- Popolo della Liberta
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Popolo della Libertà Parteivorstand Silvio Berlusconi
( presidente )
Ignazio La Russa, Denis Verdini, Sandro Bondi
( coordinatore )Gründung 29. März 2009 Koalition Lega Nord und Movimento per l’Autonomia Ideologie wertkonservativ, christdemokratisch, wirtschaftsliberal Abgeordnete 272 Senatoren 146 Europaabgeordnete 27 Parteizeitung Il Giornale della Libertà Webseite www.ilpopolodellaliberta.it Popolo della Libertà (kurz PDL, deutsch: Volk der Freiheit) ist eine politische Partei in Italien. Sie ist aus der Fusion von Forza Italia und Alleanza nazionale sowie kleinerer Mitte-rechts-Parteien entstanden. Gründer und Vorsitzender ist Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Nachdem sich im Herbst 2007 die zwei größten Parteien des Mitte-links-Lagers zum Partito Democratico zusammengeschlossen hatten, schlug Berlusconi vor, die an der bisherigen Casa delle Libertà beteiligten Parteien in einer einzigen politische Kraft der rechten Mitte aufgehen zu lassen. Allerdings sprachen sich alle drei großen Bündnispartner (Alleanza Nazionale, Lega Nord und UDC) gegen die eigene Auflösung aus.
Das Projekt wurde deshalb auf Eis gelegt. Nach dem Fall der Regierung Prodi und im Hinblick auf die vorgezogenen Parlamentswahlen wurde das Vorhaben einer gemeinsamen Partei kurzerhand wiederbelebt. Berlusconi und Fini gaben am 8. Februar 2008 bekannt, dass Forza Italia und Alleanza Nazionale mit der gemeinsamen Liste Popolo della Libertà antreten und die Lega Nord mit einer eigenen Liste eine Koalition mit ihnen eingehen werde. Die UDC bestätigte Ihre Ablehnung gegenüber Berlusconis Projekt und ging auch keine Koalition ein.[1]
Wahl 2008
Das Wahlprogramm der Partei Popolo della Libertà Rialzati, Italia! („Erhebe dich wieder, Italien“) wurde in sieben Punkten angelegt (in dieser Reihenfolge): Wachstum beleben; Familien unterstützen; mehr Sicherheit; mehr Gerechtigkeit; Dienste an die Bürger; der Süden; Föderalismus; außerordentliche Maßnahmen für den öffentlichen Haushalt[2]. Weitere Punkte waren die Abschaffung der Gemeindeimmobiliensteuer auf den Erstwohnsitz und die bevorzugte Besteuerung von Überstunden.|
Bei den Parlamentswahlen am 13. und 14. April 2008 konnten PDL und seine verbündeten Lega Nord und Movimento per l’Autonomia eine Wahlsieg verbuchen. 46.81 % der Stimmen in der Abgeordnetenkammer bzw. 47,32 % im Senat sicherten der Koalition eine deutliche Mehrheit im Parlament. Das Popolo delle Libertà alleine konnte 37,39 % bzw. 38,17 % einsammeln.
Der Weg zur eigenständigen Partei
Nach dem Wahlsieg wurde eine einheitliche Fraktion im Parlament gebildet, die Abgeordnete und Senatoren von Forza Italia, Alleanza Nazionale und weiterer Kleinstparteien umfasste. Das Volk der Freiheit war aber noch keine eigenständige Partei, zumal die Gründerparteien ihre Selbständigkeit bis auf weiters behalten hatten.
Am 21. November 2008 gab Silvio Berlusconi die Auflösung seiner "alten" Partei Forza Italia bekannt[3]. Die Alleanza Nazionale vollzog ihre Auflösung am 22. März 2009. Eine knappe Woche später wurde die Gründung der Partei Popolo della Libertà auf dem Kongress in Rom (vom 27. bis 29. März) offiziell besiegelt. Das Volk der Freiheit ist nunmehr eine vollwertige Partei.
Gründerparteien
Folgende Parteien gehörten zum Gründungskomitee des Popolo della Libertà und sind alle mittlerweile darin aufgegangen:[4]
- Forza Italia (64) (Auflösung am 21. November 2008)
- Alleanza Nazionale (33) (Auflösung am 22. März 2009)
- Democrazia Cristiana per le Autonomie (3)
- Popolari Liberali (3)
- Nuovo Partito Socialista Italiano (2)
- Azione Sociale (1)
- Riformatori Liberali (1)
- Partito Pensionati (1)
- Italiani nel Mondo (1)
- Federazione dei Cristiano Popolari (1)
- Destra Libertaria (1)
- Liberaldemocratici (1)
Die Bewegung Per la Liguria (Für Ligurien) hat sich später dazugesellt und ist ebenfalls aufgelöst worden.
Innerparteiliche Strömungen
Entsprechend der politischen Herkunft seiner Mitglieder ist das Popolo della Libertà von drei großen Strömungen geprägt.
- Christdemokraten: Mitglieder der aufgelösten Forza Italia; ihnen werden unter anderem der Minister für wirtschaftliche Entwicklung Claudio Scajola, Justizminister Angelino Alfano und der Präsident der Region Lombardei Roberto Formigoni zugerechnet.
- Sozialliberale: Mitglieder der aufgelösten Forza Italia, die zuvor schon dem Partito Socialista Italiano angehört hatten; Finanzminister Giulio Tremonti, Sozialminister Maurizio Sacconi, der Minister für Öffentliche Verwaltung Renato Brunetta sind dieser Strömung zuzurechnen.
- Nationalkonservative: hauptsächlich Mitglieder der ehemaligen Alleanza Nazionale.
Auch die ultranationalistische Splitterpartei Azione Sociale von Alessandra Mussolini ist im PDL aufgegangen.
Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist die herausragende und gleichzeitig einende Persönlichkeit dieser vielseitigen Partei. Die (vorläufige) Parteihymne des Popolo della Libertà ist Berlusconi gewidmet und trägt auf bezeichnende Weise den Titel Zum Glück gibt es Silvio
Gleichgewicht innerhalb des PDL
Selbst nachdem die Popolo della Libertà zu einer vollwertigen Partei geworden ist, ist man bei der Besetzung wichtiger Ämter bemüht, das Gleichgewicht zwischen seinen zwei großen Gründungsmitgliedern Forza Italia (FI) und Alleanza Nazionale (AN) aufrecht zu erhalten.
Der Präsident des Senates, Italiens zweithöchstes Amt nach dem Staatspräsidenten, ist Renato Schifani (FI), der Präsident der Abgeordnetenkammer, dritthöchster Würdenträger, ist Gianfranco Fini (AN). Zum Fraktionsvorsitzende des PDL in der Abgeordnetenkammer wurde Fabrizio Cicchitto (FI) gewählt, während im Senat Maurizio Gasparri (AN) den Vorsitz führt.
In der Regierung sieht das Kräfteverhältnis so aus:
- ehemalige Forza Italia (FI): Ministerpräsident, 12 Minister und 17 Unterstaatssekretäre
- ehemalige Alleanza Nazionale (AN): 4 Minister und 8 Unterstaatssekretäre
- ehemalige Democrazia Cristiana per le Autonomie (DCA): 1 Minister
Im EU-Parlament
Zur Zeit sind drei Gründungsmitglieder des PDL im Europaparlament vertreten, jede in einer unterschiedlichen Parlamentsfraktion.
- Forza Italia: Europäische Volkspartei;
- Alleanza Nazionale: Allianz für ein Europa der Nationen;
- Partito Pensionati: Europäische Demokraten.
Silvio Berlusconi hat mehrmals betont, das Popolo delle Libertà solle das italienische Äquivalent der Europäischen Volkspartei werden. Bei den Europawahlen wird das gesamte PDL als Mitglied der EVP antreten.
Einzelnachweise
- ↑ La lista unica spacca il centrodestra, [Die vereinigte Liste spaltet Mitte-Rechts], Corriere della Sera, 8. Februar 2008
- ↑ Parteiprogramm PDL
- ↑ Forza Italia si scioglie, ora è PDL, [Forza Italia löst sich auf, nun ist sie PDL], Corriere della Sera, 21. November 2008
- ↑ Gründungskomitee PDL
Weblinks
Mitgliedsparteien der Europäischen VolksparteiBelgien: Centre Démocrate Humaniste, Christen-Democratisch en Vlaams | Bulgarien: Bulgarische Agrarische Volksunion, Demokraten für ein starkes Bulgarien, Demokratische Partei, GERB, Union der Demokratischen Kräfte | Dänemark: Kristendemokraterne, Det Konservative Folkeparti | Deutschland: Christlich Demokratische Union, Christlich-Soziale Union in Bayern | Estland: Isamaa ja Res Publica Liit | Finnland: Kansallinen Kokoomus-Samlingspartiet | Frankreich: Union pour un mouvement populaire | Griechenland: Nea Dimokratia | Irland: Fine Gael | Italien: Unione dei Democratici Cristiani e Democratici di Centro, Popolari-Unione Democratici per l’Europa, Popolo della Libertà, Südtiroler Volkspartei | Lettland: Tautas Partija, Jaunais Laiks | Litauen: Tėvynės Sąjunga – Lietuvos krikščionys demokratai | Luxemburg: Chrëschtlech Sozial Vollekspartei | Malta: Partit Nazzjonalista | Niederlande: Christen Democratisch Appèl | Österreich: Österreichische Volkspartei | Polen: Platforma Obywatelska, Polskie Stronnictwo Ludowe | Portugal: Partido Social Democrata | Rumänien: Demokratische Union der Ungarn in Rumänien, Partidul Democrat Liberal, Partidul Naţional Ţărănesc Creştin Democrat | Schweden: Kristdemokraterna, Moderata samlingspartiet | Slowakei: Slowakische Demokratische und Christliche Union – Demokratische Partei, Partei der ungarischen Koalition, Kresťanskodemokratické hnutie | Slowenien: Slowenische Demokratische Partei, Slovenska Ljudska Stranka | Spanien: Partido Popular, Unió Democràtica de Catalunya | Tschechien: Křesťanská a demokratická unie – Československá strana lidová, Občanská demokratická strana | Ungarn: Ungarisches Demokratisches Forum, Fidesz | Zypern: Dimokratikos Synagermos
Assoziierte Parteien: Kroatien: Hrvatska demokratska zajednica | Norwegen: Høyre | Schweiz: Christlichdemokratische Volkspartei, Evangelische Volkspartei
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