- Prädikatsnomen
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Als Prädikativum (auch: Prädikativ) bezeichnet man eine Ergänzung des Prädikats, die nicht die Art und Weise der Tätigkeit oder des Vorgangs charakterisiert (dann handelte es sich um ein Adverbiale), sondern die eine Eigenschaft des Subjekts oder des Objekts bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Unterschiede zum Attribut
Ein wichtiger Unterschied zwischen Attribut und Prädikativum besteht vor allem darin, dass das Attribut dauernde Eigenschaften ausdrückt, während das Prädikativum eine Eigenschaft benennt, die nur für die Dauer der Verbalhandlung wichtig ist (ob sie davor oder danach weiter besteht, ist gleichgültig).
Zum Beispiel:
- Max hat die Hemden sauber aus dem Schrank geholt. – sauber = Prädikativum
- Max hat saubere Hemden aus dem Schrank geholt. – saubere = Attribut (Adjektiv)
Siehe auch Prädikative Verwendung.
Bezug zum Subjekt
Eine besondere Form des Prädikativs ist das Prädikatsnomen, das im Deutschen nach den Verben sein, werden, bleiben, gelten als und heißen verwendet wird:
- Ich heiße Sonja.
- Du bleibst gesund.
Ebenfalls auf das Subjekt beziehen sich Adjektive oder Partizipien, die als Prädikativ verwendet werden, oder Nomen mit als:
- Bestürzt betrat der König die Zweizimmerwohnung.
- Diana starb als beliebteste Prinzessin Europas.
Bezug zum Objekt
Schließlich gibt es Prädikativa, die den Zustand oder die Eigenschaft des Objekts bezeichnen:
- Er nannte den Bundeskanzler einen Esel.
- Er sah den Fall als erledigt an.
Depiktive und resultative Prädikativa
In der aktuellen Sprachtypologie werden Prädikative in solche unterteilt, die die Eigenschaft eines Aktanten beschreiben (depiktiv), und in solche, die das Resultat eines Vorgangs beschreiben (resultativ; nicht gleichbedeutend mit der Aktionsart Resultativ!):
- depiktiv: Er geht traurig nach Hause. (mit Subjektbezug)
- depiktiv: Sie trinkt den Kaffee schwarz. (mit Objektbezug)
- resultativ: Ich laufe mir die Schuhe platt. (mit Objektbezug)
Depiktive Prädikativa sind oft schwer von Adverbien zu unterscheiden.
Beide Arten von Prädikativa kann man als sekundäre Prädikate auffassen.
Literatur
- D. J. Napoli: Resultatives. In: R. E. Asher (Hrsg.): The encyclopedia of language and linguistics. Bd. 7. Pergamon Press, Oxford 1994, S. 3562–3566.
- Eva Schultze-Berndt u. Nikolaus P. Himmelmann: Depictive secondary predicates in crosslinguistic perspective. In: Linguistic typology. Bd. 8, 2004, S. 59–131.
- Nikolaus P. Himmelmann (Hrsg.): Secondary predication and adverbial modification: the typology of depictives. Oxford University Press, 2005.
Weblinks
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