Präsidenten der USA

Präsidenten der USA
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten

Die Liste der Präsidenten der Vereinigten Staaten führt die Staatsoberhäupter in der Geschichte der Vereinigten Staaten vollständig auf. Neben allen Personen, die das Amt als Präsident der Vereinigten Staaten nach Inkrafttreten der amerikanischen Verfassung von 1789 innehatten, sind auch die entsprechenden Vizepräsidenten verzeichnet.

Die Nummerierung bezieht sich dabei auf die fortlaufende Zahl der Präsidenten und nicht auf die Zahl der Amtszeiten. Wenn also ein Präsident zwei (oder mehr) Amtszeiten in Folge absolvierte, wird er dennoch nur einmal aufgeführt. Eine Ausnahme gilt bezüglich Grover Cleveland, der als bisher einziger Präsident zwei Amtszeiten absolvierte, die nicht aufeinander folgten. Er wird daher als 22. und als 24. Präsident geführt, und entsprechend hat die Liste für 43 Präsidenten 44 Einträge.

Nach Rücktritt, Todesfall oder Amtsenthebung des Präsidenten rückt der Vizepräsident für den Rest der Amtsperiode zum Präsidentenamt auf, und die Nummerierung wird fortgesetzt. Insgesamt ist dies bisher in neun Fällen geschehen. Acht Präsidenten starben im Amt (Harrison 1841, Taylor 1850, Lincoln 1865, Garfield 1881, McKinley 1901, Harding 1923, Roosevelt 1945 und Kennedy 1963), wobei Lincoln, Garfield, McKinley und Kennedy ermordet wurden. Der neunte Präsident, auf den sein Vizepräsident folgte, war Nixon, der 1974 als Präsident zurücktrat.

Während des Amerikanischen Bürgerkriegs war Jefferson Davis von 1861 bis 1865 Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika; er wird nicht als Präsident der Vereinigten Staaten gezählt.

Zur besseren Übersicht ist die Liste in drei Abschnitte gegliedert:

  • Vom Unabhängigkeitskrieg bis zum Bürgerkrieg (1789–1861)
  • Vom Bürgerkrieg bis zum Zweiten Weltkrieg (1861–1945)
  • Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (ab 1945)

Die Farben in der ersten Spalte stehen für die jeweilige Parteizugehörigkeit des Präsidenten; eine Farblegende findet sich am Ende der Tabelle.

Inhaltsverzeichnis

Vom Unabhängigkeitskrieg bis zum Bürgerkrieg (1789–1861)

Nr. Präsident Partei Konfession Amtszeit Periode Vizepräsident
1 George Washington parteilos Episkopaler 30. April 1789
 3. März 1797
1. John Adams
2.
Washington ist der erste Präsident nach dem Unabhängigkeitskrieg und gilt als „Vater der amerikanischen Nation“. Mit seiner Amtsführung setzt er Maßstäbe und schafft Präzedenzfälle, die für alle weiteren Präsidentschaften prägend sind. Zu seinen Leistungen zählt die Errichtung einer funktionsfähigen Bundesregierung und der Aufbau eines Kabinetts. Gleichwohl ist seine Politik nicht immer glücklich: Eine Steuer auf Alkohol führt zur Whiskey-Rebellion und politisch ist der Jay-Vertrag höchst umstritten. Washington befürwortet in den europäischen Koalitionskriegen eine neutrale Haltung und setzt diese Politik auch in der Citizen Genêt-Affäre gegen eine starke pro-französische Stimmung in der Bevölkerung durch. Durch seinen Entschluss auf eine dritte Amtszeit zu verzichten, bindet er – bis auf F. Roosevelt – alle seine Nachfolger an diese Vorgabe der nur einmaligen Wiederwahl.
2 John Adams Föd. Unitarier  4. März 1797
 3. März 1801
3. Thomas Jefferson
Die Präsidentschaft von John Adams ist innenpolitisch von Intrigen und politischen Zänkereien geprägt, die in der Herausbildung des Zweiparteiensystems begründet sind. Der Quasi-Krieg mit Frankreich und die XYZ-Affäre zeigen, dass eine Verwicklung in die europäischen Kriege kaum noch abwendbar ist. Zur Landesverteidigung setzt Adams mit den Alien and Sedition Acts erhebliche Einschränkungen der demokratischen Rechte durch, steigert die Militärausgaben und ordnet die Gründung des Marineministeriums an. Seine größte Leistung ist die Vermeidung des scheinbar unabwendbaren Krieges durch Verhandlungen mit Talleyrand und gegen den Widerstand in der eigenen Partei.
3 Thomas Jefferson Demokr.-
Rep.
keine Zugehörigkeit  4. März 1801
 3. März 1809
4. Aaron Burr
5. George Clinton
Die Wahl Jeffersons zum Präsidenten erfolgt wegen eines Patts im Electoral College durch das Repräsentantenhaus. Ein Ergebnis der umstrittenen Wahl sind das wegweisende Urteil zur Verfassungsgerichtsbarkeit und der Verfassungszusatz zur Präsidentschaftswahl. Mit dem Louisiana Purchase wird die französische Kolonie Louisiana erworben, die daraufhin entsandte Lewis-und-Clark-Expedition ist die erste Überlandexpedition von Küste zu Küste und Jefferson bewilligt die Mittel für die erste Nationalstraße. Mit dem Tripolitanischen Krieg wird erstmals eine militärische Auseinandersetzung außerhalb der eigenen Grenzen geführt. Der Embargo Act, der England und Frankreich friedlich zwingen soll, die Neutralität zu respektieren, ist ein außergewöhnlicher Misserfolg, der vor allem den amerikanischen Handel völlig lähmt.
4 James Madison Demokr.-
Rep.
Episkopaler  4. März 1809
 3. März 1817
6. George Clinton
7. Elbridge Gerry
Louisiana wird als erster Bundesstaat aus den ehemaligen Louisiana-Territorien neu aufgenommen. Die jahrelangen Spannungen zwischen den USA und Großbritannien führen zum Britisch-Amerikanischen Krieg, wobei der Versuch der Amerikaner, in Kanada einzumarschieren und die englische Kolonie zu erobern, kläglich scheitert. Im Gegenteil gelingt den Briten die vorübergehende Besetzung Washingtons und sie brennen das Weiße Haus und das Kapitol nieder. Mit dem Frieden von Gent wird der „status quo ante bellum“ wiederhergestellt und Westflorida den Vereinigten Staaten zuerkannt. Als positives Ergebnis des Krieges stehen eine größere industrielle Unabhängigkeit und ein schnelleres Wirtschaftswachstum. Zum Ende der Amtszeit wird ein erstes Zollgesetz verabschiedet, das mit Schutzzöllen die heimische Wirtschaft stärken soll.
5 James Monroe Demokr.-
Rep.
Episkopaler  4. März 1817
 3. März 1825
8. Daniel D. Tompkins
9.
Monroe ist der letzte Präsident, der die amerikanische Revolution noch aus eigenem Erleben kennt und die Zeit der Präsidentschaft gilt als „Era of Good Feeling“. Der erste Seminolenkrieg führt zu weiteren Gebietsgewinnen, jährlich abwechselnd treten ein Nordstaat und ein Südstaat dem Bund bei: Indiana, Mississippi, Illinois, Alabama, Maine und nachdem ein Kompromiss in Fragen der Sklavenhaltung gefunden wird, wird auch Missouri Bundesstaat. Die spanische Kolonie Florida wird erworben und die Monroe-Doktrin gibt den außenpolitischen Kurs Amerikas für die folgenden Jahrzehnte vor. Die Gründung des Bureau of Indian Affairs führt zu einer Abkehr von der bisherigen Indianerpolitik, nach der die Indianer bis dato als rechtmäßige Bewohner Amerikas anerkannt worden waren. Mit der Wirtschaftskrise von 1819 entwickelt sich die erste größere amerikanische Wirtschaftskrise, der die Regierung wenig entgegenzusetzen hat.
6 John Quincy Adams Demokr.-
Rep.
Unitarier  4. März 1825
 3. März 1829
10. John C. Calhoun
Weil bei der Präsidentschaftswahl keiner der Kandidaten die Mehrheit im Electoral College erhält, entscheidet das Repräsentantenhaus die Wahl des Präsidenten. John Q. Adams ist der erste Präsident, dessen Vater (John Adams) bereits dieses Amt bekleidete. Der Sohn liefert eine Politik ohne große Höhepunkte und die Amtszeit ist glück- und glanzlos. Einzig die Pläne für eine weitere transkontinentale Ausbreitung der Staaten mit Kanal- (Eriekanal und Illinois Waterway) und Eisenbahnprojekten (Baltimore and Ohio Railroad) bleiben als präsidiale Leistungen.
7 Andrew Jackson Demokr. Presbyterianer  4. März 1829
 3. März 1837
11. John C. Calhoun
12. Martin Van Buren
Jackson gilt als der erste „Volkspräsident“, weil er zum einen aus schlichten Verhältnissen stammt und zum anderen seine Popularität bei den einfachen Wählern enorm ist. Bei seiner Amtseinführung ist er der erste Präsident, der das Spoils-System einführt, also die personelle Neubesetzung von Ämtern der Bundesbehörden betreibt. Der entstehende Abolitionismus führt zu ernsten Meinungsverschiedenheiten zwischen Nord- und Südstaaten, die sich auch in der Nullifikationskrise zeigen. Arkansas und Michigan treten als Bundesstaaten bei. Mit dem Indian Removal Act wird die gesetzliche Grundlage zur Zwangsumsiedlung der östlich des Mississippi lebenden Indianer geschaffen. Sein Veto gegen die Verlängerung der Charta der Zentralbank, vor allem aber seine Rede zur Begründung zählen zu den Höhepunkten amerikanisch-demokratischer Tradition.
8 Martin Van Buren Demokr. Niederländisch-reformierte Kirche  4. März 1837
 3. März 1841
13. Richard Johnson
Martin Van Buren ist – vor George H. W. Bush – der letzte Vizepräsident, der aus dieser Position heraus in das Amt des Präsidenten gewählt wird. Die Wirtschaftskrise von 1837 ist eine der schwersten in der Geschichte der USA und die Caroline/McLeod-Affäre führt zu einer erneuten bewaffneten Auseinandersetzung mit England. Auf dem Pfad der Tränen sterben bei einer Zwangsumsiedlung ca. 4.000 der 10.000 in das Reservat aufgebrochenen Indianer und weitere zwangsweise Umsiedlungen führen zum 2. Seminolenkrieg.
9 William Henry Harrison Whig Episkopaler  4. März 1841
 4. April 1841
14. John Tyler
Harrison ist der erste US-Präsident, der während seiner Amtszeit verstirbt und durch den amtierenden Vizepräsidenten ersetzt wird. Mit einem Monat ist diese Präsidentschaft die kürzeste der US-Geschichte.
10 John Tyler Whig Episkopaler  4. April 1841
 3. März 1845
14. vakant
Die Bedeutung dieser Präsidentschaft erschöpft sich im wesentlichen in dem Präzedenzfall der Amtsübernahme durch den Vizepräsidenten. Tyler stellt sich auf den Standpunkt, er habe nicht nur die Rechte und Pflichten eines Präsidenten übernommen, sondern er sei Präsident geworden. Die verfassungsrechtliche Grundlage für den tatsächlichen Übergang der Präsidentschaft ist erst 1965 durch den 25. Verfassungszusatz geschaffen worden.
11 James K. Polk Demokr. Presbyterianer  4. März 1845
 3. März 1849
15. George M. Dallas
Die Annexion Texas, die den bislang flächenmäßig größten Staat dem Bund zuführt, verbunden mit dem Glauben an den „göttlichen Auftrag zur Expansion“ enden im Mexikanischen Krieg. Der Sieg über Mexiko manifestiert sich im Vertrag von Guadalupe Hidalgo mit der Landnahme des gesamten Südwestens. Der Oregon-Kompromiss mit Großbritannien legt die Grenze mit Kanada auf den 49. Breitengrad fest.
12 Zachary Taylor Whig Episkopaler  4. März 1849
 9. Juli 1850
16. Millard Fillmore
Die kurze Amtszeit ist, bis auf den Beginn des Goldrauschs im soeben gewonnenen Gebiet von Kalifornien, recht ereignislos. Taylor ist der zweite Präsident, der während der Amtszeit eines natürlichen Todes stirbt.
13 Millard Fillmore Whig Unitarier  9. Juli 1850
 3. März 1853
16. vakant
Die Expedition von Matthew Perry zwingt Japan zu einer Öffnung des Landes und der Kompromiss von 1850 als friedlicher Ausgleich zwischen den Interessen der sklavenhaltenden Südstaaten und des freien Nordens verhindert vorerst die sich abzeichnende Sezession.
14 Franklin Pierce Demokr. Episkopaler  4. März 1853
 3. März 1857
17. William R. King
Der Kansas-Nebraska Act führt zwischen Gegnern und Anhängern der Sklaverei beinahe zum Bürgerkrieg. Neben dem erfolgreich verlaufenen Gadsden-Kauf, mit dem Teilgebiete von Arizona und New Mexico erworben werden und dem misslungenen Plan, Kuba zu kaufen oder gewaltsam zu erobern, ist die Amtsperiode vor allem durch persönliche Probleme gekennzeichnet.
15 James Buchanan Demokr. Presbyterianer  4. März 1857
 3. März 1861
18. John C. Breckinridge
Die Präsidentschaft wird abwechselnd als unglücklich oder unfähig bezeichnet: Die Krise von 1857 schwächt die gesamte Weltwirtschaft, der Schweinekonflikt ist eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den britischen Kolonien im Norden, nach dem Dred-Scott-Urteil steht es jedem Bundesstaat frei, über die Sklaverei zu entscheiden und dies führt zur Sezession der ersten Südstaaten, wobei Buchanan wegen seiner politischen Ansichten und der bereits verlorenen Wiederwahl zum Nichtstun verurteilt ist. Buchanan war bislang der einzige unverheiratete Präsident.

Vom Bürgerkrieg bis zum Zweiten Weltkrieg (1861–1945)

Nr. Präsident Partei Konfession Amtszeit Periode Vizepräsident
16 Abraham Lincoln Rep. keine Zugehörigkeit  4. März 1861
15. April 1865
19. Hannibal Hamlin
20. Andrew Johnson
Die Amtszeit ist durch den Bürgerkrieg mit den Konföderierten geprägt. Nach der Sezession von elf sklavenhaltenden Südstaaten führt Lincoln die Nordstaaten zum Sieg, setzt die Wiederherstellung der Union durch und betreibt die Sklavenbefreiung. Kurz nach Unterzeichnung der Kapitulation von Appomattox wird er von einem fanatischen Sympathisanten der Südstaaten, dem Schauspieler John Wilkes Booth, erschossen und ist damit der erste Präsident, der während seiner Amtszeit ermordet wird.
17 Andrew Johnson Demokr. keine Zugehörigkeit 15. April 1865
 3. März 1869
20. vakant
Die Hauptaufgabe seiner Amtsperiode, der Wiederaufbau der Südstaaten und ihre Wiedereingliederung in die Union (Reconstruction), wird erschwert durch das erste Amtsenthebungsverfahren der amerikanischen Geschichte, das jedoch nicht zu einer Entfernung aus dem Amt führt. Der von Johnson getätigte Ankauf von Alaska war seinerzeit höchst umstritten.
18 Ulysses S. Grant Rep. Methodist  4. März 1869
 3. März 1877
21. Schuyler Colfax
22. Henry Wilson
Der ehemalige Oberbefehlshaber der Unionsarmeen hat für die Politik weit weniger Begabung als für das Militär und so bleibt diese Präsidentschaft zum einen wegen ihrer Korruptionsskandale (Whiskey Ring/Jay Gould/William W. Belknap) und zum anderen wegen der Gründung des ersten Nationalparks in Erinnerung. Eine von ihm angestrebte dritte Amtszeit verweigert ihm seine Partei mit Verweis auf das Vorbild George Washingtons.
19 Rutherford B. Hayes Rep. Methodist  4. März 1877
 3. März 1881
23. William A. Wheeler
Die Präsidentschaftswahlen sind von erheblichen Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet. Der Sieg von Hayes wird erst von einer durch den Kongress eingesetzten Kommission festgestellt. In seine Amtszeit fällt der Beginn des Gilded Age
20 James A. Garfield Rep. Jünger Jesu  4. März 1881
19. September 1881
24. Chester A. Arthur
Garfield will die Erneuerung des korrumpierten Staates, was ihm jedoch zum Verhängnis wird. Nach der Aufdeckung von Schiebungen bei der Stellenvergabe im Postdienst wird er von einem enttäuschten Anwärter namens Charles Guiteau angeschossen und stirbt zweieinhalb Monate später an dieser Verletzung.
21 Chester A. Arthur Rep. Episkopaler 19. September 1881
 3. März 1885
24. vakant
Reformen des öffentlichen Dienstes sollen die staatliche Korruption eindämmen – insgesamt ist dies jedoch eine politisch eher schwache Amtszeit.
22 Grover Cleveland Demokr. Presbyterianer  4. März 1885
 3. März 1889
25. Thomas Hendricks
In seiner ersten Amtsperiode wird die Freiheitsstatue eingeweiht. Cleveland ist der einzige Präsident, der während seiner Präsidentschaft heiratet. Als er 1886, mit 49 Jahren, die 21-jährige Frances Folsom heiratet, kommt es in Washington zum Skandal.
23 Benjamin Harrison Rep. Presbyterianer  4. März 1889
 3. März 1893
26. Levi Morton
Die Präsidentschaft gilt als schwach. Einzig das Massaker bei Wounded Knee, mit dem der letzte Widerstand der Indianer gebrochen wird, bleibt in nationaler Erinnerung. Harrison ist der einzige Präsident, der Enkel eines anderen Präsidenten ist. Sein Großvater William Henry Harrison war der 9. Präsident der USA.
24 Grover Cleveland Demokr. Presbyterianer  4. März 1893
 3. März 1897
27. Adlai E. Stevenson
Cleveland ist der einzige Präsident, der nach einer Unterbrechung erneut in das Amt gewählt wird. In seine zweite Periode fällt die Weltausstellung in Chicago und, mit dem Pullman-Streik, der bis dato größte Arbeiterprotest der amerikanischen Geschichte.
25 William McKinley Rep. Methodist  4. März 1897
14. September 1901
28. Garret Hobart
29. Theodore Roosevelt
McKinley verfolgt eine extrem imperialistische Politik, die zur Annexion von Hawaii, dem spanisch-amerikanischen Krieg mit der Besetzung der spanischen Kolonien (Kuba, Puerto Rico und Philippinen) sowie zum philippinisch-amerikanischen Krieg führt. Innenpolitisch erhöhte er extrem die Schutzzölle und betrieb eine Politik, die auf der Laissez-faire-Theorie beruht. Ein halbes Jahr nach Beginn der zweiten Amtszeit wird er von Leon Czolgosz erschossen.
26 Theodore Roosevelt Rep. Niederländisch-reformierte Kirche 14. September 1901
 3. März 1909
29. vakant
30. Charles W. Fairbanks
Innen- und außenpolitisch ist der Präsident um den Ausgleich verschiedenster Interessen bemüht: Er setzt sich für die Machtbeschränkung der Kartelle ein, empfängt mit Booker Washington offiziell den ersten Afroamerikaner im Weißen Haus und gründet zum Schutz der Natur eine Reihe von Nationalparks. Obwohl seine Interpretation der Monroe-Doktrin größere Interventionsrechte für die USA einfordert, die sich auch im Bau des Panamakanals zeigen, erhält er als erster Präsident den Friedensnobelpreis für seine Vermittlung im russisch-japanischen Krieg.
27 William Howard Taft Rep. Unitarier  4. März 1909
 3. März 1913
31. James S. Sherman
Taft bemühte sich, die von seinem Vorgänger eingeleiteten Reformen zu konsolidieren. Dabei gerät er in einen innerparteilichen Konflikt zwischen verschiedensten Interessensgemeinschaften. Außenpolitisch setzt er den Kurs der Dollar-Diplomatie fort. Als einziger Präsident wurde er später Oberster Richter (Chief Justice) der USA.
28 Woodrow Wilson Demokr. Presbyterianer  4. März 1913
 3. März 1921
32. Thomas Riley Marshall
33.
Wilson gründet im Zuge sozialreformerischer Politik die Bundeshandelskommission und die US-Zentralbank. Auf der anderen Seite führt er in vielen gesellschaftlichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung und des Militärs die Rassentrennung in einem zuvor nicht gekannten Ausmaß ein. Außenpolitisch bemüht sich Wilson zunächst um eine neutrale Position im Ersten Weltkrieg, die erst nach Ankündigung des „uneingeschränkten U-Boot-Kriegs“ und Bekanntwerden der Zimmermann-Depesche zugunsten des Kriegseintritts auf Seiten der Entente aufgegeben wurde. Für seine Bemühungen um den Völkerbund erhält er den Friedensnobelpreis. In seine Amtszeit fällt auch die Einführung der Alkoholprohibition.
29 Warren G. Harding Rep. Baptist  4. März 1921
 2. August 1923
34. Calvin Coolidge
In der nur 27-monatigen Amtszeit betreibt Harding eine Politik der Nichteinmischung in den Bereichen Wirtschaft und Soziales. Infolge zahlreicher Skandale, in die auch Mitglieder seiner Regierung verwickelt sind, gilt seine Präsidentschaft als wenig erfolgreich. Während einer Reise durch den Westen stirbt er in San Francisco an einem Schlaganfall.
30 Calvin Coolidge Rep. Kongregationalist  2. August 1923
 3. März 1929
34. vakant
35. Charles Gates Dawes
Auch Coolidge ist ein Verfechter des wirtschaftlichen Laissez-faire, ein Merkmal der "Roaring Twenties". Mit dem Johnson-Reed Act wird die Zahl der Einwanderer erstmals einer Quote unterworfen, mit der Federal Radio Commission eine Medienüberwachung installiert und mit dem Briand-Kellogg-Pakt das Verbot des Angriffskrieges völkerrechtlich verankert.
31 Herbert C. Hoover Rep. Quäker  4. März 1929
 3. März 1933
36. Charles Curtis
Der „Schwarze Donnerstag“ ist der Auftakt zur Weltwirtschaftskrise, der Hoover mit dem Hoover-Moratorium zu begegnen sucht. Er erklärt „The Star-Spangled Banner“ zur Nationalhymne.
32 Franklin D. Roosevelt Demokr. Episkopaler  4. März 1933
12. April 1945
37. John N. Garner
38.
39. Henry A. Wallace
40. Harry S. Truman
Der New Deal bündelt die Wirtschafts- und Sozialreformen und mit Hilfe der Works Progress Administration wird die Massenarbeitslosigkeit und -armut überwunden. Zusätzlich beendet er die Prohibition. Außenpolitisch vertritt er die Linie der Good Neighbour Policy und bemüht sich nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zumindest offiziell um Neutralität. Inoffiziell werden die Alliierten frühzeitig militärisch unterstützt (Leih- und Pachtgesetz). Durch den japanischen Angriff auf Pearl Harbor werden die USA zum Kriegseintritt gezwungen. Vielleicht wegen dieser Erfahrung trägt Franklin Roosevelt erheblich zur Gründung der Vereinten Nationen bei. Er ist der einzige Präsident, der länger als 2 Perioden amtierte. Die zuvor als informelles Prinzip geltende Beschränkung wurde erst mit einer Verfassungsänderung im Jahre 1951 formales Gesetz. Kurz nach der Konferenz von Jalta stirbt Roosevelt im Alter von 63 Jahren an einer Hirnblutung.

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (ab 1945)

Nr. Präsident Partei Konfession Amtszeit Periode Vizepräsident
33 Harry S. Truman Demokr. Baptist 12. April 1945
20. Januar 1953
40. vakant
41. Alben W. Barkley
Erst mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki wird der Krieg im Pazifik beendet. Mit der Truman-Doktrin und der Containment-Politik wird der Grundstein zum Kalten Krieg gelegt und in der Präsidentschaft von Truman beginnt die McCarthy-Ära, in der das Komitee für unamerikanische Aktivitäten Jagd auf tatsächliche oder vermeintliche Kommunisten macht.
34 Dwight D. Eisenhower Rep. Presbyterianer 20. Januar 1953
20. Januar 1961
42. Richard Nixon
43.
Die Eisenhower-Doktrin bedeutet eine weitere Verschärfung im Kalten Krieg. Der Koreakrieg endet mit einem Waffenstillstand und der De-facto-Teilung des Landes. Wichtigste Impulsgeber der Präsidentschaft sind der Ausbau des nationalen Autobahnnetzes und die Errichtung der NASA als Weltraumbehörde.
35 John F. Kennedy Demokr. Katholik 20. Januar 1961
22. November 1963
44. Lyndon B. Johnson
Die nur 1036 Tage währende Amtszeit ist geprägt von entscheidenden außenpolitischen Ereignissen: Das Scheitern der Kuba-Invasion in der Schweinebucht, das beginnende militärische Engagement im Vietnamkrieg, die Kubakrise wegen der Stationierung sowjetischer Atomraketen, die Ankündigung der Mondlandung und der Bau der Berliner Mauer. Innenpolitisch bemüht sich Kennedy um Reformen und unterstützt die Bürgerrechtsbewegung, die die Aufhebung der Rassentrennung fordert. Am 22. November 1963 wird John F. Kennedy in Dallas mutmaßlich von Lee Harvey Oswald ermordet.
36 Lyndon B. Johnson Demokr. Jünger Jesu 22. November 1963
20. Januar 1969
44. vakant
45. Hubert H. Humphrey
Die Präsidentschaft wird vom Vietnamkrieg geprägt. Der Tonkin-Zwischenfall und die Tonkin-Resolution verschaffen ihm die Ermächtigung, offiziell Truppen nach Südost-Asien zu entsenden. Der militärische Verlauf nimmt jedoch keine günstige Entwicklung und die Bombardierungen Nordvietnams mit Napalm und der als zynisch empfundene Body Count lösen in der ganzen Welt Empörung aus und auch in den USA formiert sich der Widerstand gegen den Krieg. Innenpolitisch will Johnson umfassende Sozialreformen, vor allem im Kampf gegen die Armut, durchsetzen, die aber wegen der immer höheren Kriegskosten meist unfertig bleiben.
37 Richard Nixon Rep. Quäker 20. Januar 1969
 9. August 1974
46. Spiro T. Agnew
47. Gerald Ford
Weil die von ihm gewählte Taktik der Flächenbombardements keinen Erfolg zeigt, sieht sich Nixon in Vietnam zu einem Friedensschluss gezwungen, der faktisch einer Kapitulation gleichkommt. Diese Situation zwingt ihn zu einer aktiven Entspannungspolitik und er unternimmt Gesprächsreisen nach Moskau und Peking. Die Nixon-Doktrin sieht einen Rückzug aus dem asiatischen Raum vor und definiert die Rolle der USA als die einer Ordnungsmacht im Hintergrund. Innenpolitische Leistungen sind die Gründung von Amtrak, der nationalen Wetter- und Ozeanbehörde und der Drogenverfolgungsbehörde. Außerdem gelang den USA unter ihm die von Kennedy angekündigte Mondlandung. Letztlich ist der Name Nixon jedoch dauerhaft mit der Watergate-Affäre verbunden, die zum bisher einzigen Rücktritt eines Präsidenten geführt hatte.
38 Gerald Ford Rep. Episkopaler  9. August 1974
20. Januar 1977
47. Nelson A. Rockefeller
Ford ist der bisher einzige Präsident, der nie durch vom Volk bestimmte Wahlmänner gewählt oder bestätigt wurde. Sein Vorgänger als Vize-Präsident, Spiro T. Agnew, tritt wegen einer Korruptionsaffäre zurück, Nixon ernennt Ford als Nachfolger und als Nixon seinerseits zurücktreten muss, folgt Ford ihm in das Amt nach. Politisch ist es eine eher schwache Präsidentschaft, die vor allem durch zwei Mordanschläge, die jedoch verhindert werden können, in Erinnerung bleibt.
39 Jimmy Carter Demokr. Baptist 20. Januar 1977
20. Januar 1981
48. Walter Mondale
Seit Hoover ist dies die erste Amtszeit ohne offene kriegerische Auseinandersetzung, doch wird dieser Zustand durch eine oft widersprüchliche Außenpolitik erreicht, die in manchen Ländern den Eindruck einer "schwächelnden" Nation erweckt. Carter ist als Vermittler an den Verhandlungen zum Abkommen von Camp David I beteiligt und führt die SALT II-Gespräche, doch seine Bemühungen, die Geiselnahme von Teheran und die sowjetische Invasion Afghanistans durch nichtmilitärische Mittel zu beenden, schlagen fehl. Auch das innenpolitische Engagement im Bereich der Energie-, Bildungs- und Umweltpolitik bringt keine Wende in der Wirtschafts- und Gesellschaftskrise.
40 Ronald Reagan Rep. Jünger Jesu 20. Januar 1981
20. Januar 1989
49. George H. W. Bush
50.
Der überzeugte Antikommunist zielt mit einer massiven Aufrüstung darauf, den Kalten Krieg durch eine Verschiebung des „Gleichgewichts des Schreckens“ zugunsten der USA zu beenden. Der Präsident zeigt sich auch sonst außenpolitisch wenig zimperlich, so in der Iran-Contra-Affäre und bei der Invasion in Grenada. Die von ihm betriebene Wirtschaftspolitik („Reaganomics“) führt zwar zu steigendem Wohlstand, der aber vor allem auf Kosten eines Rekord-Haushaltsdefizits generiert wird.
41 George H. W. Bush Rep. Episkopaler 20. Januar 1989
20. Januar 1993
51. Dan Quayle
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR verkündet Bush die „New World Order“ und befürwortet in diesem Zusammenhang auch die Deutsche Wiedervereinigung. Während die UNO-Resolution 678 noch die völkerrechtliche Grundlage zur „Operation Desert Storm“ liefert, findet die Invasion in Panama ohne internationale Zustimmung statt. Der Bruch seines Wahlversprechens („Read my lips: no new taxes“) gilt als Hauptgrund für die nicht erfolgreiche Wiederwahl.
42 Bill Clinton Demokr. Baptist 20. Januar 1993
20. Januar 2001
52. Al Gore
53.
Clinton widmet sich mit verschiedenen Reformen der Bekämpfung von Drogenmissbrauch, Waffengewalt und Armut. Zu seinen primären Zielen gehört die Senkung der Staatsverschuldung und die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung. Das Kyoto-Protokoll wird unterzeichnet und mit Gründung der NAFTA entsteht eine ausgedehnte Freihandelszone zwischen Kanada, den USA und Mexiko. Während er eine Politik der Aussöhnung mit den ehemaligen Feinden China und Russland betreibt und das Dayton-Friedensabkommen vermittelt, entstehen mit dem Kosovo und der Al-Qaida neue Gefahren für die Sicherheit des Landes. Das Ende seiner Amtszeit ist überschattet vom „Platzen der Dotcom-Blase“ und der Lewinsky-Affäre, in deren Folge ein erfolgloses Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton eingeleitet wird.
43 George W. Bush Rep. Methodist 20. Januar 2001
20. Januar 2009
54. Dick Cheney
55.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September verkündet Bush den Krieg gegen den Terror und erlässt mit dem USA PATRIOT Act die entsprechende gesetzliche Grundlage zur Terrorabwehr, verbunden mit Einschränkungen der Bürgerrechte. Innenpolitisch ist die Gründung des Heimatschutzministeriums ein weiterer Schritt, während er außenpolitisch eine Reihe von Kriegen gegen die sogenannten Schurkenstaaten führt. Dazu zählen bewaffnete Auseinandersetzungen mit den Taliban und der Kampf gegen Saddam Hussein, der durch eine „Koalition der Willigen“ im Irakkrieg geführt wird. Doch weder diesen Kriegen noch der Suche nach Osama bin Laden oder der endgültigen Zerschlagung des Al-Qaida-Netzes ist echter Erfolg beschieden. Zeigte die Bush-Doktrin noch die unilaterale Einstellung des Präsidenten, so mehren sich zum Ende seiner Amtszeit die Anzeichen, dass die politische Ausrichtung in die Völkerkreise der UNO und NATO zurückweist. Innenpolitisch endet seine Amtszeit in der größten Finanzkrise seit der Great Depression von 1929. Wegen immenser Verluste am Immobilienmarkt kommt es an den Börsen zu Verwerfungen, in deren Folge eine Reihe Finanzinstitute (u.a. Lehman Brothers) in die Insolvenz gehen.
44 Barack Obama Demokr. United Church of Christ seit 20. Januar 2009
56. Joe Biden
Barack Obama ist der erste afroamerikanische Präsident der Vereinigten Staaten. Er übernimmt das Amt während einer globalen Finanzkrise und setzt als eine seiner ersten Amtshandlungen ein Konjunkturprogramm mit einem Volumen von 787 Milliarden Dollar durch.

Farblegende

Farbe Partei
Demokratische Partei
Republikanische Partei
Föderalistische Partei
Demokratisch-Republikanische Partei
Whig-Partei
Parteiloser

Siehe auch

Literatur

  • Peter Schäfer: Die Präsidenten der USA in Lebensbildern, Komet, 2. Auflage, Köln 2005 ISBN 3-89836-450-X
  • Klaus-Jürgen Matz: Wer regierte wann? Regententabellen zur Weltgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, dtv, 5. Auflage, München 2001 ISBN 3-423-32523-2

Weblinks

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