Powerchords

Powerchords
Powerchord in der Praxis
Powerchords finden weite Verbreitung im Metal

Als Powerchord, engl. power chord, „starker Akkord“ oder Powerakkord bezeichnet man in der Musik einen Akkord (eigentlich ein Intervall), der aus nur zwei Tönen besteht. Diese liegen sieben Halbtonschritte entfernt voneinander, was einer reinen Quinte entspricht. Durch Umkehrung der reinen Quinte mit sieben Halbtonschritten entsteht ein Powerchord mit nur fünf Halbtonschritten, was einer reinen Quarte entspricht. Oft wird zu einem Grundton die Quinte und zu dieser Quinte eine reine Quarte hinzugenommen, was wieder dem oktavierten Grundton entspricht. Der sogenannte Powerchord wirkt dadurch noch kräftiger. Er entspricht dem Quint-Oktav-Griff der linken Hand eines Klavierspielers und wird dort scherzhaft auch „Affengriff“ genannt. Ein Powerchord mit einer Quarte kann also als ein Quint-Oktavgriff ohne Grundton gedeutet werden. Seltener wird er als ein Sus-Akkord ohne Quinte gedeutet.

Durch das Fehlen der Terz klingt der Powerchord neutral. Sofern keine weiteren Töne durch die anderen Musiker hinzugefügt werden, und sofern die Abfolge mehrerer Powerchords kein Tonales Zentrum vorgibt, ist für den einzelnen Powerchord kein Tongeschlecht feststellbar. Das Spiel mit Powerchords zeigt gewisse Ähnlichkeiten zur Praxis des Musizierens in Quartabständen im Mittelalter. Dies ist auch ein Grund dafür, dass sich einige Musikstücke aus dem Mittelalter gut zu Rockversionen umarbeiten lassen.

Werden bei einer Gitarre in Standardstimmung die A-Saite im siebten und die D- und G-Saiten im neunten Bund gegriffen, resultiert daraus ein sechsstimmiger und damit besonders kräftiger E5-Akkord

Powerchords werden vorwiegend in den verschiedenen Formen der Rockmusik eingesetzt (weniger in anderen Musikrichtungen), und dabei hauptsächlich beim E-Gitarren-Spiel, da sie nicht dissonant klingen, wenn das Signal des Instruments verzerrt wird.

Beispiele für Powerchords mit Grundton C (die Hochindizes kennzeichnen die Oktave):

  • c1 - g1
  • c1 - g1 - c2

Durch Umkehrung erhält man daraus:

  • g1 - c2

In der Akkordsymbolschrift wird ein Powerchord über beispielsweise dem Grundton C als C5 oder C5 notiert, seltener als Cno3, Comit3 oder C3.

Der erste Hit mit prominenten Powerchords geht auf das Jahr 1958 zurück. „Rumble“ hieß das grollende Instrumentalstück des 2005 verstorbenen Amerikaners Link Wray. Ein sehr bekannter umgekehrter Powerchord ist der Anfang von „Smoke on the Water“ von Deep Purple. Weitere bekannte Stücke: Lou Reeds „Sweet Jane“, „You really got me“ von den Kinks und „Won’t get fooled again“ von The Who.

Siehe auch

Weblinks

http://www.guitarspace.de/Powerchords.htm Die gängigsten Powerchords


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