August Macke Haus

August Macke Haus
August-Macke-Haus

Das August Macke Haus (so der offizielle Name) ist ein Museum in Bonn, das in einem vom expressionistischen Maler August Macke früher bewohnten Wohnhaus eingerichtet ist. Neben der ständigen Ausstellung des Ateliers Mackes finden auch Sonderausstellungen zum Expressionismus, Rheinischen Expressionismus und/oder der rheinischen Malerei statt.

Geschichte

Am 5. Oktober 1909 heiratete August Macke seine langjährige Freundin, Elisabeth Gerhardt. Das Paar wohnte zunächst am Tegernsee, danach wieder in Bonn. Macke malte immer mehr, fand zunehmend seine Richtung und benötigte dringend ein Atelier. Dieses wurde in einem Bonner Haus seiner Schwiegermutter, Sophie Gerhardt, in der Bornheimer Straße 88 (heute 96) im Dachgeschoss eingerichtet. Deren Gatte, der Unternehmer Carl Heinrich Gerhardt, hatte das Haus 1884 als Archiv seines Unternehmens gekauft und zweckgemäß eingerichtet. Er verstarb im Jahre 1907. Im Februar 1911 zog Macke mit seiner Frau und Sohn Walter in dieses Haus ein. Das Atelier war Mackes erstes und einziges. Die wenigen Jahre, die er dort arbeiten konnte, wurden seine produktivsten. Die meisten seiner Arbeiten entstanden dort. Er malte auch häufig seine nähere Umgebung, den Blick aus dem Haus, die Strassen und den Garten. Macke hatte für die damalige Zeit verhältnismäßig viele und weite Reisen unternommen, um moderne Malerei, innovative Künstler und neue Umgebungen kennenzulernen. Jetzt besaß er einen Platz, um seine Freunde zu empfangen: den Bonner Studenten Max Ernst, Guillaume Apollinaire, Robert Delaunay, Gabriele Münter, Paul Klee und Franz Marc kamen zu Besuch. Mit letzterem malte Macke das große Wandbild „Paradies“ in diesem Haus. Das Wandbild wurde später abgetragen und befindet sich heute im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster.

1914 war Macke kurz nach Kriegsbeginn in Frankreich mit 27 Jahren gefallen. Nach zwei Jahren heiratete seine Frau Elisabeth einen Freund ihres Mannes, Lothar Erdmann, und wohnte mit ihm und den zwei Söhnen Mackes (später kamen noch zwei Kinder von Erdmann hinzu) im gleichen Haus bis 1925, wo sie nach Berlin umzog. Das Haus wurde danach vermietet, nicht aber das Atelier. Ihr zweiter Mann starb 1939 im KZ Sachsenhausen. Elisabeth kehrte 1948 in das Haus zurück und richtete sich im Atelier ein, in welchem sie bis 1975 lebte, um dann wieder nach Berlin umzuziehen, wo sie 1978 verstarb. Das bis zu diesem Zeitpunkt nicht unter Denkmalschutz stehende Haus erwarb nach der Translokation des erwähnten Wandbildes ein Berliner Bauunternehmer, welcher das Haus entkernen und in eine Gaststätte umwandeln wollte. Margarethe Jochimsen, Vorsitzende des Bonner Kunstvereins, gründete eine Bürgerinitiative, um das Haus unter Denkmalschutz zu stellen und so den Umbau zu verhindern. 1989 wurde der Verein "August Macke Haus" gegründet, der für das künstlerische Programm des Museums verantwortlich ist. Im gleichen Jahr wurde das Haus vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Sponsor und Bauunternehmer Herbert Hillebrand gekauft, um sachgemäß renoviert zu werden, das einzige Atelier Mackes wiederherstellen zu lassen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden.

Am 26. September 1991 wurde das August-Macke-Haus im Beisein des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau, feierlich eröffnet. Die finanzielle Trägerin des Hauses, die „Stiftung August Macke Haus der Sparkasse Bonn“, wurde 1994 gegründet.

Einrichtung

Im August-Macke-Haus ist das Atelier Mackes - auch mit Möbeln von seiner Tegernseer Zeit - wiederhergestellt worden. Ein grundlegendes Archiv des Rheinischen Expressionismus ist neben einer Handbibliothek vorhanden. Regelmäßig werden in dieser Gedenk- und Forschungsstätte Sonderausstellungen veranstaltet.

Weblinks

50.7375819444447.08612805555557Koordinaten: 50° 44′ 15″ N, 7° 5′ 10″ O


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