- Produktkennzeichen
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Kennzeichnungen auf Produkten geben dem Verkäufer und Verbraucher Hinweise auf Eigenschaften der Verpackung oder des Produktes. Diese Symbole, Piktogramme, Logos oder Kurztexte sind häufig durch eine Vielzahl nationaler und internationaler Richtlinien genormt. Zur Kennzeichnung und Beschriftung von Produkten existieren verschiedenste Beschriftungstechniken.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Kennzeichnungen
Für den Verkauf nützlich ist die Anbringung einer maschinell lesbaren Produktnummer, wie der European Article Number oder dem Universal Product Code, die in Strichcodes kodiert sind.
Bei abgewogenen oder abgefüllten Produkten findet sich innerhalb der Europäischen Union meist ein neben dem Füllgewicht oder Füllvolumen. Dieses kennzeichnet, dass der Befüllungsvorgang der Europäischen Fertigpackungsrichtlinie entsprach.
Anhand einer CE-Kennzeichnung kann erkannt werden, dass ein Produkt den gesetzlichen Bestimmungen es berührender EG-Richtlinien entspricht und daher innerhalb der Europäischen Gemeinschaft gehandelt werden darf.
Gefahrensymbole informieren optisch über potenzielle Gefahren, die beim Gebrauch des Produktes einhergehen können. Noch differenzierter geben die R- und S-Sätze in Abkürzungsform Auskunft über Gefahren.
Das umgekehrte Epsilon weist auf Übereinstimmung einer Aerosolpackung mit Richtlinie 75/324/EWG (in Deutschland Aerosolpackungsverordnung) hin.
Eine Zahl in einem Rechteck steht für das Randvollvolumen nach Fertigpackungsverordnung. Dieser Wert entspricht dem Füllvolumen (meist in Millilitern) der Verpackung ((Spray-)Dose, Glas), wenn sie bis zur oberen Randebene gefüllt ist. Für gewöhnlich ist das Randvollvolumen aus technischen Gründen (zum Beispiel bei Verwendung von Treibgasen in Spraydosen) größer als das Nennvolumen (zum Beispiel die eigentliche Deodorantflüssigkeit).
Recycling
Es gibt viele Kennzeichnungen, die auf die Art des Recyclings hinweisen.
Als international verstandenes Symbol hat sich das Recycling-Symbol durchgesetzt. Es dient auch als Grundlage für den Kunstharz-Identifikationscode , mit dem differenziert angegeben werden kann, aus welchem Kunststoff eine Verpackung hergestellt wurde.
Mit dem Grünen Punkt wurde für Deutschland ein einheitliches Symbol zur generellen Klassifizierung recyclebar eingeführt.
Auf einigen Dosen findet sich das Dosen-Recycling-Logo.
Mit der WEEE-Richtlinie wurde ein neues Logo eingeführt: eine durchkreuzte Mülltonne Damit wird darauf hingewiesen, dass das mit ihm gekennzeichnete Produkt nicht in den Hausmüll geworfen werden darf. Auf diesem Logo muss außerdem markiert sein, ob das Produkt nach dem 13. August 2005 „inverkehrgebracht“ wurde. Dies kann entweder durch Angabe des konkreten Datums des Inverkehrbringens oder durch Darstellen eines Balkens unterhalb der Mülltonne geschehen.
Kosmetika
Kosmetika werden in der Europäischen Union unter Anderem nach der EG-Richtlinie 76/768/EWG (Kosmetik-Richtlinie) gekennzeichnet.
Kosmetika unterliegen meist einer begrenzten Haltbarkeitsdauer. Kosmetikprodukte, die einem Verfall unterliegen, müssen daher mit einem Verfalldatum gekennzeichnet werden. Für Kosmetika, die unangebrochen länger als 30 Monate haltbar sind, wurde folgendes Logo zur Information über die Verwendungsdauer nach dem Öffnen (period after opening) entwickelt. In der Kosmetik-Inhaltsstoffliste (INCI) sind die verwendeten chemischen Substanzen aufgelistet.
Die deutsche Kosmetikverordnung schreibt in §4 vor, dass Kosmetika mit ihrer den Produktionsdurchgang eindeutig identifizierenden Losnummer gekennzeichnet sein müssen.
Lebensmittel
In Deutschland werden die Angaben auf Lebensmitteln durch die Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung geregelt. Die Loskennzeichnungsverordnung regelt, dass fast alle Lebensmittel eine Losnummer besitzen müssen, über welche ein Produkt eindeutig einem Produktionsdurchgang zugeordnet werden kann. Zu erkennen sind Losnummer häufig an einem (unter gewissen Umständen gesetzlich vorgeschriebenen) Buchstaben L.
Durch das Genusstauglichkeitskennzeichen können Rückschlüsse auf Transportwege von tierischen Produkten wie Milch geschlossen werden. Eine ähnliche Funktion erfüllt die Eierkennzeichnungsregeln für Hühnereier.
Nährwertangaben sind mittlerweile bei vielen Produkten eine Pflichtangabe.
Eine Zutatenliste gibt Hinweise darauf, welche Zutaten zur Zubereitung des endgültigen Produktes benötigt wurden.
Kleidung
Textilerzeugnisse dürfen nur angeboten werden, "wenn sie mit einer Angabe über Art und Gewichtsanteil der verwendeten textilen Rohstoffe (Rohstoffgehaltsangabe) versehen sind" (Auszug Textilkennzeichnungsgesetz "TKG").
Textilpflegesymbole geben Hinweise darauf, wie ein Kleidungsstück gepflegt werden sollte.
Reinigungsmittel
Eine Liste der Inhaltsstoffe listet die verwendeten Chemikalien auf.
Weiteres
Es existiert eine Vielzahl von Prüfsiegeln, mit denen auf besondere Qualitäten eines Produktes außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen und sächlichen Kennzeichnungen hingewiesen werden kann.
Siehe auch
- Typenschild
- Liste der Schaltzeichen — Galerie von Zeichen, die man auf (elektronischen) Geräten häufig findet
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