Prunus mume

Prunus mume
Ume

Ume (Prunus mume)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse
Gattung: Prunus
Art: Ume
Wissenschaftlicher Name
Prunus mume
Siebold & Zucc.

Ume (Prunus mume) (梅), auch Japanische Aprikose oder Japanische Pflaume genannt, ist eine asiatische Art aus der Gattung der Prunus. Der Baum stammt aus China (wo er méi (梅) heißt), er wuchs jedoch schon in alten Zeiten in Japan und Korea (maesil). Der Baum wird wegen seiner Früchte und Blüten kultiviert. Obwohl er oft als Pflaume bezeichnet wird, ist er eigentlich eher mit der Aprikose verwandt. Eine andere oft als „Japanische Pflaume“ bezeichnete Art ist die Sumomo (P. salicina).

In Japan gibt es mehr als 300 Kultursorten von Ume. Sie werden in 3 Typen eingeteilt:

  • „Wildpflaumen“-Typ (als Pfropfunterlage genutzt),
  • „Purpur-blütiger“-Typ (eher als Zierbaum angebaut) und
  • Bungo-Typ (liefert die besten Früchte)

Der Baum blüht in Japan im Spätwinter, meist im späten Januar oder Februar. Die Blüten erscheinen vor den Blättern und haben 5 Blütenblätter und 1–3 cm Durchmesser. Sie sind gewöhnlich weiß, manche Cultivare haben rosa oder tiefrote Blüten.

Die Blätter erscheinen erst kurz nachdem die Blüten abgefallen sind. Sie sind oval mit einer Spitze.

Die Früchte reifen im Frühsommer, in Japan meist im Juni. Dieser Zeitpunkt fällt in der Heimat der Ume, Jiangnan in China, mit der Regenzeit (meiyu (梅雨)) zusammen. Die Frucht ist rund und besitzt eine längs verlaufende Rille. Die Haut unreifer Früchte ist grün und wird mit der Reife gelb, manchmal mit rötlichem Anflug. Das Fleisch reifer Früchte ist gelb.

Inhaltsverzeichnis

Nutzung

Küche

Ume-Saft wird durch Einlegen der Früchte in Zucker gewonnen. Er schmeckt süß-sauer und wird im Sommer als erfrischendes Getränk geschätzt. In Korea wird maesil-Saft als gesundes Tonikum mit zunehmendem Erfolg vermarktet.

Umeshu (梅酒, auch Pflaumenwein) ist ein japanisches alkoholisches Getränk, das durch Einlegen von grünen Früchten in Shōchū (einem klaren Branntwein) hergestellt wird. Er ist süß und mild. Der Geschmack von Ume-shu kann auch Menschen ansprechen, die normalerweise keinen Alkohol mögen. Ähnliche Produkte werden als maesilju, mae hwa su oder mae chui soon in Korea hergestellt.

Umeboshi 梅干) sind eingelegte Pflaumen. Sie werden gesalzen und mit Shiso-Blättern gewürzt. Sie sind rot und ziemlich salzig und sauer und werden deshalb nur in kleinen Portionen gegessen. Umeboshi werden oft als Beilage zu Reis in einem Bentō verwendet.

Medizinische Verwendung

Die Frucht wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin unter dem Namen wu mei verwendet. Sie wird gegen Parasiten, Geschwüre und zur Unterstützung des Verdauungssystem und Herzens eingesetzt.

Kulturelle Bedeutung

In der chinesischen Kultur wird Ume (besonders ihre Blüte) sehr hochgeschätzt. Ume blüht in der kältesten Jahreszeit eines Jahres und wird deswegen als Symbol für Lebenskraft und Widersetzen gegen widrige Bedingungen angesehen. Ume, Kiefern und Bambus werden als die "Drei Winterfreunde" (岁寒三友) genannt. Ferner wird Ume mit Orchideen, Bambus und Chrysanthemen als "Vier Edelmann" (四君子) bezeichnet.

Am 21. Juli 1964 bestimmte das Parlament der Republik China Ume als Staatsblüte. China Airlines zeigt deswegen auf der Heckflosse seiner Maschinen eine Ume-Blüte. Wegen des aufwendigen Designs wird jedes Bild von Hand gemalt, weswegen sie alle unterschiedlich sind, falls man sie genau betrachtet.

Die Volksrepublik China hat keine Staatsblüte, Ume wird jedoch neben Pfingstrosen als die aussichtsreichsten Kandidatin gehandelt.

1928 bestimmte die damalige Hauptstadt der Republik China Nanjing Ume als Stadtblüte. 1982 wurde dieser Beschluss abermals von der (nun volksrepublikanischen) Stadtregierung bestätigt.

Viele Dichter haben der Ume Gedichte gewidmet, unter anderem Wang Anshi und Mao Zedong.

In China ist das Schriftzeichen für Ume 梅 sehr beliebt als Mädchenname.

Ume-Blüten werden in der japanischen Poesie oft als Symbol des beginnenden Frühlings verwendet. Bei der Verwendung in Haiku, Tanka oder Renga, sind sie ein Kigo oder „Jahreszeiten-Wort“ für den Frühlingsanfang.

Die Blüten werden mit dem Singvogel Uguisu (Jap. Nachtigall), einem der Stadtsymbole von Nara, in Verbindung gebracht und zusammen als eine der zwölf Farben der japanischen Spielkarten (hanafuda) verwendet.

Der Ume-Baum, der angeblich nach Kyushu flog, um bei Sugawara no Michizane zu sein

In der Nara-Zeit war die Ume-Blüte beliebter als die später bevorzugte Kirschblüte (Sakura), die erst nach der Heian-Zeit populär wurde.

Der Ume-Baum wird im Shinto mit dem Kami Tenjin in Verbindung gebracht und deshalb an dessen Schreinen gepflanzt. In China wird er geliebt und gefeiert und dort oft als Dekoration für das chinesische Neujahrsfest verwendet.

Etymologie

Der wissenschaftliche Name (Prunus mume) bewahrt eine andere alte japanische Aussprache, möglicherweise die ursprüngliche: mme (んめ), was als „mume“ (むめ) geschrieben wurde, da es damals noch kein spezielles Kana für den verwendeten einzelnen Nasallaut gab. Der japanische Name stammt wie das koreanische maesil, vom chinesischen Namen méi (梅) für die Pflanze.

Siehe auch

Weblinks


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