- Pseudocode
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Pseudocode ist Programmcode, der nicht zur maschinellen Interpretation, sondern lediglich zur Veranschaulichung eines Paradigmas oder Algorithmus dient. Meistens ähnelt er natürlicher Sprache und höheren Programmiersprachen. Mit Pseudocode kann ein Programmablauf unabhängig von zugrunde liegender Technologie beschrieben werden und ist damit oft kompakter und leichter verständlich als realer Programmcode.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Um einen Algorithmus zu verstehen, kann man ihn als Programm untersuchen. Das wird aber erschwert durch die Eigenheiten der Programmiersprache, vor allem ihre Syntax. Zudem haben verschiedene Programmiersprachen unterschiedliche Syntaxen. Jede Formulierung als Programm in einer bestimmten Programmiersprache schließt alle Leser aus, die dieser Sprache nicht mächtig sind. Deshalb formuliert man den Algorithmus zwar ähnlich einem Programm, aber ohne auf eine bestimmte Programmiersprache einzugehen: in Pseudocode.
Pseudocode wird dann eingesetzt, wenn die Funktionsweise eines Algorithmus erklärt werden soll und Einzelheiten der Umsetzung in eine Programmiersprache stören würden. Ein typisches Beispiel sind die Felder, die in Pascal von Eins an indiziert werden, in C dagegen von Null an. In Lehrbüchern werden deshalb Algorithmen gelegentlich in Pseudocode wiedergegeben.
Man kann ein Programm durch Pseudocode spezifizieren. Das sollte allerdings eher vermieden werden, denn die Formulierung als Pseudocode ist bereits eine Programmiertätigkeit, die von der Konzentration auf die Anforderungen ablenkt.[1]
Auch bei der Entwicklung von Algorithmen und der Umformung von Programmen (Programmtransformation, Refactoring) wird Pseudocode eingesetzt.
Aussehen und Stilrichtungen
Pseudocode hat den Anspruch, intuitiv klar zu sein. Geeignete Metaphern aus der Umgangssprache geben einen Verfahrensschritt prägnant wieder, ohne dass dazu eine Erklärung nötig ist, zum Beispiel „durchlaufe das Feld a mit Index i“ oder „vertausche die Inhalte der Variablen x und y“. Solche Stilmittel verbessern die Übersicht.
Pseudocode kann sich in seinem Stil an eine bestimmte höhere Programmiersprache anlehnen, zum Beispiel an Pascal oder an C.
Im Pascal-Stil werden Schlüsselwörter wie begin, end, then, do, repeat, until benutzt. Im C-Stil werden stattdessen geschweifte Klammern {,} gesetzt und das Schlüsselwort then wird ausgelassen. Dieser Stil wird oft von Programmierern benutzt, die solche Sprachen verwenden. Beide Stile findet man in Lehrbüchern.
Die Blockstruktur wird gelegentlich auch nur durch Einrücken wiedergegeben.
Eine Liste häufig verwendeter Schlüsselwörter:
Module
- program Programmname ... end Programmname
- klasse Klassenname { ... }
Fallunterscheidungen
- if ... then ... else ... end if/exit
- wenn ... dann ... sonst ... wenn_ende
- falls ... dann ... falls_nicht ... falls_ende
Schleifen
- wiederhole ... solange/bis ... wiederhole_ende
- while ... do ...
- repeat ... until ...
- for ... to ... step Schrittweite ... next
Kommentare
- // kommentar
- # kommentar
- /* kommentar */
Definition von Funktionen
- function() ... begin ... end
- funktion() ... start ... ende
Zusicherungen
- assert
- jetzt gilt
Beispiele
program Name und Kurzbeschreibung LiesDatenStruktur() LiesDatenInhalt() ... if DatenUnvollständig then FehlerMelden und exit HauptstatistikBerechnen ZusammenstellungBerechnen Resultate in HTML-Datei schreiben end program Name
Prozedur: euklid Zweck: Euklidischer Algorithmus zur Berechnung des größten gemeinsamen Teilers Parameter: natürliche Zahlen m, n 1. Falls m > n, dann m und n miteinander vertauschen. 2. Jetzt gilt . 3. Solange m > 0 wiederhole 4. Setze n = n − m. 5. Falls m > n, dann m und n miteinander vertauschen. 6. Jetzt gilt . Ergebnis: n.
Siehe auch
- Programmablaufplan
- Jana (Beschreibungssprache)
- Nassi-Shneiderman-Diagramm
- Kontrollstruktur
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Siedersleben (Hrsg.): Softwaretechnik. Hanser, München 2003, ISBN 3-446-21843-2, S. 44ff..
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