Probatopolis

Probatopolis
Schaffhausen
Wappen von Schaffhausen
Basisdaten
Kanton: Schaffhausen
Bezirk: (Schaffhausen kennt keine Bezirke)
BFS-Nr.: 2939Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8200 - 8208
UN/LOCODE: CH SCH
Koordinaten: (689677 / 283948)47.7000018.633333403Koordinaten: 47° 42′ 0″ N, 8° 38′ 0″ O; CH1903: (689677 / 283948)
Höhe: 403 m ü. M.
Fläche: 41.78 km²
Einwohner: 34'526
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.stadt-schaffhausen.ch
Karte
Karte von Schaffhausen
Blick auf Schaffhausen

Schaffhausen (abgeleitet von althochdeutsch scaffa = das Schiff; frz. Schaffhouse, ital. Sciaffusa, altdt. Scaphusun, scherzhaft griech. Probatopolis - Schaf-hausen) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Kantons Schaffhausen in der Schweiz. Schaffhausen ist mit einer Bevölkerung von rund 34'000 Einwohnern die grösste Gemeinde des Kantons.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Schaffhausen ist die nördlichste Stadt der Schweiz und ist neben Basel, dem Städtchen Stein am Rhein und Eglisau (Kanton Zürich) eine der wenigen Schweizer Städte nördlich des Hochrheins. Schaffhausen liegt südöstlich des Randen, an der Mündung der aus Norden kommenden Durach in den Rhein.

Die Altstadt weist zahlreiche Renaissancegebäude auf. Den Beinamen Erkerstadt bekam Schaffhausen aufgrund der 171 vorhandenen Erker. Ausserhalb der ursprünglichen Stadtmauern, durch die Expansion nun inmitten der Stadt, befindet sich der Munot, eine Festung des 16. Jahrhunderts. Südwestlich der Stadt, aber nicht mehr im Stadtgebiet, befindet sich der Rheinfall, der grösste Wasserfall Europas.


Geschichte

Die Stadt Schaffhausen in der Chronik von Johannes Stumpf 1548
Planvedute der Stadt Schaffhausen von Matthäus Merian d.Ä., 1642

Die Stadt Schaffhausen entstand etwa um 1000 aufgrund ihrer speziellen geografischen Lage. Zu dieser Zeit war der Rhein auf der Höhe von Schaffhausen breit und sehr flach. Hier war einer der wenigen Orte, wo man den Rhein mit Pferden überqueren konnte. Diese Furt und die darauf folgenden Schnellen inkl. Rheinfall unterbrachen die Wasserstrasse vom Bodensee in Richtung Basel. Die Schiffe mussten entladen werden, die Waren mussten auf dem Landweg bis unterhalb des Rheinfalls transportiert werden. Schaffhausen wurde dadurch zu einem wichtigen Umschlagplatz in der Region. 1045 verlieh König Heinrich III. in Köln Graf Eberhard VI. von Nellenburg das Münzrecht für Schaffhausen. [2]

Im Jahr 1049 wurde das Kloster zu Allerheiligen von Ita und Eberhard von Nellenburg gegründet, die Klostergebäude waren 1064 fertig gestellt. Ab 1090 bis 1105 wurde das romanische Münster als neue Klosterkirche errichtet. Der Münsterturm wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hinzugefügt.

Die Stadt wurde 1330 von Ludwig dem Bayern an Österreich verpfändet, erlangte jedoch 1415 infolge der Ächtung Herzog Friedrichs ihre Reichsunmittelbarkeit wieder. Bedrängt vom österreichischen Adel, schloss Schaffhausen 1454 ein 25-jähriges Bündnis mit den Eidgenossen, das am 19. August 1501 in ein ewiges verwandelt wurde.

In Schaffhausen fand im Jahr 1402 einer der ersten bekannten Hexenprozesse statt.

Schaffhausen war bis 1798 ein Stadtstaat.

Die erste Eisenbahnverbindung erhielt Schaffhausen im Jahre 1857.[3] 1866 wird der von Heinrich Moser geplante Moser-Damm im Rhein gebaut. Er war seinerzeit der grösste Staudamm der Schweiz. Die mittels Drahtseiltransmission transportierte Energie war gleichsam der Schlüssel zur Industrialisierung der Region Schaffhausen. 1967 wurde der Moser-Damm durch das heutige Flusskraftwerk ersetzt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 1. April 1944 Ziel von Bombenangriffen mehrerer Bombergeschwader der US-Airforce – wie später verlautbart wurde, irrtümlich. Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, sieht den eigentlichen Hintergrund in den Waffenlieferungen der SIG Neuhausen an das Deutsche Reich der Nationalsozialisten. Beim Angriff verloren 37 Menschen das Leben, ungefähr 100 wurden zum Teil schwer verletzt und 300 obdachlos. Über tausend Arbeiter verloren durch die Zerstörung von Fabriken ihren Arbeitsplatz. [4]

Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Johann
Haus zum Ritter
Erker in der Schaffhauser Altstadt
Festungsanlage Munot
Fronwagplatz
Relief am Schwabentor

Gebäude

Plätze und Strassen

  • Fronwagplatz: Dieser Platz im Herzen der Fussgängerzone ist der belebteste und meistgenutzte Platz von Schaffhausen. Auf ihm stehen zwei historische Brunnen die in den 80er Jahren des vorletzten Jahrhunderts nach historischen Überlieferungen restauriert und bemalt wurden. Vor dem Fronwagturm steht der Vierröhren- oder Metzgerbrunnen. Auf der gegenüberliegenden Platzseite steht der Mohrenbrunnen.
  • Herrenacker: Dies ist der grösste Platz der Stadt. Seit Jahrhunderten fand dort der Wochenmarkt statt. Auch wurden artistische Darbietungen und Belustigungen dort abgehalten. 1961 musste der Markt im Zuge der aufkommenden Motorisierung einem Autoparkplatz weichen. Bald kam der Wunsch nach einem unterirdischen Parkhaus auf. Dieses scheiterte jedoch an politischen und finanziellen Hindernissen. Erst Ende der 90er Jahre konnte man sich auf ein privates Projekt einigen. Das unter dem Herrenacker gelegene Parkhaus wurde 2002 eröffnet. Die Neugestaltung des Platzes brauchte jedoch auch zwei Anläufe in der Volksabstimmung. 2006 konnte der neugestaltete Platz der Bevölkerung übergeben werden. Zukünftig sollen auf dem Herrenacker wieder vermehrt Veranstaltungen stattfinden.
  • Freier Platz: Der Freie Platz liegt zwischen der Unterstadt und der Schifflände und ist der einzige direkte Zugang von der Schaffhauser Altstadt zum Rhein. Der Platz wird umrahmt von den beiden historischen Gebäuden Güterhof und dem Schweizerhof. Der Platz soll nach dem Willen des Stadtrates neu gestaltet werden.
  • Kirchhofplatz: Der Platz liegt hinter der Kirche St. Johann und wird als Parkplatz genutzt.
  • Platz: Der Platz mit dem einfachen Namen dient ebenfalls als Parkplatz. Auf ihm steht ausserdem ein historischer Brunnen mit Brunnenfigur.
  • Münsterplatz: Der Münsterplatz ist eher eine Strasse und führt am Münster zu Allerheiligen vorbei.
  • Vordergasse: Verkehrsfreie Einkaufsstrasse. Führt vom Fronwagplatz in Richtung Schifflände bis zur Bachstrasse (Durchgangsstrasse).
  • Unterstadt: Weiterführung der Vordergasse (ebenfalls verkehrsfrei) bis zum Freien Platz. In jedem ungeraden Jahre findet hier das Unterstadtfest am letzten Juniwochenende statt.
  • Oberstadt: Führt vis a vis Vordergasse vom Fronwagplatz zum Obertor. Teilweise verkehrsfrei.
  • Vorstadt: Zweite grosse verkehrsfreie Einkaufsachse. Verläuft vom Fronwagplatz zum Schwabentor.
  • Fäsenstaubpark: Eine 1802 vom deutschen Hofgärtner Johann Michael Zeyher erstellte Parkanlage. Die Anlage ist eine Mischung aus Landschaftsgarten und einem streng gegliederten Barockgarten. Die Längsachse, die durch den Park führte, endete an der Kante beim ehemaligen Steinbruch Urwerf. Dort wurde eine Aussichtskanzel errichtet. Der Steinbruch diente im Mittelalter als Lieferant von Baumaterial für viele Stadtliegenschaften u.a. auch dem Munot. Später wurde der Steinbruch mit Aushubmaterial wieder aufgeschüttet. Von der Kanzel aus hat man eine herrliche Aussicht auf den Rhein, bewaldete Hügel und die Alpen. Der Name Fäsenstaub kommt von Vesenstaub. In den Mühlenen wurde im 19. Jahrhundert noch Korn gemahlen. Die Spreu oder Vesen wurde vom Wind als Staub Richtung Park geweht.

Umgebung

Kultur und Sport

Theater

Seit 1867 verfügt Schaffhausen auf dem Herrenacker, dem grössten städtischen Platz, über ein eigenes Theater. Das nach seinem Stifter Johann Conrad Imthurn Imthurneum genannte Haus ging 1938 von der Imthurnschen Stiftung an die Stadt Schaffhausen über und wurde 1954 wegen grosser baulicher Mängel abgerissen. 1956 wurde der jetzige Bau eröffnet. Das Schaffhauser Stadttheater wird als Gastspieltheater von der Stadt Schaffhausen betrieben. [5]

Museen, Bibliothek

  • Das städtische Museum zu Allerheiligen ist grossenteils in den Räumen des ehemaligen Benidiktinerklosters Allerheiligen untergebracht und zeigt Ausstellungen zu den Themen Archäologie, Geschichte, Kunst und Naturkunde. Unter anderem ist eine Nachbildung der prähistorischen Wohnhöhle Kesslerloch zu sehen.
  • In den Hallen für neue Kunst sind Werke international bekannter Künstler aus den 60er und 70er Jahren zu sehen, darunter Joseph Beuys, Sol LeWitt, Bruce Naumann, Carl Andre und Mario Merz.
  • Das private Stemmler Museum zeigt ausgestopfte Tiere aus Europa.
  • Das Museum im Zeughaus zeigt persönliche Ausrüstungsgegenstände, Ordonnanzwaffen, Blasinstrumente, historische Militärfahrzeuge und Geschütze der Schweizer Armee im 19. und 20. Jahrhundert.
  • Die Uhrenfabrik International Watch Company stellt im IWC-Uhrenmuseum ca. 230 Exponate aus. Das Unternehmen will mit diesem Museum einen Einblick in seine Geschichte geben und damit auch einen Teil der Geschichte der Stadt Schaffhausen der Öffentlichkeit zugänglich machen.
  • Die Stadtbibliothek Schaffhausen gehört zu den Studien- und Bildungsbibliotheken. Die historische Sammlung befindet sich am Münsterplatz.

Kulturelle Veranstaltungen

Seit 1946 führt die Internationale Bach-Gesellschaft (IBG) im Dreijahres-Rhythmus die Bachfeste durch. Als Versöhnungs- und Friedenszeichen gründeten zukunftsorientierte und musikbestimmte Menschen ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg im Zeichen der Musik von Johann Sebastian Bach die Internationale Bach-Gesellschaft. Zusammen mit der Stadt Schaffhausen hat sie bis 2006 bereits 21 Bachfeste durchgeführt. Bei jedem Bachfest gastiert die internationale Bach-Elite in Schaffhausen.

Sport

Von der Saison 2004/05 bis zur Saison 2006/2007 spielte der FC Schaffhausen in der Axpo Super League, der höchsten Fussball-Spielklasse der Schweiz. 2007 stieg der Club auf Grund der Platzierung in die Challenge League ab. Der Verein spielte bereits zweimal im Endspiel des Schweizer Cups (1988, 1994). Seine Heimspiele bestreitet der Club im Stadion Breite, welches nicht mehr den Regeln der Super League entspricht und ersetzt werden muss. Ein privates Projekt im Herblingertal (8000 Sitzplätze) mit Mantelnutzung durch ein Einkaufszentrum wurde im Jahre 2006 vorgestellt. Eine für die Realisierung notwendige Umzohnung von Bauland ist im Juni 2007 erfolgt. Bis Anfang 2008 will der Generalunternehmer das Baugesuch und die notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung erarbeiten und spätestens im Februar einreichen. Wenn die Baubewilligung im Herbst 2008 erteilt wird, kann Anfang 2009 mit dem Bau gestartet werden. Somit wäre eine Eröffnung des FCS Park im Sommer 2011 möglich.

Die Kadetten Schaffhausen sind ein erfolgreicher Handballverein. Im Jahre 2006 und 2007 wurden sie zum zweiten und zum dritten Mal Schweizer Meister. Den Schweizer-Cup gewannen sie vier Mal (1999, 2004, 2005, 2006). Der Verein spielt in der Schweizersbildhalle in Schaffhausen, die ein Fassungsvermögen von rund 1'500 Sitzplätzen hat. Für die Saison 2007/2008 wird eine stratgegische Zusammenarbeit mit dem Grasshopper-Club Zürich angestrebt. Unter dem Namen Kadetten SH GCZ wird eine 1. Mannschaft die Meisterschaft zu beherrschen versuchen und in der Championsleague mitspielen. Die meisten Heimspiele werden in Schaffhausen gespielt. Championsleagespiele und Zürcher Derbys werden in der Saalsporthalle in Zürich ausgetragen. Für die mittelfristige Zukunft sollte ein geplantes Hallensportzentrum in Schaffhausen entstehen und ca. 5'000 Zuschauern Platz bieten. Die Beiträge der Stadt Schaffhausen wurden in einer Volksabstimmung aber abgelehnt. Damit ist die Zukunft der Kadetten in Schaffhausen unsicher.

Der Damen-Volleyball-Club VC Kanti spielt seit Jahren auf hohem Niveau im Schweizerischen Damenvolleyball. Gegründet 1973 als VBC Volta spielt der VC Kanti seit 1991 in der NLA (Nationalliga A, höchste Schweizer Spielklasse) und wurde inzwischen mehrmals Vize-Schweizermeister. Der Swiss Cup ging in den Saisons 1999/2000 und 2008/2009 nach Schaffhausen. Mit guten Auftritten in den Europäischen Ligen (Europacup, Top Teams Cup, CEV Cup) macht der Verein sich und Schaffhausen in ganz Europa bekannt. Der Verein spielt (wie der Handballclub Kadetten Schaffhausen) in der Schweizersbildhalle seine Heimspiele.

Vereine

Jungwacht und Blauring Schaffhausen sind katholische Jugendverbände, die sich für eine sinnvolle Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Jungwacht und Blauring gibt es in der Schweiz schon seit 75 Jahren.

Bildung

Städtische Schulhäuser

  • Alpenblick – Primarschule, Realschule
  • Bach – Sekundarschule, 2 Klassen
  • Breite – Primarschule, Realschule
  • Buchthalen – Sekundarschule
  • Emmersberg – Primarschule, Realschule, 16 Klassen
  • Gelbhausgarten „Gega“ – Sekundarschule, 8 Klassen, 180 Schüler
  • Gräfler – Sekundarschule, Realschule, 21 Klassen
  • Hohberg – Primarschule
  • Kreuzgut – Primarschule
  • Steig – Primarschule
  • Steingut – Primarschule
  • Zündelgut – Primarschule
  • Kirchhof – Schule für Haushalt und praktische Lebensgestaltung („Rüebli-RS“)

weitere Schulen in Schaffhausen

Kantonsschule Schaffhausen (Altbau)
  • Kantonsschule Schaffhausen
  • Pädagogische Hochschule Schaffhausen PHSH
  • Berufsbildungszentrum Schaffhausen
  • International School of Schaffhausen
  • KVS Kaufmännischer Verein Schaffhausen
  • Rudolf Steiner Schule Schaffhausen
  • Musikschulen & Konservatorium
  • Senioren-Uni Schaffhausen
  • Höhere Kaufmännische Ausbildung
  • AFI Ausbildungszentrum für Informatik
  • Schaffhauser Technikerschule
  • Migros Klubschule
  • Feldis Handels- und Informatikschule Schaffhausen

Kindergärten

Bocksriet, Spiegelgut, St. Peter, Kreuzgut Fäsenstaub, Vordersteig, Hauental, Lahn, Nelkenstrasse, Neubrunn, Rietstrasse, Schwarzadlergütli, Munothalde, Eschengut, Geissberg, Kessel, Brüel, Buchthalen, Gruben, Windegg

Quartiere

Die Stadt Schaffhausen besteht aus den folgenden Quartieren:

  • Altstadt
  • Breite
  • Emmersberg
  • Hochstrasse / Geissberg
  • Niklausen
  • Buchthalen
  • Herblingen
  • Hemmental

Stadtteile gemäss Bundesamt für Statistik

Quartier Nr. BFS-Code Bemerkungen
Rhein 1 2939001
Breite 2 2939002
Hochstrasse 3 2939003
Herblingen 4 2939004 1964 mit der Stadt Schaffhausen fusioniert
Gruben 5 2939005
Buchthalen 6 2939006 1947 mit der Stadt Schaffhausen fusioniert
Hemmental 7 2939007 2009 mit der Stadt Schaffhausen fusioniert

Fusion mit Hemmental

Am 23. Februar 2007 beschloss die Gemeindeversammlung der nördlich von Schaffhausen gelegenen Gemeinde Hemmental, mit der Stadt Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Eine Kommission "Hemmental - Wie weiter?" der Gemeinde erstellte in Zusammenarbeit mit der Stadt einen Vertragsentwurf, der am 21. September 2007 publiziert wurde Vertragsentwurf.

Nachdem der grosse Stadtrat (Stadtparlament) im März 2008 mit grossem Mehr den Zusammenschlussvertrag angenommen hatte, kam am 26. März 2008 die Gemeindeversammlung von Hemmental zusammen (313 Stimmberechtigte und somit über 80 % Stimmbeteilungung). Die Abstimmung ergab einen hauchdünnen Vorsprung für die Annahme des Vertrages (158 Ja zu 153 Nein). Am 27. April 2008 schliesslich stimmten die Bürger Hemmentals sowie diejenigen der Stadt Schaffhausen jeweils an der Urne dem Fusionsvertrag zu, welcher die beiden Gemeinden zu einer einzigen Gemeinde unter dem Namen Schaffhausen zusammenschliessen sollte. In Hemmental fiel die Entscheidung erwartungsgemäss mit 187 Ja- gegen 184 Nein-Stimmen (bei einem absoluten Mehr von 186 Stimmen und einer Stimmbeteiligung von 95.7 %) äusserst knapp aus. In der Stadt Schaffhausen gab es mit 7'444 Ja gegen 3'599 Nein ein klares Resultat.

Nachdem am 2. Juni 2008 auch der Kantonsrat (Kantonsparlament) des Kantons Schaffhausen den Fusionsvertrag mit 69 zu 1 genehmigte, wurde die Gemeinde Hemmental am 1. Januar 2009 definitiv in die Stadt Schaffhausen eingemeindet. Mit der besiegelten Fusion hat die Stadt Schaffhausen nun knapp 600 neue Einwohner, der Kanton Schaffhausen eine Gemeinde weniger.

Verkehr

InterRegioExpress auf der Hochrheinbahn im Bahnhof Schaffhausen
Trolleybus und Autobus in der Bahnhofstrasse

Schaffhausen ist über die Autobahn A4 gegen Süden mit Winterthur und gegen Norden mit Bargen verbunden. In Richtung Nordosten führt die Hauptstrasse 15 (J15) über Thayngen zur deutschen Autobahn A 81 in Richtung Stuttgart. Die J15 wird Anfang 2010 zur Nationalstrasse aufklassiert, der A4-Abschnitt Schaffhausen–Bargen im Gegenzug zur kantonalen Hauptstrasse deklassiert.

Der Bahnhof ist sowohl mit der SBB als auch mit der DB AG erreichbar und gehört laut Grundbucheintrag zu 65% der SBB und zu 35% der DB. Die SBB führt Linien nach Zürich, über Bülach und über Stein am Rhein und Kreuzlingen nach Romanshorn; die DB verbindet mit Basel Badischer Bahnhof und Singen und von dort weiter mit Konstanz und Lindau (Bodensee), mit Stuttgart und Ulm. Einige Linien werden von der Thurbo, einer Regionalbahngesellschaft der SBB, betrieben.

Von der Bahnhofstrasse aus betreiben die Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH) den Trolleybus Schaffhausen sowie fünf Autobuslinien in die Quartiere sowie nach Neuhausen am Rheinfall.

2004 wurde direkt neben dem Bahnhof der neue Bushof eröffnet. Von ihm aus verkehren Busse in mehrere Gemeinden des Kantons Schaffhausen und angrenzender Gebiete der Kantone Zürich und Thurgau sowie in den Süddeutschen Raum. Der Bushof wird von den folgenden Busbetrieben benutzt: SchaffhausenBus, SüdbadenBus GmbH und Postauto der SchweizerPost.

Zwischen April und Oktober verkehren Motorschiffe der Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) rheinaufwärts in die Bodenseeregion. Das grösste Schiff heisst MS Schaffhausen.

Politik

Amtsdauer 2009 – 2012:

  • Thomas Feurer (ÖBS, Stadtpräsident, Vollamt)
  • Peter Käppler (SP, Vizepräsident, Bau- und Verkehrsreferent, Vollamt)
  • Urs Hunziker (FDP, Schul- und Heimreferent, Halbamt)
  • Peter Neukomm (SP, Finanzreferent, Halbamt)
  • Jeanette Storrer (FDP, Sozial- und Sicherheitsreferentin, Halbamt)

Die ehemaligen Stadtpräsidenten heissen:

  • 1831-1835 Fischer, Johann Conrad (1773–1854)
  • 1835-1844 Im Thurn, Johann Heinrich (1777–1845)
  • 1845-1851 Hurter, Tobias (1790–1866)
  • 1851-1865 Ziegler, Hans von (1810–1865)
  • 1866-1867 Ammann, Johann Heinrich (1820–1867), Nationalrat
  • 1867-1879 Rauschenbach, Georg (1816–1879)
  • 1879-1891 Pfister, Rudolf (1824–1893)
  • 1891-1893 Habicht-Oechslin, Conrad (1842–1931)
  • 1893-1894 Müller-Fink, Ernst (1851–1910)
  • 1894-1917 Spahn, Carl Alfred (1863–1943), Dr. iur.
  • 1917-1919 Schlatter, Hermann (1873–1953)
  • 1919-1932 Pletscher, Heinrich (1878–1952), Dr. iur.
  • 1933-1968 Bringolf, Walther (1895–1981) SP
  • 1969-1988 Schwank, Felix (*1922), Dr. iur. FDP
  • 1989-1996 Hess, Max (*1944) SP
  • 1997-2008 Wenger, Marcel (*1948) FDP

Städtepartnerschaften

Schaffhausen hat Städtepartnerschaften geschlossen mit

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

(Folgende Persönlichkeiten sind in Schaffhausen geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Schaffhausen hatten oder nicht, ist dabei unerheblich)

  • Johann Geiler von Kaysersberg (1445–1510), Prediger
  • Hans Ziegler (Schaffhausen) (1464–1550), Politiker
  • Sebastian Hofmeister, auch Sebastian Oeconomus (1476–1533), Reformator
  • Johannes Brötli (um 1494–1528), Täufer
  • Maximilian Wischak, auch Wisshack, Wysschock, (um 1500–1556), Maler und Glasmaler
  • Johann Konrad Ulmer, auch von Ulm, ab Ulmis, (1519–1600), Reformator
  • Tobias Stimmer (1539–1584), Maler, Graphiker, Dramatiker
  • Abel Stimmer (1542–nach 1606), Maler
  • Isaak Habrecht (1544–1620), Uhrmacher
  • Johann Jakob Rüeger (1548–1606), evang. Theologe, Chronist
  • Johann Jakob Stokar, auch Stockar (1615–1681), Diplomat
  • Johann Jakob Wepfer (1620–1695), Arzt
  • Heinrich Peyer (1621–1690), Architekt, Kartograph
  • Johann Ludwig Fabricius (1632–1696), evang. Theologe
  • Heinrich Skreta (1636–1689), Mediziner, Naturforscher
  • Johann Conrad Peyer (1653–1712), Physiologe
  • Tobias Schalch (1661–1738), Glockengiesser
  • Johann Konrad Ammann (1669–1724), Arzt und Gehörlosenlehrer
  • Andreas Schalch (1692–1776), Stückgiesser
  • Johann Caspar Deggeller, auch Deggeler, (1695–1776), Kantor
  • Johann Konrad Speisegger (1699–1781), Orgelbauer
  • Hans Georg Schalch (1700–1784), Goldschmied
  • Ulrich Schnetzler, auch Johann Ulrich Schnetzler (1704–1763), Maler, Stukkateur
  • Thomas Spleiss (1705–1776), Mathematiker
  • Georg Michael Moser (1706–1783), Goldschmied, Emailleur
  • Lorenz Spengler (1720–1807), Kunstdrechsler, Elfenbeinschnitzer, Bildhauer
  • Johann Jakob Schalch (1723–1789), Maler, Radierer
  • Johann Conrad Ammann (1724–1811), Arzt und Kunstsammler
  • Johann Jakob Altdorfer (1741–1804), Theologe, Schriftsteller
  • Alexander Trippel (1744–1793), Bildhauer
  • Johannes von Müller (1752–1809), Historiker, Staatsmann
  • Johann Jakob Schmid (1759–1798), Bildhauer
  • Johann Conrad Fischer (1773–1854), Industriepionier
  • Johann Georg Ott (1781–1808), Maler, Radierer
  • Friedrich Hurter, auch Friedrich Emanuel von Hurter (1787–1865), reformierter, dann kath. Theologe, Historiograph
  • Heinrich Moser (1805–1874), Industriepionier
  • Jakob Blank-Arbenz, auch Johann Jakob Blank-Arbenz, (1810–1893), Kaufmann
  • Johann Heinrich Gelzer, auch Johann Heinrich Gelzer, (1813–1889), Historiker, Diplomat
  • Hans Bendel, auch: Sigmund Bendel (1814–1853), Illustrator, Zeichner, Maler
  • Johannes Rauschenbach (1815–1881), Unternehmer
  • Friedrich Peyer, auch Johann Friedrich Peyer im Hof (1817–1900), Kaufmann, Industrieller, Politiker
  • Carl Emil Ringk von Wildenberg (1818–1882), Pharmazeut, Politiker
  • Wilhelm Gustav Stierlin (1821–1907), Mediziner, Entomologe
  • Hugo von Hurter (1832–1914), Jesuit, Theologe
  • Ernst Götzinger (1837–1896), Germanist, Historiker
  • Hermann Freuler (1841–1903), Politiker
  • Ferdinand Hurter (1844–1898), Chemiker und Fotografietheoretiker
  • Hermann Frey-Jezler (1844–1928), Banker Industrieller
  • Heinrich Theophil Bäschlin (1845–1887), Unternehmer
  • Karl Schenkel (1845–1909), Politiker
  • Ferdinand Schalch (1848–1918), Geologe
  • Johann Gottlieb Beck (1852–1937), Journalist, Politiker
  • Alfred Amsler (1857–1940), Ingenieur, Fabrikant
  • Richard Emil Amsler (1859–1934), Maler, Grafiker, Bildhauer
  • Georg Fischer d. J. (1864–1925), Metallurg, Unternehmer
  • Emil Ermatinger (1873–1953), Literaturwissenschaftler
  • Albert Oeri, auch Jakob Albert Oeri (1875–1950), Redakteur, Politiker
  • Otto Schärrer (1877-1938), Staatsschreiber und Regierungsrat in Schaffhausen
  • Oscar Frey (1879–1951), Unternehmer
  • Oscar Frey (Oberst) (1893–1945), Oberst
  • Bernhard Peyer (1885–1963), Anatom, Paläontologe
  • Robert Victor Neher (1886-1918), Industrieller und Aluminiumpionier
  • Ernst Steinmann, auch Ernst Karl Steinmann (1887–1962), Politiker, Publizist
  • Karl Jäger (1888–1959), SS-Funktionär und Kriegsverbrecher
  • Eugen Wegmann, auch Eugen Cäsar Wegmann (1896–1982), Geologe
  • Bernhard Henking (1897–1988), Musiker, Komponist
  • Erwin Ühlinger (1899–1980), Pathologe
  • Els Peyer von Waldkirch (1899–1985), Kantonale Obdachlosen Führsorge im II Weltkrieg
  • Ernst Uhlmann (1902–1981), Militär, Journalist
  • Ernst Hess (1912–1968), Komponist, Dirigent, Musikwissenschaftler
  • Ernst Eduard Tanner (1915–1994), Mediziner
  • Gilberto Kardinal Agustoni (* 1922), Präfekt an der römischen Kurie
  • Hans Conrad Peyer (1922–1994), Historiker
  • Christoph Blocher (*1940), Politiker, Bundesrat
  • Isolde Schaad (*1944), Schriftstellerin
  • Niki Reiser (*1958), Filmkomponist
  • Ariane Ehrat (*1961), Skirennläuferin
  • Ursula Fricker (*1965), Schriftstellerin
  • Roberto Di Matteo (*1970), Fussballer

Sonstige Persönlichkeiten

(Folgende Persönlichkeiten sind oder waren in irgendeiner herausragenden Weise mit Schaffhausen verbunden. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr)

Medien

Zeitungen

Die einzige verbleibende Tageszeitung von Schaffhausen heisst Schaffhauser Nachrichten, im Untertitel Schaffhauser Intelligenzblatt und erscheint im Verlag Meier + Cie AG. Nur noch als Wochenzeitung erscheint die Schaffhauser Arbeiterzeitung (az) sowie der Gratisanzeiger Schaffhauser Bock.

Radio und Fernsehen

Seit 1983 verfügt Schaffhausen mit Radio Munot über ein eigenes Lokalradio, das als Ausbildungsradio bekannt ist und dessen Programm die ganze Musikpalette der letzten 40 Jahre beinhaltet. Das Schaffhauser Fernsehen sendet täglich eine Nachrichtensendung über die Region und weitere Magazinsendungen.

Bilder von Schaffhausen

Quellen, Anmerkungen

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Urkunde der ersten Erwähnung von Schaffhausen
  3. Geschichte von Schaffhausen
  4. Bomben auf Schaffhausen - Schweizer Filmwochenschau 07.04.1944
  5. Vom Imthurneum zum Stadttheater

Weblinks


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