Projekt Arcoverde

Projekt Arcoverde
Die Hauptgebäude der Fundação Terra
Blick auf die Müllstraße

Die Fundação Terra (in Deutschland meist als Projekt Arcoverde bezeichnet) ist eine aus Spenden, die zum größten Teil aus Deutschland kommen, finanzierte Selbsthilfeorganisation im Armutsviertel „Rua do Lixo" (Müllstraße) der nordostbrasilianischen Kleinstadt Arcoverde. Der Name bedeutet „Stiftung Erde", das Projekt wurde jedoch aus eigener Kraft und somit nicht als Stiftung im Jahre 1984 von Pater Airton Freire de Lima mit Hilfe der Bewohner des Armutsviertels gegründet. Zuvor hat die Müllkippe am Ende der Müllstraße im südöstlichen Teil der Stadt die Bewohner der Straße alleinernährt, indem sie sich dort Nahrung und verwert- oder verkaufbare Gegenstände suchten. Seit der Gründung hat sich die Fundação Terra zu einem in viele Sektoren unterteilten Projekt entwickelt, in dem nicht nur viele Menschen in den verschiedensten Bereichen Arbeit gefunden haben, sondern auch Ausbildungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen, jedoch vor allem für Kinder, bestehen. Über die Schulklassen hinaus verfügt die Fundação Terra unter anderem über einen Kindergarten, Computerkurse im eigenen PC-Pool, ein Altersheim mit 18 Plätzen (2004 um drei Plätze erweitert), ein Mutter-Kind-Haus, zwei Bauernhöfe, eine Schusterei, eine Papierrecyclinggruppe und zwei Kapellen. Mit Hilfe der Spenden werden nach und nach für die Bewohner der Müllstraße feste Häuser gebaut, Einzelne werden in ihren externen Ausbildungen oder bei anderen Bedürfnissen unterstützt. Auf den Bauernhöfen, in der Papierrecyclinggruppe, der Schusterei und anderen kleinen Bereichen erwirtschaften die Teilnehmer ihren eigenen kleinen Unterhalt, mit dem Ziel, von der Fundação Terra eines Tages unabhängig wirtschaften zu können. Die Lebensqualität der Bewohner der Müllstraße hat sich in den letzten 20 Jahren erheblich verbessert, die heute auf 400 Familien angewachsene Gemeinschaft bildet eine Gemeinde, die sich verbunden und von Pater Airton geführt fühlt.

Die Fundação Terra bietet den deutschen Spendern jährliche Rundbriefe und Patenschaften für einzelne Kinder an. Darüber hinaus bereist Pater Airton Freire de Lima in regelmäßigen Abständen Deutschland, um Vorträge über seine Arbeit zu halten und neue Spender zu werben, zuletzt im September 2005. Im März 2007 wird statt Pater Airton dessen Bruder Wellington Gemeinden in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden bereisen. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 600 regelmäßige Spender, 50 davon haben spezielle Patenschaften mit Schulkindern.

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