Porsche 937

Porsche 937
Porsche
Porsche 924 S

Porsche 924 S

924
Hersteller: Porsche
Produktionszeitraum: 1976–1988
Klasse: Sportwagen
Rennwagen
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: 2,0–2,5 l Ottomoren, 92–180 kW
Länge: 4.213 mm
Breite: 1.685 mm
Höhe: 1.270 mm
Radstand: 2.400 mm
Leergewicht: 1.080–1190 kg
Vorgängermodell: Porsche 914
Nachfolgemodell: Porsche 944
125-PS-Motor eines Porsche 924 von 1976
Porsche 924 Turbo (links) und Porsche 924 S
Heckansicht eines Porsche 924
924 Rallye-Turbo

Der Porsche 924 ist ein Modell der Porsche AG, das von 1976 bis 1988 produziert wurde. Ursprünglich als Nachfolger des VW-Porsche 914 für Volkswagen konstruiert, brachte Porsche den Wagen als eigenes Einsteigermodell neben dem 911 auf den Markt. Der 924 war das erste Auto von Porsche mit einem wassergekühlten Frontmotor und Transaxle-Konzept (Getriebe an der Hinterachse).

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

Ab 1970 konstruierte Porsche nach Vorgabe und im Auftrag der Motorsportabteilung von Volkswagen einen möglichst günstigen Sportwagen. Dieser sollte in das offizielle Verkaufsprogramm von Audi aufgenommen werden. Die eigenen Händler hatten seit Längerem eine Neuauflage des absatzstarken Porsche 914, des sogenannten „VW-Porsche“, gefordert. Von Anfang an wurde bei der Konstruktion darauf geachtet, möglichst viele Teile aus anderen VW/Audi-Modellen verwenden zu können. Wegen der ersten Ölkrise 1973/74 befürchtete das VW-Management einen Nachfrageeinbruch für Sportwagen und entschied kurzerhand, dass der Wagen doch nicht in das Angebot aufgenommen werden sollte. Porsche kaufte Mitte 1975 die Rechte an der Konstruktion zurück und wollte das Auto unter dem eigenen Label vermarkten. Um das vor der Schließung stehende Audi-Werk in Neckarsulm auszulasten, stellte der damalige VW-Chef Toni Schmücker die Bedingung, die Produktion des Wagens dorthin zu verlegen. Die Kapazitäten bei Porsche waren später ohnehin mit dem Porsche 928 ausgelastet.

Viele Teile des 924 waren daher aus dem VW/Audi-Sortiment: Der anfangs eingebaute Motor mit 125 PS wurde abgewandelt auch im Nutzfahrzeug VW LT und im Audi 100 verwendet; im Innenraum fanden sich Schalter und Türgriffe anderer VW-Modelle wieder. Das Besondere an der 924er Baureihe und den späteren Modellen Porsche 928, 944 und 968 war die Transaxle-Konstruktion, bei der der Motor vorne eingebaut ist und das Getriebe hinten an der Antriebsachse sitzt.

Die erste Ausführung des Porsche 924 wurde von 1976 bis 1985 gebaut. Mitte 1985 wurde er mit gleicher Karosserie und Innenausstattung vom 924 S abgelöst. Bis auf einige Einschränkungen wurde die Technik des 944 übernommen: Der 2,5-Liter-Porschemotor des 944 leistete zunächst 110 kW (150 PS) und später 117 kW (160 PS). Der 924 S ist jedoch leichter als der 944 und hat eine bessere Aerodynamik. Mit dem Ende der Produktion des 924 S im Jahre 1988 endete auch die 924-Baureihe.

Karosserie

Die Karosserie des Porsche 924 war die Grundform weiterer Modelle, wie des Porsche 944 und des Porsche 968. Eine Targa-Variante verfügte über ein ausstell- und herausnehmbares Dachteil, war jedoch kein eigentlicher Targa wie der Porsche 911 Targa. Diese Konstruktion wurde daher von Porsche als „herausnehmbares Hubdach“ bezeichnet. Die Karosserie des Porsche 924 war bereits ab dem Jahr 1980 serienmäßig vollverzinkt.

Die Karosserie des 924 Turbo (Werkscode 931) zeichnete sich durch zusätzliche Lufteinlässe zwischen den Klappscheinwerfern, spezielle Leichtmetallfelgen, einen Heckspoiler sowie eine auf Wunsch erhältliche zweifarbige Lackierung aus.

Die Karosserie des 924 Carrera GT/GTS (Werkscode 937) hatte zudem schon die verbreiterten vorderen Kotflügel des Porsche 944, die hinteren Kotflügel hatten eine eigenständige, aufgesetzte Verbreiterung.

Eine Besonderheit war die stark gewölbte Heckscheibe, die gleichzeitig als Kofferraumdeckel diente.

Sonstiges

Der Porsche 924 wurde von vielen Porschefahrern anfangs nicht als echter Porsche anerkannt. Das lag zum einen an den vielen Bauteilen aus dem VW/Audi-Regal, zum anderen auch am Motorenprogramm, welches ausschließlich Vierzylinder anbot. Von den Produktionszahlen her gesehen war der 924 allerdings eines der erfolgreichsten Modelle.

Sowohl der 924 als auch seine Nachfolger waren zunächst sehr erfolgreich und bildeten das stärkste Standbein von Porsche. Gegen Ende der 1980er-Jahre wurden sie jedoch von vielen für die damaligen wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Firma verantwortlich gemacht, da die Produktionszahlen dramatisch sanken. Die Produktionszahlen der gesamten 924/944- Baureihe:

  • 1986: 30.784 Stück
  • 1987: 25.833 Stück
  • 1988: 8.937 Stück
  • 1989: 7.060 Stück

1988 wurden erstmals mehr Porsche 911 (10.786 Stück ohne Turbomodelle) als Porsche 924/944 verkauft. Dieser Trend setzte sich fort und der Unterschied der Produktionszahlen vergrößerte sich zugunsten des 911 (7.060 Stück zu 13.238 Stück im Folgejahr 1989).

Auch der 1991 vorgestellte Porsche 968 als stark überarbeiteter Nachfolger der 924/944-Baureihe konnte diesen Verlauf nicht nachhaltig stoppen. Die Baureihe wurde daher nach nur vier Jahren 1995 eingestellt.

Die Modelle Carrera GT (Stückzahl 409), Carrera GTS (Stückzahl 59) und Carrera GTR (Stückzahl 17) sind infolge ihrer geringen Auflage weitgehend unbekannt und waren hauptsächlich für den Renneinsatz konzipiert, obwohl ein großer Teil auch mit Straßenzulassung verkauft wurde.

In einer Kleinauflage von 20 Exemplaren wurde der Porsche 924 mit der Optik des 924 Carrera GT von der Firma Artz als Kombi angeboten.

Sondermodelle

Vom Porsche 924 wurden einige Sondermodelle hergestellt, die sich durch eine besonders reichhaltige und zum Teil einmalige Ausstattung von den Serienmodellen abheben.

Auf Basis des 924

Sondermodell 924 Martini
  • 924 Weltmeisterlook (1977): Limitiertes Sondermodell in Grand Prix-Weiß mit seitlichen Zierstreifen in den Farben des damaligen Porsche-Sponsors Martini; weißlackierte Stahlfelgen mit 185/70-Breitreifen, Stabilisatoren vorne und hinten; schwarzes Kunstlederinterieur mit hellroten Teppichen und Einlagen in den Sitzbezügen. Auflage 1000 Stück für Europa, 2000 Stück für die USA.
  • 924 Sebring 79 (1980 – nur USA): Indischrote Lackierung, Alufelgen mit Breitreifen 185/70, Sebring 79-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln, Zierstreifen in Gelb/Rot/Schwarz/Weiß an den Flanken; schwarzes Interieur mit rot/blauen Schottenstoffeinlagen an den Sitzen und Türtafeln, herausnehmbares Dachteil, Stereoanlage, elektrische Außenrückspiegel, Nebelscheinwerfer. Auflage 1400 Stück.
  • 924 Le Mans (1980): Alpinweiß mit schmalen gelb/schwarz/roten Zierstreifen rundum, Le Mans-Schriftzügen auf den vorderen Kotflügeln, Heckspoiler (vom 924 Turbo), herausnehmbares Dachteil (Extra), Vierspeichen-Lederlenkrad (360 mm), Kreuzspeichenfelgen im Turbo-Look mit Breitreifen 205/60HR15, schwarzes Kunstlederinterieur mit schwarz/weißen Nadelstreifenstoffeinsätzen in den Sitzen, weißen Kedern, 924-Schriftzügen an den Schwellerleisten, Stabilisatoren vorne und hinten. Auflage 1030 Stück. Sämtliche lieferbaren Extras waren bestellbar.
  • 924 Ferry Porsche (1981): Bronze-metallic, Alufelgen im Speichendesign, Heckspoiler, getönte Scheiben, Halbleder Nadelstreifensitze mit „F Posche“-Schriftzug in der Kopflehne, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel.
  • 924 Weissach (1981 – nur USA): Platinmetallic, Alufelgen mit Breitreifen, Sportsitze mit Stoffbezügen, Klimaanlage, elektrische Fensterheber und anderes. Auflage 400 Stück.

Auf Basis des 924 Turbo

Im Herbst 1983, kurz vor dem Ende der 924-Turbo-Produktion, fertigte Porsche 88 spezielle Modelle für den italienischen Markt (auf dem der 924 Turbo mittlerweile ausschließlich angeboten wurde). Alle Exemplare besaßen eine Lackierung in Zermattsilbermetallic und schwarzes Kunstlederinterieur, dazu Sportsitze im neuen Porsche-Stoff in Anthrazitgrau/Weinrot.

Auf Basis des 924 S

924 S Exklusiv-Modell, inoffiziell „Le Mans“ genannt (1988): Alpinweiß oder Schwarz mit Zierstreifen in Ockergelb/Grau bzw. Türkis bei Außenlackierung Schwarz, Le Mans-Schriftzüge an den Flanken, tiefergelegtes Sportfahrwerk, Sportsitze mit Flanellstoffbezügen. Auflage: 250 Stück für Deutschland, 500 für die USA und 230 für den Rest der Welt. Der Neupreis betrug 52.950 DM.

Technische Daten der Serienversionen

Der Porsche 924 wurde von 1976 bis 1988 in folgenden Ausführungen produziert:

Porsche 924: 924 924 S
(bis Mj. 1987)
924 S
(im Mj. 1988)
924 Turbo Typ 931
(bis Mj. 1981)
924 Turbo Typ 931
(ab Mj. 1981)
924 Carrera GT Typ 937
Motor:  4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) 4-Zylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung (Viertakt)
Hubraum:  1984 cm³ 2479 cm³ 1984 cm³
Bohrung x Hub:  86,5 x 84,4 mm 100,0 x 78,9 mm 86,5 x 84,4 mm
Leistung bei 1/min:  92 kW (125 PS)
bei 5800
110 kW (150 PS)
bei 5800
118 kW (160 PS)
bei 5900
125 kW (170 PS)
bei 5500
130 kW (177 PS)
bei 5500
154 kW (210 PS)
bei 6000
Max. Drehmoment bei 1/min:  165 Nm bei 3500 190 Nm bei 3000 210 Nm bei 4500 245 Nm bei 3500 250 Nm bei 3500 280 Nm bei 3500
Verdichtung:  9,3 : 1 9,7 : 1 10,2 : 1 7,5 : 1 8,5 : 1
Ventilsteuerung:  eine obenliegende Nockenwelle
Kühlung:  Wasserkühlung
Getriebe:  4-Gang-Getriebe
( (Automatik) (ab 1980: 5-Gang-Getriebe), Hinterradantrieb
5-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb
Bremsen:  vorne: Stahlscheiben- /
hinten: Trommelbremsen
Stahlscheibenbremsen (innenbelüftet)
Radaufhängung vorn:  Einzelradaufhängung an Querlenkern
Radaufhängung hinten:  Einzelradaufhängung an Schräglenkern
Federung vorn:  Schraubenfeder koaxial mit Dämpferbein
Federung hinten:  querliegende Drehstabfedern, Teleskopstoßdämpfer
Karosserie:  Selbsttragende Stahlkarosserie beim 924 und 924 S und mit zusätzlichen Kotflügelverbreiterungen vorne und hinten aus Kunststoff beim 924 Carrera GT
Spurweite vorn/hinten:  1418/1372 mm 1419/1393 mm 1418/1392 mm 1477/1476 mm
Radstand 2400 mm
Reifen/Felgen:  165 HR14 auf 5,5J x 14 (ab 1978: 185/70 HR14 auf 6J x 14) 195/65 VR15 auf 6J x 15 185/70 VR15 auf 6J x 15 215/60 VR15 auf 7J x 15
Maße L x B x H:  4213 x 1685 x 1270 mm 4213 x 1685 x 1190 mm 4230 x 1735 x 1270 mm
Leergewicht 1080 kg (ab 1978: 1130 kg) 1190 kg 1190 kg 1180 kg
Höchstgeschwindigkeit:  204 km/h 215 km/h 220 km/h 225 km/h 230 km/h 240 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h:  9,6 s 8,5 s 8,2 s 7,8 s 7,7 s 6,9 s

Technische Daten der Sportversionen

Für Kunden, denen die Serienversionen zu brav waren, bot Porsche sportlichere, für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassene, Fahrzeuge an. Diese Modelle sind nach der Devise „mehr Motorleistung bei geringem Fahrzeuggewicht“ konstruiert.

Porsche 924: 924 Carrera GTS Typ 937 924 Carrera GTR Typ 939
Motor:  4-Zylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung (Typ: M31/70)
Hubraum:  1984 cm³ (1983,92 cm³)
Bohrung x Hub:  86,5 x 84,4 mm
Leistung bei 1/min:  180 kW (245 PS) bei 6250 276 kW (375 PS) bei 6500
Max. Drehmoment bei 1/min:  335 Nm bei 3000 405 Nm bei 5600
Verdichtung:  8,0 : 1 7,1 : 1
Hubraum für Homologation:  2777,46 cm³ (Faktor 1,4)
Max. Literleistung:  136 kW (187,5 PS)
Höchstzulässige Drehzahl bei 1/min:  6800
Motorgewicht (trocken):  146 kg
Ventilsteuerung:  eine obenliegende Nockenwelle
Kühlung:  Wasserkühlung
Getriebe:  5-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb
Bremsen:  Stahlscheibenbremsen (innenbelüftet)
Radaufhängung vorn:  Einzelradaufhängung an Querlenkern, Stabilisator
Radaufhängung hinten:  Einzelradaufhängung an Schräglenkern, Stabilisator
Federung vorn:  Schraubenfeder koaxial mit Dämpferbein
Federung hinten:  querliegende Drehstabfedern, Teleskopstoßdämpfer
Karosserie:  Selbsttragende Stahlkarosserie mit Kotflügelverbreiterungen vorne und hinten aus Kunststoff
Spurweite vorn/hinten:  1475/1481 mm
Radstand 2400 mm
Reifen/Felgen:  VA: 205/55 VR16 auf 7J x 16
HA: 225/50 VR16 auf 8J x 16
Maße L x B x H:  4244 x 1745 x 1275 mm
Leergewicht 1121 kg
Höchstgeschwindigkeit:  250 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h:  6,2 s

Stückzahlen

Jahr 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988
924 19168 21956 22068 15690 11908 14183 5955 5887 3170 2319
924 Turbo 86 5023 3044 3578 444
(nur für Italien)
210
(nur für Italien)
924 S 1689 6844 6868 881

Quelle: Werner Oswald, Deutsche Autos 1945–1990. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2001.

Grafische Darstellung der 924er Entwicklung


Porsche 924 Straßenfahrzeughistorie von 1976 bis 1988
Modell Leistung 1970er 1980er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
924
924 92 kW/125 PS
924 Turbo (Typ 931) 125 kW/170 PS
130 kW/177 PS
924 Carrera GT (Typ 937) 154 kW/210 PS
924 S 110 kW/150 PS
117 kW/160 PS
924 Carrera GTS (Typ 937) 180 kW/245 PS
924 Carrera GTR (Typ 939) 275 kW/375 PS
Farb-Legende:
Grün Serienversionen des 924
Blau Sport-/Straßenversionen des 924

Literatur

  • Austen, Jörg: Porsche 924 – 944 – 968. Die technische Dokumentation der Transaxle-Modelle. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02305-9
  • Morgan, Peter: Das Original: Porsche 924/944/968. Heel Verlag, Königswinter 2006, ISBN 3-898-80555-7
  • Muche, Jan-Henrik: Porsche 924 und 944. Mit vier Zylindern zum Erfolg. Heel Verlag, Königswinter 2002, ISBN 3-898-80105-5
  • Schrader, Halwart: Porsche 924/944. Schrader-Typen-Chronik. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02561-2

Weblinks


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