Pshitta

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Die Peschitta ist die sowohl in der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien als auch der Assyrischen Kirche des Ostens gebräuchliche syrische Bibelübersetzung.

Inhaltsverzeichnis

Altes Testament

Die alttestamentliche Peschitta ist ein über Generationen entstandenes Werk, das eigenständig auf Grundlage eines hebräischen Textes, der älter als der uns heute vorliegende ist, wenn auch unter starkem Einfluss der Septuaginta, entstanden ist. Da das Syrische ein aramäischer Dialekt ist, gehen einige Forscher auch von einer Targumhypothese, d.h. der späteren schriftlichen Fixierung einer mündlichen Übersetzungstradition (analog zu den aramäischen Targumim) aus.

Neues Testament

Die neutestamentliche Peschitta hat eine gänzlich andere Textgeschichte. Bis zum Anfang des 5. Jahrhunderts hatten im syrischen Raum allein das Diatessaron und eine Paulusbriefsammlung kanonische Geltung. Zwar gab es schon vor der Peschitta altsyrische NT-Übersetzungen, evangelion da-mephareshe (=Evangelium des Getrennten), die die vier Evangelien enthielten. Jedoch hatten diese keinerlei Bedeutung im kirchlichen Gebrauch. Diese erste Sammlung aller vier Evangelien in einem Buch soll bis spätestens 145 n. Chr. geschaffen worden sein. Westcott-Hort sehen dagegen keine historischen Anzeichen für eine historische Existenz der Peschitta vor Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. Mit der Eingliederung in die byzantinische Reichskirche, einem Prozess, der sich vom Konzil von Nicäa bis zum Anfang des 5. Jahrhundert hinzog, wurde das Diatessaron durch die stärker am griechischen NT orientierte Übersetzung, die bis dahin sekundäre Peschitta, verdrängt.

Einige Briefe (2. Petrus, 2. und 3. Johannes, Judasbrief) und die Apokalypse blieben allerdings außerhalb der Bibel. Bischof Rabulas (411-435) verschaffte der neutestamentlichen Peschitta alleinige Geltung, indem er das Diatessaron verbrennen ließ. Lange Zeit galt er auch als Verfasser der Peschitta.

Literatur zur Peschitta

  • Peschitta und Targumim des Pentateuchs neues Licht zur Frage der Herkunft der Peschitta aus dem altpalästinischen Targum, Handschriftenstudien von Arthur Vööbus Stockholm : Etse, 1958.
  • Hänel, Johannes: Die aussermasorethischen Übereinstimmungen zwischen der Septuaginta und der Peschitta in der Genesis. (Dissertation), Leipzig 1911.
  • Heller, Ch.: Untersuchungen über die Peschitta, zur gesamten Hebräischen Bibel, Berlin, M. Poppelauer, 1911
  • Holzhausen, Andreas (ed.): Das Neue Testament in der Sprache Jesu, Burbach 2003 (PDF; 89 KB).
  • Rosenwasser, H.M.E.: Der lexikalische Stoff der Königsbücher der Peschitta unter Berücksichtigung der Varianten als eine Vorarbeit für eine Concordanz zur Peschitta alphabetisch dargestellt. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen philosophischen Fakultät der Universität Bern. Bln, Itzkowski 1905.


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