Potamogeton perfoliatus

Potamogeton perfoliatus
Durchwachsenes Laichkraut
Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus)

Durchwachsenes Laichkraut
(Potamogeton perfoliatus)

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Froschlöffelähnliche (Alismatidae)
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae)
Gattung: Laichkräuter (Potamogeton)
Art: Durchwachsenes Laichkraut
Wissenschaftlicher Name
Potamogeton perfoliatus
L.

Das Durchwachsene Laichkraut (Potamogeton perfoliatus) gehört zur Familie der Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae). Es handelt sich um eine am Gewässergrund verwurzelte Tauchblattpflanze.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Durchwachsenes Laichkraut entwickelt – je nach Wassertiefe – bis zu sechs Meter lange, gerade, verzweigte Stängel. Die ausschließlich submers wachsenden Blätter sind eiförmig-lanzettlich bis kreisrund, recht groß (6 bis 12 cm lang, 3,5 bis 6 cm breit), hell- bis dunkelgrün, netznervig und durchscheinend. Sie sind charakteristischerweise herzförmig stängelumfassend und bedecken einander fast dachziegelartig. Die Art bildet von Juni bis August ährige, dichte Blütenstände mit unscheinbar grünlichen Blüten aus. Diese Ähren werden einen bis drei Zentimeter lang, ragen zwecks Windbestäubung aus dem Wasser heraus und fruchten schließlich reichlich. Die Früchtchen (Nüsse) sind mit zwei bis drei Millimetern recht dick.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 52.

Verbreitung

Potamogeton perfoliatus ist in den gemäßigten bis kühlen Zonen der Nordhalbkugel weit verbreitet. In mehreren Unterarten werden Europa (weitgehend ohne die Mittelmeerregion), Nordasien und Nordamerika besiedelt, ferner tritt die Art unter anderem in Australien auf. In Mitteleuropa liegt der Verbreitungsschwerpunkt im Tiefland, namentlich in den großen Flussniederungen und beispielsweise in der Mecklenburgischen Seenplatte. In den Alpen kommt das Durchwachsene Laichkraut bis in Höhen von 1680, nach anderen Angaben bis in 1900 Metern vor. Im Bergland ist es im Allgemeinen aber selten.

Lebensraum, Ökologie

Bei dieser Pflanze waren bereits im August Winterknospen in einigen Blattachseln vorhanden
Durchwachsenes Laichkraut, Illustration

Die Art wächst in stehenden und langsam fließenden Gewässern wie Seen, Gräben, Altwässern, Kanälen und Flüssen. Sie bevorzugt basen- und nährstoffreiche Gewässer mit humosem Schlamm-, Mudde- oder Sandboden und besiedelt Tiefen von 50 bis 700 Zentimetern – oft in reinen Beständen, aber auch vergesellschaftet mit anderen Laichkräutern sowie weiteren Tauch- und Schwimmblattpflanzen. Potamogeton perfoliatus ist eine Ordnungscharakterart der Großlaichkrautgesellschaften (Potamogetonetalia). Ein gewisser Verschmutzungs- und Trübungsgrad des Wassers wird ertragen. Bei übermäßiger Eutrophierung verschwindet die Pflanze aber. Regional steht sie daher auf mancher Roten Liste.

Wie für einige Laichkräuter typisch, sterben die Sprosse im Herbst ab und die Art überdauert mit Hilfe von zuvor gebildeten Winterknospen, die sich ablösen, auf den Gewässerboden sinken und sich im Folgejahr zu neuen Pflanzen entwickeln. In kalkreichen Gewässern sind die Blätter oft mit einer hellgrauen Kruste aus kohlensaurem Kalk überzogen, den die Wasserpflanze bei ihrer Assimilation aus dem Wasser ausfällt.

Durchwachsenes Laichkraut kann mit einigen anderen Großlaichkrautarten bastardieren: Die Hybride aus Potamogeton perfoliatus und dem Spiegelnden Laichkraut (P. lucens) wird „Weidenblättriges Laichkraut“, Potamogeton × salicifolius, genannt, die Hybride unter Beteiligung des Grasblättrigen Laichkrautes (P. gramineus) heißt „Schimmerndes Laichkraut“, Potamogeton × nitens.

Quellen

Literatur

  • Henning Haeupler und Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  • Heinz-Dieter Krausch: Farbatlas der Wasser- und Uferpflanzen. Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3352-0
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 6. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3
  • Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete. BLV-Intensivführer, München 1986, ISBN 3-405-12967-2

Weblinks


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