- August Reith
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August Heinrich Euler (eigentlich August Heinrich Reith) (* 20. November 1868 in Oelde; † 1. Juli 1957 in Feldberg (Schwarzwald)) war ein deutscher Flugpionier und Staatssekretär im Reichsluftamt, er ist der Sohn von August Reith und Karla Euler, welche von Hans Georg Euler (geboren 1573 Lindau und 1594 eingebürgert in Basel) abstammt und dessen Nachfahre ebenso Leonhard Euler, Hans und Ulf von Euler aus Schweden sind.
Inhaltsverzeichnis
Der Flugpionier
1908 gründete Euler die Euler-Flugmaschinenwerke als erste deutsche Fabrik für Motorflugzeuge bei Darmstadt, erwarb die Lizenz für den Nachbau eines französischen Flugzeugtyps (Voisin-Doppeldecker, und gründete 1908 auf dem Truppenübungsplatz Griesheim bei Darmstadt den ersten Flugplatz Deutschlands.
1910 war Euler Absolvent der ersten amtlich vorgeschriebenen, international gültigen Pilotenprüfung in Deutschland. Er erhielt am 1. Februar 1910 dafür das Flugzeugführerpatent „Deutschland Nr. 1“.
1911 verlegte Euler seine Fabrik in die Nähe des Frankfurter Stadtteils Niederrad.
Euler eröffnete 1912 in Niederrad einen weiteren Flugplatz mit Flugschule und Werkstätten; im gleichen Jahr wurde auf seine Anregung hin die Nationalflugspende eingerichtet. Auf seine Initiative kam am 10. Juni 1912 der erste amtliche Postflug zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt zustande.
Flugzeugproduktion bis 1918
Während des Ersten Weltkriegs führten die Euler-Flugmaschinenwerke in Lizenz Neubau und Reparatur von Flugzeugen aus, versuchten aber auch mit geringem Erfolg eigene Entwicklungen.
Flugzeugtypen der Euler-Flugmaschinenwerke
Vorkriegsmodelle
- Euler Militär-Doppeldecker 1911
- Euler Militär-Dreidecker 1913
unbewaffnete Aufklärer und Schulflugzeuge
- 1914 Euler B.I
- 1918 Euler B.II, Schulflugzeug
- 1918 Euler B.III, Schulflugzeug
bewaffnete Aufklärer
- 1916 Euler C.I - Aufklärer
Jagdflugzeuge
- 1914 Euler Jagdeinsitzer, nur Versuch (Druckpropellerflugzeug)[1]
- 1915 Euler Jagdfzweisitzer, nur Versuch (Druckpropellerflugzeug)[2]
- 1916 Euler D.I, Nieuport 11-Kopie
- 1916 Euler D.II, Nieuport 11-Kopie
- 1916 Euler Dr.I, Dreidecker, nur Versuch
- 1916 Euler Dr.II, Dreidecker, nur Versuch
- 1917 Euler Dr.III, Dreidecker, nur Versuch
- 1917 Euler Dr.IV, Vierdecker, nur Versuch
- 1917 Euler Jagdflugzeug Quadruplan, Vierdecker
Nachkriegszeit
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Euler Staatssekretär und leitete das neu gegründete Reichsluftamt. Er bewirkte die Zulassung der ersten Luftverkehrsunternehmen in Deutschland und verfasste die erste Luftverkehrsordnung. 1922 trat Euler in den Ruhestand.
August Euler ist der Großvater von:
- August Hanns Leonhard Euler, Entwicklungsingenieur, der wesentlich bei der Entwicklung der modernen Hubschrauberrotorblätter auf Basis von Verbundwerkstoffen bei Eurocopter mitgewirkt hat. Heute im Ruhestand.
- Hanns Peter Euler, einem an der Johannes Kepler Universität in Linz arbeitenden Professor für Soziologie.
Erinnerung und Gedenken
Die Bundeswehr benannte ihm zu Ehren einen Airbus A310 MRT MedEvac. Weiterhin gibt es den August-Euler-Luftfahrtpreis der Technischen Universität Darmstadt. Sein Grab befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.
Auf dem seit 1992 entwidmeten Flugplatz Griesheimer Sand ist ein Luftfahrtmuseum mit Unterstützung der Technischen Universität Darmstadt und dem Schwerpunkt „August Euler“ im Aufbau.
Quellen
Einzelnachweise/Anmerkungen
- ↑ Karl R. Pawlas: Deutsche Flugzeuge 1914-18. Nürnberg 1976, ISBN 3-88088-209-6.
- ↑ Karl R. Pawlas: Deutsche Flugzeuge 1914-18. Nürnberg 1976, ISBN 3-88088-209-6.
Literatur
- Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910-1918. Wilhelmshaven 1977
- Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–1918. Lehmann, München 1959
- Günter Schmitt: August Euler und der Luftverkehr. In: Horst Schädel (Hrsg.): Fliegerkalender der DDR 1989. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 121-127.
- G. Schmitt, W. Schwipps: Pioniere der frühen Luftfahrt. Gondrom Verlag, Bindlach 1995, ISBN 3-8112-1189-7
- C. Kehrt: August Euler und die Anfänge der Luftfahrt in Darmstadt-Griesheim. In: Andreas Göller (Hrsg.): Ein Jahrhundert Luftfahrtgeschichte zwischen Tradition, Forschung und Landschaftspflege. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-22153-0, S. 17–42.
- Michael Düsing: Abenteuer Gelber Hund, August Euler - Deutsche Luftfahrt ab 1908. Ergonomia Verlag Stuttgart 2008, ISBN 978-3-935089-09-0 (formal falsche ISBN)
- Ursula Eckstein: August-Euler-Flugplatz Darmstadt. Justus von Liebig Verlag, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-87390-255-8, S. 25–64.
Weblinks
- Literatur von und über August Euler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- 100 Jahre August-Euler-Flugplatz
- Luftfahrtmuseum „August Euler“
Siehe auch:
Personendaten NAME Euler, August ALTERNATIVNAMEN Reith, August KURZBESCHREIBUNG deutscher Flugpionier GEBURTSDATUM 20. November 1868 GEBURTSORT Oelde STERBEDATUM 1. Juli 1957 STERBEORT Feldberg (Schwarzwald)
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