jahren insgesamt 375.766 Stück, davon lediglich 3.663 mit dem filigranen Buick-V8.

Zweite und Dritte Generation (Modelljahre 1964–1970)

Pontiac Tempest 1966

Zum Modelljahr 1964 erfuhr der Tempest (gemeinsam mit seinen Schwestermodellen von Buick und Oldsmobile) eine gründliche Umarbeitung und wurde in deren Zug technisch vereinfacht (Leiterrahmen statt selbsttragender Karosserie, vornliegendes Getriebe, starre Hinterachse) und vergrößert; der Radstand wuchs um 7,6 auf 292, die Länge um über 20 auf 516 cm.

Die neuen Modelle zählten zur A-Plattform von General Motors, auf der auch der Buick Special/Skylark und der Oldsmobile F-85/Cutlass aufbauten.

Im Programm standen zweitürige Coupés mit und ohne B-Säulen, viertürige Limousinen, fünftürige Kombis und zweitürige Cabriolets in den Ausstattungsstufen Tempest, Tempest Custom und Tempest Le Mans; offiziell in die letztgenannte Baureihe integriert war der Pontiac GTO.

Anstelle des vormaligen Vierzylinders diente nun ein 3,5 Liter großer Reihensechszylinder (215 cui; 142 SAE-PS) als Basistriebwerk, das sich gegen Mehrpreis durch den 5,3-Liter-V8 (326 cui; 253-289 SAE-PS) ersetzen ließ. Ab 1966 wurde der 3,5-Liter durch einen 3,8-Liter (230 cui; 157 SAE-PS) abgelöst, den es auch in einer Sprint-Version mit höherer Verdichtung, obenliegender Nockenwelle und Vierfachvergaser (209 SAE-PS) gab.

In dieser Form blieb der Tempest bis Sommer 1967 in Produktion und entstand in insgesamt rund 911.000 Exemplaren (zuzüglich knapp 285.000 GTO).

Pontiac Tempest Le Mans Cabriolet, MJ 1969

Zum Modelljahr 1968 wurden sämtliche Modelle der GM-A-Plattform erneuert, so auch der Pontiac Tempest. Während die zweitürigen Modelle von nun an auf einem Radstand von 284,5 cm basierten, erhielten die Viertürer und Kombis einen auf 294,6 cm gestreckten Radstand. In technischer Hinsicht änderte sich wenig. Der Basis-Reihensechszylinder wuchs im Hubraum auf 4,1 Liter (250 cui; 177, Sprint 218 SAE-PS), der V8 auf 5,7 Liter (350 cui; 269-324 SAE-PS). Zur regulären Limousine kam eine pfostenlose Hardtop-Limousine hinzu. Angeboten wurden die Modellreihen Tempest, Tempest Custom und Tempest Le Mans sowie Tempest Safari (Luxusausführung des Kombi), ferner als eigene Baureihe der vom Tempest abgeleitete GTO. 1970 entfiel der Tempest Custom, der ab dem Frühjahr 1970 durch den Pontiac T-37/GT-37 abgelöst wurde, mit dem Modelljahr 1971 auch der Basis-Tempest. Aus dem Tempest Le Mans wurde ab diesem Zeitpunkt der Pontiac Le Mans.

Von dieser Modellgeneration des Tempest entstanden bis 1970 in Summe rund 706.000 Stück (inkl. T-37/GT-37 MJ 1970/71), dazu 200.000 GTO (1968-1970).

Pontiac Tempest (Kanada) 1988–1991

Pontiac Tempest (Kanada)

Nur auf dem kanadischen Markt wurde von 1988 bis 1991 der Chevrolet Corsica, eine viertürige Frontantriebs-Limousine, auch als Pontiac Tempest angeboten.

Quellen

John Gunnell: Standard Catalog of American Cars 1946-1975. Krause Publications, Iola 2002, ISBN 0-87349-461-X, hier: S. 714-744.


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