ProTrain Perfect

ProTrain Perfect

Trainz ist eine von der australischen Firma Auran entwickelte Eisenbahnsimulation für Microsoft Windows, vergleichbar mit dem Microsoft Train Simulator. Während die schlicht Trainz genannte Urversion sowie das später erschienene Ultimate Trainz Collection (UTC) noch als virtuelle Modellbahn konzipiert waren, lässt sich mit dem aktuelleren Trainz Railroad Simulator der komplette Eisenbahnbetriebsablauf simulieren.

Inhaltsverzeichnis

Versionsüberblick

  • Trainz (2001)
  • Ultimate Trainz Collection (UTC) (2002)
  • Trainz Railroad Simulator 2004 (TRS/TRS2004)
  • Trainz Railroad Simulator 2006 (TRS2006) – international
  • Protrain Perfect (PTP) – deutsche Version von TRS2006
  • Trainz 2007 (Neue deutsche Version von TRS2006)
  • Trainz Simulator 2009 (als World Builder Edition und Engineers Edition)

Trainz und UTC

In Trainz und UTC steuern einfache Signale den Betriebsablauf, der Spieler kann den Zug mit einem Drehschalter ähnlich dem am Trafo einer Modellbahn oder mit den im Führerstand befindlichen Steuerelementen steuern. Außerdem lassen sich die Züge in den Autopilot-Modus versetzen, in dem der Rechner die Kontrolle übernimmt. Es ist möglich, die Führerstandsansicht, eine Verfolgeransicht, die Ansicht von festgelegten Kamerapositionen entlang der Strecke oder auch eine frei im Gelände steuerbare Ansicht zu wählen.

Der Editor (Surveyor) als wichtiges Element des Programms in allen Versionen ist bereits seit der Urversion vorhanden. Mit ihm lassen sich neue Anlagen (auch Maps genannt) erstellen oder bereits vorhandene modifizieren.

Mit UTC wurden die ersten Szenarien eingeführt, bei denen der Spieler eine konkrete Aufgabe erhält.

Trainz Railroad Simulator 2004

TRS bedeutete einen Sprung von der Modellbahnsimulation zur Eisenbahnsimulation. Selbst komplexe Betriebsabläufe lassen sich mit TRS simulieren.

Service Packs

Die Service Packs (SP) erweitern das ursprüngliche TRS um neue Funktionen, beseitigen Bugs und verbessern die Performance. Teilweise – je nach Rechner – kommt es jedoch bei neuen Service Packs auch zu Verschlechterungen der Performance. Sämtliche Service Packs werden von Auran kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bis jetzt sind vier Service Packs für TRS erschienen:

  • Service Pack 1
    Dieses Service Pack fügte dem Programm eine neue Fahrphysik für Dampflokomotiven hinzu.
  • Service Pack 2
    Seit SP2 ist der Transport von Passagieren möglich. Auch einige Script-Funktionen kamen hinzu.
  • Service Pack 3
    Mit SP3 sollten einige Bugs entfernt und die Performance verbessert werden. Insbesondere in der deutschen Version des SP2 befanden sich einige schwere Fehler.
  • Service Pack 4
    Das derzeit letzte SP sollte wiederum Fehler des nicht ganz gelungenen SP3 beheben.

Aufbau

TRS gliedert sich in die Abschnitte: Fahrer-Spiele, Szenarien, Editor und Betriebswerk.

Im Abschnitt Fahrer-Spiele lassen sich sogenannte Sessions ausführen. Diese bestehen aus einer Map mitsamt den dort platzierten Objekten, auf der Map aufgestellten Zügen und Session-Regeln (s. TrainzScript), die das Spiel steuern. Zu beachten ist, dass die Züge nicht zur Map gehören, sondern sich auf Session-Ebene befinden, d. h. sie werden nicht mit der Map gespeichert.

Szenarien sind noch ein Relikt aus den Zeiten von UTC und sollen nach Planung von Auran bald nicht mehr unterstützt werden. Stattdessen sollen Entwickler sie mit Sessions realisieren. Im TRS 2006 ist dieser Menüpunkt nicht mehr vorhanden.

Mit dem Editor (Surveyor) lassen sich sowohl Maps als auch Sessions erstellen und bearbeiten. Er ist recht benutzerfreundlich gehalten (WYSIWYG), so dass sich schnell erste Maps erstellen lassen. Für realistisch aussehende Gleisverläufe und Landschaften sind allerdings das eine oder andere Hilfsmittel und einige Erfahrung nötig.

Das Betriebswerk dient zur Ansicht der installierten Loks, Triebwagen und Waggons. Diese lassen sich als Favoriten klassifizieren, so dass man im Editor schneller sein bevorzugtes Rollmaterial findet.

TrainzScript

Eine der wichtigsten Neuerungen in TRS – wenn nicht gar die wichtigste – ist die Einführung der Scriptsprache TrainzScript, mit der sich erst die Möglichkeiten zur Simulation komplexer Betriebsabläufe ergeben.

Die Sprache ist objektorientiert und ihre Syntax ist ähnlich der von Java oder C++. Eine große Zahl von Klassen ist bereits vorhanden, diese bieten geeignete Funktionen, um den Spielablauf zu beeinflussen.

Die meisten Objekte des Spiels können ein Script erhalten und von diesem gesteuert werden oder auch andere Objekte beeinflussen. Signale beispielsweise sind automatisch – selbst wenn ihnen vom Ersteller kein Script zugewiesen wurde – von der Klasse Signal. Hat der Entwickler ihnen ein Script und damit auch eine Klasse zugewiesen, so muss letztere von der Klasse Signal erben.

Scripte werden ebenfalls zur Entwicklung von Szenarien verwendet. Allerdings gibt es für Benutzer, die sich mit der Scriptsprache nicht auseinandersetzen können oder wollen, auch ein von Trainz-Benutzern entwickeltes Tool (Scenario Creation System), mit dem sich ohne Programmierkenntnisse Szenarien erstellen lassen. Wie bereits erwähnt plant Auran jedoch, Szenarien abzuschaffen und durch Sessions mit gleicher Funktionalität zu ersetzen.

Für Sessions gibt es daher seit TRS die Möglichkeit, sogenannte Regeln (Session-Rules) zu erstellen. Dabei handelt es sich um Scripte, die die gesamte Session steuern können oder auch nur einzelne Bereiche, wie z. B. das Wetter. Die Rules können der Session im Editor hinzugefügt werden. Innerhalb der Session ergibt sich eine Baumstruktur von Rules, d. h. einer Rule können weitere untergeordnet werden, die nur unter bestimmten Bedingungen ausgeführt werden. So kann man elementare Rules selber wieder als Teil einer Programmiersprache auffassen.

Eine weitere Möglichkeit zur Einbindung von Scripten sind die DriverCommands. Dabei handelt es sich um Befehle, die man den Computer-Lokführern erteilen kann. Diese führen sie nach dem Start der Session aus. So gibt es Befehle, zu einem markierten Punkt auf der Strecke zu fahren, Güter zu laden, usw.

Industrien

Industrien sind eine weitere wichtige Neuerung in TRS. Diese sind auf einer Map platzierbar und erzeugen bzw. verbrauchen Güter, die von den Zügen geliefert oder abgeholt werden. Die Güter, die von einer Industrie erzeugt werden, können wiederum von einer anderen verbraucht werden. Beispielsweise benötigt ein Kraftwerk Kohle, welche von einer Mine gefördert wird. Diese wiederum benötigt Diesel für ihre Fahrzeuge. Diesel kann vom Hafen zur Mine geliefert werden.

Eine Spezialform von Industrien sind seit TRS SP2 Bahnhöfe, an denen Passagiere ein- und aussteigen können.

Download Station

Bereits seit SP3 für das alte Trainz existiert eine von Auran betriebene Download Station als zentraler Sammelpunkt für von Trainz-Benutzern erstellte Objekte. Jeder registrierte Trainz-Benutzer erhält eine User-ID und kann kostenlos von der Download Station Objekte herunterladen oder seine eigenen Objekte unter seinem Benutzernamen und seiner User-ID dort veröffentlichen.

Die Download Station bietet komfortable Suchfunktionen. So lassen sich Objekte nach ihrem Namen, ihrer ID, dem Benutzernamen des Erstellers oder einem Begriff in der Objektbeschreibung suchen und anzeigen.

Ein großes Manko der Download Station ist die Downloadgeschwindigkeit. Diese ist auf wenige Kilobytes pro Sekunde beschränkt. Durch den Kauf eines First-Class-Tickets kann ein Benutzer jedoch für eine begrenzte Zeit mit höherer Geschwindigkeit herunterladen. Einige Benutzer veröffentlichen ihre Objekte wegen dieser Beschränkung nicht auf der Download Station, sondern nur auf einem eigenen Server. Dies führt zwar zu schnelleren Downloads, allerdings auch dazu, dass das Objekt schwieriger zu finden ist, insbesondere wenn es für eine Map benötigt wird, und schränkt unter Umständen die Verfügbarkeit des Objektes ein.

Mit der im Frühjahr 2005 auf der Computer Bild Spiele (CBS) erschienenen Vollversion kann nicht auf die Download Station zugegriffen werden, da Käufer der Zeitschrift keine Seriennummer erhalten. Hat man jedoch TRS bereits im Handel erworben und dadurch eine Seriennummer erhalten, lässt sie sich auch mit der Vollversion der CBS verwenden.

Erstellen von neuen Objekten

Schon in die Urversion von Trainz ließen sich eigene Objekte einbinden. Mit Trainz SP3 und der Download Station ist dies wesentlich vereinfacht worden.

Jeder Benutzer kann mit den Programmen GMax oder 3D Studio Max sowie dem entsprechenden Plugin eigene 3D-Objekte für Trainz erstellen und exportieren. Nach dem Anlegen einer Konfigurationsdatei, die Trainz die Art des Objekts und einige Eigenschaften mitteilt, sind diese in Trainz verfügbar.

Von Trainz-Benutzern erstellte Objekte sind aus der Trainz-Welt nicht mehr wegzudenken. Ohne sie wäre das Programm wohl nicht annähernd so reizvoll. Dies gilt gerade auch für deutsche Benutzer, da deutsche Objekte fast ausschließlich von Trainz-Benutzern entwickelt werden.

Auch Scripte von Trainz-Benutzern (z. B. die Rules) steuern wesentlich zum Spiel bei.

Trainz Railroad Simulator 2006/ProTrain Perfect

Seit Ende August 2005 ist Trainz Railroad Simulator 2006 fertig und wird in verschiedenen Ländern verkauft. In Deutschland wird er von der Firma Blue Sky Interactive (BSI), die in der Szene vor allem mit ihren unter dem Label ProTrain erschienenen Add-ons für den MSTS bekannt ist, zusammen mit NBG unter dem Namen ProTrain Perfect vertrieben. Trotz des unterschiedlichen Namens und Designs handelt es sich im Prinzip um das gleiche Programm, nur in deutscher Sprache. Dies bedeutet, dass Add-ons, die für eines der Produkte entwickelt wurden, auch auf dem jeweils anderen laufen sollten.

Mit der Veröffentlichung der ersten Service Packs für TRS2006 ist dies jedoch nicht mehr generell der Fall. Add-ons bzw. Objekte, die für TRS2006 mit Service Pack entwickelt wurden, haben in ihrer Konfigurationsdatei eventuell einen Eintrag, der eine höhere Versionsnummer als die von PTP verlangt. Blue Sky Interactive sieht PTP als eigenständiges Produkt an, das unabhängig von Trainz existiert:

„Wir haben nie gesagt das PTP und Trainz absolut gleich sind. Das wurde von anderen in einem anderen Forum ohne unser wollen festgelegt. [...] PTP war tatsächlich mal in einem Meeting mit Auran als Runtime angedacht da sich die Produktion von ADD ONs zum TRS 2004 aufgrund der durchaus dürftigen Verkaufszahlen nicht gelohnt hätte. [...] Was Auran nun mit seinem TRS 2006 macht ist deren Ding und beinhaltet für uns keinerlei Verpflichtungen. Wenn dir keine Inkompatibilitäten aufgefallen sind um so besser. Wenn da welche wären würden wir dem nicht entgegen wirken. Du hast völlig recht, wir bauen tatsächlich nicht im Einklang der Baurichtlinien von Auran, sondern wir gehen unseren eigenen Weg.“

– Rolf Steinberg, Geschäftsführer von Blue Sky Interactive in einem Forenbeitrag[1]

Durch diese Umstände bedingt arbeitet Blue Sky Interactive auch nicht an einer Umsetzung der Service Packs von Auran für PTP. Weitere Zusatzfunktionen will BSI nur über seine Add-ons mit der in TRS2006/PTP integrierten Skriptsprache realisieren. Diese Planungen sorgten in weiten Teilen der Benutzergemeinde von TRS2006 und PTP für Befremden und Kritik.[1][2]

Alle Add-Ons von BSI sind nur mit PTP bzw. TRS2006 ohne Service Pack lauffähig. Wer TRS2006 mit Service Pack oder TRS2007 besitzt, kann PTP-Add-Ons nicht nutzen, da BSI jedem Objekt ein Skript eingebaut hat, welches die Trainz-Version abfragt. Ist diese nicht gleich der PTP-Version, können die Objekte nicht benutzt werden, da sie Skriptfehler anzeigen, die nur aufgrund unterschiedlichen Versionsnummern verursacht werden. Durch diese Versionsabfrage schließt BSI gezielt normale Trainz-Benutzer aus, die lieber TRS2006 mit Service Pack oder TRS2007 benutzen, anstatt PTP.

Im Juni 2007 erschien eine offizielle deutsche Version von Trainz Railroad Simulator 2006 inklusive Servicepack 1. Der Name der Version ist Trainz Railroad Simulator 2007, sie wird von Halycon vertrieben und ist in Zusammenarbeit mit Auran entstanden.

Trainz Simulator 2009

Seit Weihnachten 2008 ist eine neue Version von Trainz im Handel. Zielgruppe der World Builder Edition genannten Version sind Nutzer, die Objekte oder Maps für Trainz erstellen. Die Ansprüche an die Grafikkarte sind gestiegen, wenn man die neuen Möglichkeiten der realistischeren Oberflächen verwenden will. Im Frühjahr 2009 soll die Engineers Edition folgen, die sich an Leute richtet, die an der Steuerung der Züge interessiert sind. Neben spielerischen Verbesserungen soll durch Änderungen an der Jet-Engine in der neuen Version u. a. das Boden-Raster aus Quadraten mit fünf statt zehn Metern Kantenlänge bestehen, was detailliertere Landschaftsgestaltung erlauben würde.[3]

Einzelnachweise

  1. a b Thread im Forum von Blue Sky Interactive mit Beitrag von Rolf Steinberg vom 19. Oktober 2006
  2. Thread im Forum Virtuelle Bahnwelt
  3. Informationsseite zu den Planungen bzgl. Trainz Simulator 2009 bei Auran (englisch)

Weblinks


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