- Prüfstand
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Ein Prüfstand ist ein Gerät oder eine Vorrichtung, mit dem ein technischer Gegenstand auf seine Eigenschaften reproduzierbar geprüft werden kann. Zu einem Prüfstand gehört neben der mechanischen Ausführung zur Aufnahme des Prüfgegenstandes auch die entsprechende Sensorik um die Eigenschaften generieren und Messwerte protokollieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Es gibt zwi verschiedene Prüfstandstypen je nach Aufgabengebiet:
- Entwicklungsprüfstand
- EoL-Prüfstand (End-of-Line-Prüfstand)
Entwicklungsprüfstand
Bei Entwicklungsprüfständen können vollautomatisch zuvor im Fahrzeug abgespeicherte Streckenprofile, synthetische Streckenprofile oder auch Stufenversuche (Tabelle mit verschiedenen Laststufen) gefahren werden. Ziel ist es in kürzester Zeit die Belastung im Fahrzeug oder andere relevante Prüfszenarien am Prüfstand abzufahren.
Entwicklungsprüfstände können wiederum unterteilt werden in:
- Dauerlaufprüfstand (Komponenten werden über einen definierten Zyklus auf Lebensdauer getestet)
- Emissionsprüfstand/Abgasprüfstand (Prüfung eines Verbrennungsmotors auf dessen Abgaswerte bzw. die Einhaltung gesetzlicher Abgasbestimmungen)
- Klimaprüfstand (In der Klimakammer wird das Verhalten des Prüflings bei Hitze und Kälte, ggf. Feuchtigkeit getestet)
- Schwingungsprüfstand/Festigkeitsprüfstand (Prüfung der mechanischen Festigkeit bei Vibration und anderer mechanischer Belastung)
- Windkanalhöhenprüfstand (Prüfung von Flugzeugtriebwerken)
EoL-Prüfstand (End-of-Line-Prüfstand)
Hierunter fallen Prüfstände in der Fertigung, die am Ende des Fertigungsprozesses die neu gebauten Prüflinge auf Funktion prüfen. Sie dienen der Qualitätssicherung und haben ihren englischen Namen erhalten, da die Prüfstände räumlich auch meistens direkt am Ende von Montage- oder Fertigungslinien stehen.
Zuordnung nach Prüflingen
Neben der Gliederung nach dem Aufgabengebiet werden die Prüfstände noch nach den Prüflingen unterschieden.
- Motorenprüfstand/Leistungsprüfstand (elektrische, hydraulische oder Verbrennungskraftmaschinen werden getestet oder vermessen. Neben den Motorkennwerten wie Drehmoment und Leistung werden weitere Kenngrößen bestimmt und die Einhaltung der spezifizierten Parameter (z. B. Wirkungsgrad) geprüft und ggf. optimiert)
- Getriebeprüfstand: Das Getriebe oder die Hinterachse werden an einer elektrischen Antriebsmaschine (Substituiert den Verbrennungsmotor) und elektr. Radmaschinen (Substituiert die Straße) betrieben. Je nach Antriebsart gibt es 3E-Prüfstände (Hinterachs- oder Vorderachsantrieb) und 5E-Prüfstände (Allradantrieb).
- Fahrzeugprüfstand/Rollenprüfstand (Das gesamte Fahrzeuge läuft auf einer speziellen Antriebsrolle und es werden Fahrzyklen des Fahrzeugs simuliert. Dabei werden die Gesamteigenschaften, also auch die Verluste des Antriebstranges wie Getriebe, Antriebswelle und Lager mit vermessen. Auf einem Rollenprüfstand werden meist auch die Homologationsprüfungen (Zulassungstests) inklusive Abgasmessungen durchgeführt.
- Aggregateprüfstand (Bremsenprüfstand, Pumpenprüfstand)
- Triebwerksprüfstand (Prüfung von Flugzeugtriebwerken)
Allgemein
Es gibt verschiedene Ausführungen der aufgeführten Typen und sehr oft handelt es sich auch um Kombinationen der verschiedenen Typen. Mit der Ausnahme des Rollenprüfstands ist allen gemeinsam, dass der Prüfling starr mit einer Leistungsbremse (Wasserwirbelbremse, Wirbelstrombremse) oder einem entsprechenden Antrieb verbunden ist. Je nach Bedarf beschleunigt (z. B. arbeitet eine Gleichstrommaschine als Elektromotor) oder bremst (z. B. absorbiert eine Gleichstrommaschine die Motorenergie und arbeitet als Bremse) der Antrieb den Motor, wobei auch fortwährend das Drehmoment, die Drehzahl und weitere Motorparameter gemessen werden. Aus diesen wiederum lässt sich die Motorleistung berechnen.
Arbeitsweise
Der Prüfstand wird in aller Regel von einem Computer gesteuert. Dieser gibt Drehzahl und/oder das Gegenmoment zur Bremse oder zum Motor vor und misst die Reaktion des Motors. Der gesamte Drehzahlbereich des Motors wird auf diese Weise vermessen. Die Motorwerte werden am Computer graphisch dargestellt und für spätere Auswertungen gespeichert. Nahezu alle Aspekte des Motorbetriebs können protokolliert und kontrolliert werden.
Siehe auch
Weblinks
Kategorien:- Antriebstechnik
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