- Primärtext
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Die Primärliteratur ist ein gegenüber der Sekundärliteratur verwendeter Begriff, der es erlaubt, zwischen einem Text, der wissenschaftlich einen anderen Text untersucht (Sekundärliteratur), und dem Text, der Gegenstand dieser Untersuchung ist (Primärliteratur) zu differenzieren. Der Wortbestandteil primär beschreibt die zeitliche Abfolge: Der Primärtext muss zuerst da sein, über ihn wird dann (im sekundären Diskurs) geschrieben.
Der Begriff wird zumeist in wissenschaftlichen Diskussionen verwendet, um Differenzen zwischen der Quellenlage und sie interpretierenden Forschungsarbeiten aufzutun ("in der Primärliteratur stellt sich die Sache so dar..., in der Sekundärliteratur liest man dagegen häufig...) In der Kritik an wissenschaftlichen Arbeiten, die sich mit anderen Texten befassen, kann es zudem Schwachstellen einer aktuellen Untersuchung notieren ("die verwendete Sekundärliteratur ist überholt, die Primärliteratur vom Autor dagegen kaum aufgearbeitet" - soll heißen: der Autor sah nicht die neueste Forschung und hat zudem nur wenig des Materials, über das er schrieb, erfasst). Literaturwissenschaftliche Untersuchungen und geschichtliche Arbeiten setzen, um Transparenz bemüht, zumeist im abschließenden Literaturverzeichnis die Primärliteratur von der verwendeten Sekundär- oder Forschungsliteratur ab. Allgemeine vereinheitlichende Zitierregeln können beim Zitat von Primärliteratur außer Kraft gesetzt werden. Arbeiten zu Primärmaterial des Mittelalters und der frühen Neuzeit führen oft mit den Titeln die Standortangaben an, das heißt die Signaturen der Bibliotheken, in denen die eingesehenen Quellen stehen. Bibliographien von Primärliteratur (wie Gerhard Dünnhaupts Personalbibliographien zu den Drucken des Barock) notieren Primärliteratur der frühen Neuzeit zuweilen, um klare Identifizierung der Texte bemüht, mit dem vollständigen Transkript der Titelseite - siehe für ein Beispiel des genaueren Zitierens das Stichwort Titelblatt.
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