Pützer Elster

Pützer Elster
Pützer Elster
Pützer Elster B
Typ: Sportflugzeug
Entwurfsland: DeutschlandDeutschland Deutschland
Hersteller: Alfons Pützer KG
Erstflug: 10. Januar 1959
Produktionszeit: 1959–1967
Stückzahl: 46
Elster (D-EDIQ) mit Schleppkupplung

Die Pützer Elster ist ein einmotoriger Hochdecker für die allgemeine Luftfahrt der deutschen Firma Alfons Pützer KG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1957 schrieb die deutsche Luftwaffe einen Auftrag für ein Sportflugzeug mit zwei nebeneinander liegenden Sitzen aus. Dafür entwickelte die Firma Alfons Pützer in Bonn zusammen mit Fritz Raab und Gerhard Siegel aus der Motorraab (Mora), einer motorisierten Weiterentwicklung des Segelflugzeuges Doppelraab, die Pützer Elster. Sie übernahm von der Doppelraab das (allerdings verstärkte) Tragwerk, bekam aber einen neuen Rumpf in Sperrholz-Schalenbauweise mit nebeneinander angeordneten Pilotensitzen, die durch zwei große nach oben öffnende Klapptüren zu erreichen waren. Über einen Handgriff im Cockpit konnte das Bugrad gesteuert und über Seilzüge die Trommelbremsen der Haupträder betätigt werden. Die Elster V1 (D-EJOB) wurde gerade noch rechtzeitig vor dem Vorführungstermin fertig und startete am 11. November 1957 auf dem Flugplatz Bonn/Hangelar zu ihrem Erstflug. Die Elster setzte sich dabei gegen andere Maschinen durch und konnte einen Auftrag von 21 Maschinen durch die Bundeswehr verbuchen. Es wurde jedoch nur ein weiteres Exemplar (Elster A65, V2, D-EFYP) mit dem stärkeren Porsche 978/1 mit 48 kW gebaut, das sich jedoch ebenfalls als untermotorisiert herausstellte. Daraufhin wurde die im Bau befindliche V3 auf den 70 kW starken Continental C90-12F umgerüstet und mit kürzeren und kleineren Querrudern und größerem Seitenleitwerk versehen. Die erste für die Bundeswehr vorgesehene Serienmaschine entsprach der V3 und hatte ihren Erstflug am 10. Januar 1959. Insgesamt wurden 33 Exemplare der Elster B gebaut und davon neun an Privatpersonen verkauft. Ab 1962 sollte die Maschine als Elster C auch als Schleppflugzeug zum Einsatz kommen. Dafür wurde eine Elster B (D-EDIQ) als Testmuster mit einem Lycoming-O-320-Motor mit 110 kW ausgerüstet, die am 28. Juli 1963 erstmals flog und 1964 als Elster C die Zulassung erhielt. Die Elster C wurde in elf Exemplaren gebaut und einige Elster B auf diesen Standard umgerüstet.

Die Elster ist das erste in der BRD nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte und in größeren Stückzahlen produzierte Motorflugzeug. Es wurden bis 1967 insgesamt 45 Exemplare hergestellt. Das Flugzeug wurde neben dem Einsatz in der Bundeswehr für Schulungszwecke in den Luftwaffensportgruppen auch im zivilen Bereich verwendet.[1]

Seit 17. September 2010 fungiert die restaurierte Pützer Elster B D-ELKY von Jürgen Gassebner als „Fliegender Botschafter“ des Porsche-Museums in Stuttgart-Zuffenhausen.

Technische Daten

Kenngröße Elster A[1] Elster B Elster C
Besatzung 2 2
Länge 7,10 m 7,10 m
Spannweite 13,80 m 13,22 m
Höhe 2,50 m 2,50 m
Zuladung 231 kg 230 kg
Leermasse 394 kg 470 kg
max. Startmasse 625 kg 700 kg
Reisegeschwindigkeit  ? km/h 140 km/h
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h 185 km/h
Dienstgipfelhöhe  ? m 4000 m
Reichweite 780 km 450 km
Triebwerke Porsche 678/3 Continental C 90-12F mit 70 kW ein Lycoming O-320 mit 110 kW

Unfälle

Am 26. Juni 2010 stürzte in der Nähe von Konstanz eine Pützer Elster (D-EDIQ) ab, wobei die beiden Insassen starben.[2]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b FliegerRevue: Die Konstruktionen des Alfons Pützer – Kurzer Höhenflug der Elster Oktober 2010, S. 56–59
  2. Zwei Tote bei Absturz eines Motorflugzeugs in Konstanz

Weblinks


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