Primäre Prävention

Primäre Prävention

Als Prävention (vom lateinischen praevenire „zuvorkommen, verhüten") bezeichnet man vorbeugende Maßnahmen, um ein unerwünschtes Ereignis oder eine unerwünschte Entwicklung zu vermeiden. Ganz allgemein kann der Begriff mit "vorausschauender Problemvermeidung" übersetzt werden.[1]

Inhaltsverzeichnis

Unterscheidungen

In der Lehre unterscheidet man drei Arten der Prävention, die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention. Bei der primären Prävention geht es darum, die Bedürfnisse des Menschen zu analysieren, um Ansätze für die Schaffung gesellschaftlicher Bedingungen zu finden, welche wiederum regelkonformes Verhalten fördern. Sie setzt ein, bevor eine Schädigung, Krankheit oder regelwidriges Verhalten eintritt und sucht nach den Ursachen und Risikofaktoren, die dazu führen können. Sie richtet sich meist an die gesamte Bevölkerung oder an eine bestimmte Bevölkerungsgruppe (Angehörige einer Altersgruppe, eines Geschlechtes usw.). Die sekundäre Prävention beschäftigt sich mit der Verhinderung von Normverletzungen. Es sollen durch spezielle Maßnahmen Regelverletzungen verhindert werden. Sie soll nonkonformes Verhalten, Beeinträchtigungen oder Krankheiten frühzeitig erfassen, damit sich der Verlauf nicht verschlimmert oder chronifiziert. Sie richtet sich an besonders gefährdete Zielgruppen, wie gewalttätige männliche Jugendliche, Menschen mit regelmäßigem Konsum von Suchtmitteln (z. B. Zigaretten und Alkohol) usw. Die tertiäre Prävention beschäftigt sich mit der Prävention nach Regelverletzungen, durch General- und Spezialprävention. Sie ist weniger Prävention als Rückfallvermeidung nach Behandlung oder Verminderung von Folgeproblemen und negativen Begleiterscheinungen (z. B. Abgabe von sauberen Spritzen an Schwerstsüchtige um eine Ansteckung mit Aids und Hepatitis zu vermeiden).

Weiter wird zwischen spezifischer Prävention (sie konzentriert sich auf ein bestimmtes Phänomen) und unspezifischer Prävention (sie richtet sich auf die Vermeidung von unterschiedlichen Risiken) unterschieden, wie auch zwischen Verhaltens- und Verhältnisprävention. Verhaltensprävention richtet sich auf das individuelle Verhalten der Menschen. Sie will gesundheitsriskante Lebensweisen vermeiden und gesundheitsfördernde Lebensweisen fördern. Verhältnisprävention will gesundheitsschädliche Umwelteinflüsse verringern und eine gesunde Lebens- und Arbeitswelt schaffen.

Der Begriff wird verwendet in:

Wissenschaftliche Fachgesellschaften

In der Medizin verstehen sich die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM), die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund) e.V. (DGSP) und die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Mitgliedsgesellschaften der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) in Deutschland als die zuständigen wissenschaftlichen Fachgesellschaften für Fragestellungen der Prävention.

Neu hinzu gekommen ist die DeGIP e.V. in Bonn, Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Präventivmedizin, die sich das Thema Prävention unter interdisziplinären Aspekten zum Ziel gesetzt hat.

Die Krebs Präventions Koalition Deutschland e.V. macht Informationen über Produkte der Bereiche Körperpflege, Hautpflege, Kosmetik und Nahrungsmittelergänzung zugänglich, die für die Krebsvorsorge geeignet erscheinen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Kirch & Bernhard Badura (Hrsg.):Prävention - Ausgewählte Beiträge des Nationalen Präventionskongresses Dresden 1. und 2. Dezember 2005, S. VII, Springer, Berlin; Auflage: 1., Aufl. (28. Oktober 2005), ISBN 3-540-28953-4

Weblinks

Allgemein

Wissenschaftliche Fachgesellschaften


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