- Pseudostereophonie
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Unter Pseudostereofonie wird die scheinbar plastische Wiedergabe einer ursprünglichen Monoaufnahme verstanden. Tontechniker der Unterhaltungs- und Musikindustrie versuchen auf elektronischem Wege, eine Mono-Tonaufnahme so zu bearbeiten, dass sich bei der Tonwiedergabe ein stereoartiger Effekt ergibt, ohne jedoch echte Stereoinformation zu haben. Zu den dazu erfundenen werbewirksamen Begriffen gehört unter anderen Electronic Stereo.
Es gibt ein Verfahren, das trotz elektronischer Bearbeitung das Monosignal nicht zerstört; siehe Weblinks. Leider wurden Anfang der 1970er Jahre viele Monoaufnahmen durch unachtsames Erstellen von „Electronic Stereo“ durch getrennte Filterung im linken und rechten Stereokanal und übermäßiger künstlicher Nachhallzugabe bzw. Raumklangzugabe unwiederbringlich klanglich so "verbogen", dass sie heute nicht mehr zu reparieren sind. Die Mono-Originalbänder wurden nach der Verstereofonierung üblicherweise beseitigt.
Wie aus einer Monoaufnahme intelligent eine Pseudosterofonieaufnahme zu machen geht, ohne dass dabei das Original-Monosignal zerstört werden muss, zeigt der Weblink „Stereofonierung von Mono-Aufnahmen mit verzögertem S-Signal“. Bei der Monowiedergabe (M = L + R) löscht sich hierbei das erzeugte S-Signal völlig aus und das originale M-Signal bleibt unversehrt übrig.
Literatur
- Gustav Büscher, A. Wiegemann: Kleines ABC der Elektroakustik. 6. Auflage, Franzis Verlag, München, 1972, ISBN 3-7723-0296-3
Siehe auch
Weblinks
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