- Porschemuseum
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Das Porsche-Museum ist das Museum der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG auf dem Porscheplatz 1 in Stuttgart-Zuffenhausen. Am 31. Januar 2009 wurde der Museumsneubau für das Publikum eröffnet.
Inhaltsverzeichnis
Das alte Porsche-Museum
1976 wurde das Museum für die Allgemeinheit geöffnet. Es war auf dem Werksgelände in einer ehemaligen Motorenfertigungshalle angesiedelt und wies eine Fläche von 620 Quadratmeter auf. Jährlich zwischen 70.000 und 80.000 Besucher besichtigten die etwa 20 ständig wechselnden Exponate. Der Eintritt war frei. Das Werksmuseum verfügt aber über eine erheblich größere Anzahl von Ausstellungsfahrzeugen. Die vorhandenen Rennwagen, Prototypen und die Serienfahrzeuge bieten dabei nur einen sehr kleinen Einblick in die Geschichte des Herstellers, daher wurde die Ausstellung durch Filme über die Automobilentwicklung bei Porsche ergänzt. Dem Museum schloss sich ein dazugehöriger Shop an.
Porsche verfolgt das Konzept des „rollenden Museums“, was zum einen bedeutet, dass die Exponate ständig wechseln und zum anderen, dass die gezeigten Fahrzeuge oftmals noch fahrbereit und zum Teil sogar straßenzugelassen sind. Je nach Ausstellungsvariante kann der Besucher vom Porsche aus dem Jahr 1948 auch Modelle der am Nürburgring, in Le Mans oder bei der Targa Florio eingesetzten Sieger- und Markenweltmeister-Fahrzeuge ebenso besichtigen, wie Sieger-Autos der Rallye Monte Carlo, wo Porsche-Fabrikate mehrfach Erfolge erzielten.
In den Dokumentationen begegnet der Besucher Sieger-Namen wie beispielsweise dem Rennbaron Huschke von Hanstein.
Das neue Porsche-Museum
Nachdem ein zunächst diskutiertes Museumsprojekt zusammen mit Mercedes-Benz auf dem ehemaligen Messegelände Killesberg nicht zustande kam, begann Porsche mit den Planungen für ein neues Museum am Hauptsitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Die Absicht war, dem Porsche-Platz mit dem Unternehmenssitz und den Porsche-Werkshallen eine markante Gestalt zu geben.
Die architektonische Gestaltung stammt vom Wiener Architektenbüro Delugan Meissl Associated Architects, welches sich im Wettbewerb gegen 170 Konkurrenten durchsetzen konnte. Das Konzept für den musealen Ausbau wurde vom Stuttgarter Büro hg merz architekten museumsgestalter entwickelt, das bereits für das Mercedes-Benz-Museum verantwortlich war.
Um der umfangreichen Unternehmensgeschichte gerecht werden zu können und Wünschen nach einem adäquaten Museumsstandort nachzukommen, gab die Porsche-Unternehmensleitung im Jahr 2004 den Entwurf der Architekten Delugan Meissl nach der Lösung der Planungsfragen zur Ausführung frei. Im Oktober 2005 begann der Bau des Museums. Die Baukosten für das neue Museum haben sich auf zirka 100 Millionen Euro verdoppelt.
Die offizielle Einweihung fand am 28. Januar 2009 im Rahmen eines Festaktes statt, zu dem der Vorstandsvorsitzende Wendelin Wiedeking, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg Günther Oettinger und Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster sprachen. Die Eröffnung für die Allgemeinheit folgte am 31. Januar 2009.[1].
Architektur
Das Bauwerk, welches in leichter Hanglage steht, besteht aus einem Sockelbau, der zwei Untergeschosse aufweist, die als Tiefgarage genutzt werden. Darauf folgen stufenartig das Erdgeschoss und ein Obergeschoss. Im Erdgeschoss befindet sich unter der Glasfront der Eingang mit einem schmalen Foyer wo Kassentresen, Café und Museumsshop angeordnet sind. Außerdem ist dort die durch eine Glaswand abgetrennte Museumswerkstatt sowie das Firmenarchiv zu finden.
Oberhalb vom Sockelbau liegt der sogenannte Flieger mit dem Ausstellungsbereich. Der Überbau wird nur durch drei Kerngruppen getragen, wodurch er schwebend wirkt. Die Verbindung mit dem Foyer erfolgt unter anderem über eine lange Rolltreppe. Der polygonal geformte Überbau beinhaltet die stützenfrei, weiß gestaltete Ausstellungshalle. In dieser sind 80 Fahrzeuge auf verschiedenen Ebenen mit rund 5.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche ausgestellt, die unter anderem durch eine spiralförmige Rampe an der Außenwand entlang erschlossen sind. Nur ein Fensterband ist im Ausstellungsbereich über den Produkten, die Porsche für andere Firmen entwickelt hat, vorhanden. Ein Restaurant befindet sich im Überbau hinter der großen Glasfassade mit der Blickrichtung zum Werk, im dritten Obergeschoss ist ein Konferenzbereich mit Zugang zu einer großen Dachterrasse eingerichtet.[2]
Konstruktion
Das Gebäude mit 21.000 Quadratmeter Gesamtnutzfläche besteht aus einem sogenannten Basement, das bis zu vier Etagen umfasst, davon zwei Untergeschosse. Dieser Baukörper wurde in Stahlbeton mit 3.400 Tonnen Betonstahl als Weiße Wanne mit Flachdecken ausgeführt und ist auf 115 Bohrpfählen mit 1,2 Meter Durchmesser und bis zu 25 Meter Länge gegründet. Oberhalb vom Basement sind nur noch drei Kerngruppen, bestehend aus einem vertikalen Schacht mit den Aufzugsanlagen und zwei Kernen mit Stützen in Y-Form, vorhanden. Auf den drei Kernen ist das Ausstellungsgebäude, der sogenannte Flieger, mit 35.000 Tonnen Gewicht in maximal 16 Meter Höhe als Brückenbauwerk gelagert. Dieser bis zu 150 Meter lange Baukörper weist eine Stahlkonstruktion mit 5.500 Tonnen Masse auf. Er besitzt Spannweiten von bis zu 60 Meter zwischen den Kernen und Auskragungen mit bis zu 45 Meter. [3]
Gastronomie
Im Porschemuseum befinden sich drei Restaurants: Das Besucherrestaurant Boxenstopp, eine Coffeebar sowie das Exklusivrestaurant Christophorus, das sich im oberen Teil des Gebäudes befindet. Das Christophorus ist im Old American Dinner Stil eingerichtet und besitzt einen Weinkeller sowie eine direkt angeschlossene Cigarrenlounge. Die Gastronomie wird im Gegensatz zum Mercedes Benz Museum firmenintern betrieben.
Exponate
Die ständig wechselnden Ausstellungsfahrzeuge des Museums werden „aus dem Museumsbestand von etwa 300 vorzeigenswerten Exponaten gezeigt“.[4]
Ausgewählte Bilder
Porsche 360 Cisitalia mit Allradantrieb (1947)
Porsche 356 Nr. 1 Roadster (1948)
Porsche 718 Formel 2 Rennwagen (1960)
Porsche Typ 804 Formel 1 Rennwagen (1962)
Porsche 917 Kurzheck, Sieger Le Mans 1970
Porsche 917 Langheck Coupé (1971)
Der 1100 PS starke Porsche 917/30 Spyder (1973)
Porsche 962, Sieger Le Mans 1987
McLaren T.A.G. Porsche (1985)
Porsche 2708 CART (1988)
Porsche 911 GT1 '98 mit Le Mans Startnummer 25 (1998)
Der 450 kW (612 PS) leistende Carrera GT (2003)
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Pander: Neues Porsche Museum. Autos auf drei Beinen. Spiegel Online, 21. Januar 2009.
- ↑ art-magazin.de
- ↑ Leonhardt, Andrä und Partner:Neues Porsche-Museum in Stuttgart-Zuffenhausen
- ↑ Porsche-Geschäftsbericht 2004/2005, S. 62
Weblinks
48.8343179.152455Koordinaten: 48° 50′ 4″ N, 9° 9′ 9″ O
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