August Wilhelm von Neumann

August Wilhelm von Neumann

August Wilhelm von Neumann (-Cosel)[1] (* 17. April 1786 in Neiße, Oberschlesien; † 20. Mai 1865 in Berlin) war ein preußischer General der Infanterie. Er war von 1841 bis 1848 Chef des Militärkabinetts des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV.

Inhaltsverzeichnis

Leben

August Wilhelm von Neumann war der Sohn des königlich preußischen Generalmajors David von Neumann (1739-1807) aus Wehlau (Ostpreußen) und der Elisabeth Josepha Maria Antonia von Jost (1745-1827) aus Potsdam. Vater David war am 10.Juni 1779 in Berlin als königlich preußischer Premierleutnant im Infanterie-Regiment „von Rothkirch“ in den preußischen Adelsstand erhoben worden und hatte von 1802 bis zu seinem Tod am 16.April 1807 das Kommando über die Festung Cosel.

Bereits am 1.Januar 1800, keine 14 Jahre alt, trat Neumann in das Infanterie-Regiment „von Sanitz“ ein. 1803 zum Fähnrich befördert, nahm er als Sekondeleutnant im Jahr 1806 am Feldzug gegen Napoleon teil. Dabei wurde er in kleineren Gefechten mehrmals verwundet und beteiligte sich später als Adjutant seines Vaters bei der Verteidigung der schlesischen Festung Cosel gegen bayerische und französische Truppen. Am 31. März 1807 gelang es ihm, mit einem Bericht seines Vaters an den König in Königsberg die Festung zu verlassen. Dieser beförderte den Festungskommandanten David von Neumann zum Generalmajor, jedoch kam August Wilhelm erst nach dem Tod seines Vaters am 16. April 1807 mit dieser Nachricht wieder nach Kosel zurück. Dessen Nachfolger Oberst Ludwig Wilhelm von Puttkamer konnte die Festung bis zum Frieden von Tilsit (1807) erfolgreich halten.

Während der Befreiungskriege wurde Neumann in der Schlacht von Großgörschen (1813) erneut verwundet. Er erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse und nach der Teilnahme an der Schlacht von Belle Alliance (1815) das Eiserne Kreuz I. Klasse. Anschließend übernahm Neumann als Major das Kommando über das Garde-Jäger-Bataillon und wurde 1817 zum Inspekteur aller Jäger und Schützen ernannt. 1829 zum Oberst und 1836 zum Generalmajor befördert, wurde Neumann im Juni 1840 Generaladjutant von König Friedrich Wilhelm IV.

Ein Jahr später war er Abteilungs-Chef der persönlichen Angelegenheiten des preußischen Königs und gleichzeitig Chef des Militärkabinetts. 1844 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant, doch schon 4 Jahre später, während der Märzrevolution von 1848, bat er um Entbindung von seinen Aufgaben beim Kriegsministerium. Der König folgte seiner Bitte und stellte ihm ein höheres Truppenkommando in Aussicht. 1853 zum General der Infanterie befördert, reichte er 1856 mit 70 Jahren seinen Abschied ein. Der König lehnte vorerst ab, verringerte aber gleichzeitig seinen Aufgabenbereich. Für seine großen und treuen Verdienste erhielt er 1857 den Schwarzen Adlerorden.

August Wilhelm von Neumann starb 79jährig am 20.Mai 1865 in Berlin. Seine Frau, Amalie von Dresky (* 17.August 1788 in Glatz, Niederschlesien), die er am 12.Oktober 1810 in Kreisau bei Schweidnitz (Niederschlesien) geheiratet hatte, war bereits am 9.Februar 1859 ebenfalls in Berlin verstorben. Beide sind auf dem Alten Garnisionfriedhof in Berlin bestattet. Das Ehepaar hatte fünf Söhne, von denen alle die Offizierslaufbahn einschlugen. Die beiden jüngsten, Gustav (1819-1879) und Rudolf von Neumann-Cosel (1822-1888), wurden Generäle.

Ihm zu Ehren gab Kaiser Wilhelm II. am 27.Januar 1889 dem preußischen Jäger-Bataillon Nr. 5 (1. Schlesisches) in Hirschberg den Namen „von Neumann“.

Einzelnachweise

  1. Vermutlich kam es, in Erinnerung an den 1807 bei der Verteidigung der Festung Cosel zu früh verstorbenen Vater und an die eigene Beteiligung als dessen Adjutant, eigenmächtig zu der Namensführung „von Neumann-Cosel“. Ihm selbst wurde die offizielle preußische Genehmigung zur Namensführung jedenfalls zu Lebzeiten nicht gewährt, sondern erst 1880/1881 seinem Sohn Rudolf und zwei Enkeln (siehe dazu: Neumann-Cosel).

Literatur

  • Helmut Damerau (Hrsg.): Deutsches Soldatenjahrbuch 1990 - 38. Deutscher Soldatenkalender. Schild Verlag, München 1990; ISBN 3880140960.

Weblinks




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