- Prüfstand 7
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Der Prüfstand VII war die wichtigste Abschussrampe für A4-Raketen (bekannter unter der Bezeichnung "V2" (Vergeltungswaffe 2) der Heeresversuchsanstalt Peenemünde.
Er war von einem elliptischen Erdwall umgeben, in dem auch der Startleitstand eingebettet war, und trug deshalb auch den Spitznamen "Arena". Zum Prüfstand VII gehörte auch eine 32 Meter hohe Montagehalle. Der Prüfstand VII war für die A4-Rakete überdimensioniert, denn auf ihm sollte auch die Erprobung der A9/A10-Rakete stattfinden, von der aber wegen der fortschreitenden Kriegslage nicht einmal einzelne Komponenten gefertigt werden konnten.
Am Prüfstand VII befand sich auch eine Fernsehübertragungsanlage zur besseren Verfolgung der Raketen. Sie wurde vom Fernsehpionier Walter Bruch entwickelt und war die erste Anwendung des industriellen Fernsehens überhaupt.
Der Prüfstand VII wurde bis zur Räumung Peenemündes im Februar 1945 - trotz erheblicher Schäden bei einem Luftangriff im August 1944, welche aber bis November 1944 beseitigt waren - zum Start von A4-Raketen benutzt. Zwischen 1948 und 1961 wurde er weitgehend von der sowjetischen Besatzungsmacht zerstört.
Heute sind nur noch spärliche Reste des einst riesigen Komplexes erhalten.
Mitglieder des Raketenmodellvereins DERA aus Berlin haben schon wiederholt am 3. Oktober A4-Modelle vom Areal des Prüfstands VII gestartet. Der 3. Oktober wurde als Termin ausgewählt, da am gleichen Tag des Jahres 1942 um 15.58 Uhr MEZ vom Prüfstand VII der erste erfolgreiche Start einer A4-Rakete erfolgte. Diese Rakete war der erste Flugkörper von Menschenhand, der in den Weltraum vorstieß, weshalb der 3. Oktober 1942 als der "Geburtstag der Weltraumfahrt" gilt.
Siehe auch
- Liste der Industriedenkmäler
- Liste der Versuchsstarts der A4-Rakete
- Überreste von Raketenabschussrampen in Deutschland
Weblinks
54.16833333333313.804722222222Koordinaten: 54° 10′ 6″ N, 13° 48′ 17″ O
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