- Puffmais
-
Popcorn ist ein Nahrungs- und Genussmittel. Es entsteht durch starkes Erhitzen einer speziellen Maissorte (Puffmais).
Inhaltsverzeichnis
Zubereitung
Das im Mais enthaltene stärkehaltige Speichergewebe, das sogenannte Endosperm, besitzt eine nach außen hin feste und nach innen hin weiche Konsistenz. In ihm ist Flüssigkeit gebunden. Wird der Mais auf ca. 200 °C erhitzt, ändert das Wasser seinen Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig und es entsteht Wasserdampf. Als Dampf nimmt Wasser ein sehr viel größeres Volumen ein: Bei Normalbedingungen entstehen aus einem Milliliter Flüssigkeit über 1,6 Liter Dampf. Wasser siedet normalerweise bereits bei 100 °C; unter Druck bleibt es aber trotz weiter steigender Temperatur flüssig. Bei ca. 200 °C kann die dichte Hülle des Maiskorns aber dem Druck des im Maiskorn enthaltenen Wassers nicht mehr standhalten. Sie platzt auf und die durch die Hitze und den Druck aufgeweichte Stärke dehnt sich in der schaumigen Struktur des Endospermgewebes rapide aus, kühlt jedoch augenblicklich ab und erstarrt.
Eine einfache Art der Popcorn-Zubereitung ist das Erhitzen mit heißem Öl in einer Pfanne oder einem Topf. Neben den Großzubereitern auf Volksfesten und im Kino gibt es mehrere Typen von Haushaltszubereitern:
- Spezialtopf mit Handkurbel für den Herd. Eine Ölzugabe ist notwendig. Es muss während der Zubereitung gekurbelt werden um den Mais in steter Bewegung zu halten. Es besteht die Gefahr der Überhitzung und des Anbrennens des Popcorns. Geräte dieses Typs gibt es seit 100 Jahren und länger.
- Popcornmaschine mit Heizplatte. Hier ist die Heizplatte bereits im Gerät integriert. Ein Rührmechanismus hält das Popcorn in Bewegung. Nur geringe Überhitzungsgefahr. Der Gerätedeckel kann als Servierschüssel verwendet werden. Nur geringe Öl/Fettbeigabe notwendig.
Bei beiden bisher genannten Maschinen kann Popcorn nach unterschiedlichen Rezepturen und mit vielerlei Beigaben hergestellt werden.
Gibt man Zucker zu, erhält man karamelisiertes Popcorn, welches mit den unten beschriebenen Geräten nicht erreichbar ist.
- Heißluftmaschine. Das Gerät ähnelt in der Funktion einem Haarföhn. Anstelle der Austrittsdüse gibt es eine kleine Schale mit dem Popcorn, durch die von unten heiße Luft geblasen wird. Das fertige Popcorn entweicht durch eine Öffnung in eine Schüssel. Salz oder Zucker müssen dem fertigen Popcorn in der Schüssel beigegeben werden. Also am besten geeignet für fettfreies Popcorn „Natur“, das auch am gesündesten ist.
- Mikrowelle. Einfach das Popcorn in geschlossener Papiertüte in der Mikrowelle erhitzen. Es gibt auch Spezialgeschirr und Popcorn für die Mikrowelle. Bei Plastikgefäßen muss man beachten, dass sie hitzebeständig sind. Manche mikrowellentauglichen Gefäße halten nur Temperaturen bis 150 °C aus. Solche Gefäße können beschädigt werden, da Popcorn heißer wird.
Ungepoppten Popcornmais erhält man im Lebensmittelhandel. Es können dabei keine normalen Maiskörner verwendet werden, denn diese sind entweder zu trocken oder zu weich, wodurch das siedende Wasser nur wenig Druck aufbauen kann. Bei Beschädigungen kann das Wasser auch direkt durch Öffnungen entweichen.
Popcorn wird gezuckert, karamellisiert oder gesalzen. In den Vereinigten Staaten und Südamerika ist insbesondere gesalzenes und mit Butteraroma versehenes Popcorn die Regel; verbreitet ist daneben auch karamellisiertes Popcorn. Das in Deutschland übliche gezuckerte Popcorn dagegen ist in den USA nahezu unbekannt, jedoch ist eine süß-salzige Variante, „Kettle corn“, seit einigen Jahren weit verbreitet.
Für viele Menschen ist Popcorn Voraussetzung für ein gelungenes Kino-Erlebnis. Nahezu jedes Kino hat einen Popcorn-Verkaufsstand. Der Lebensmitteleinzelhandel bietet fertiges Popcorn mittlerweile in den verschiedensten Verpackungsformen an. Es gibt schlauchförmige Tüten, die man oft auch auf dem Jahrmarkt bekommt sowie kleine und große Plastikeimer mit dichtem Verschlussdeckel, die sich später noch zu anderen (auch zu Lebensmittel passenden) Zwecken verwenden lassen. Für Kleinkinder gibt es auch Spielzeuge aus Plastik, wobei nur Teile davon mit Popcorn gefüllt sind; dieses Popcorn ist meistens bunt (Lebensmittelfarbe) und viel feiner gekörnt.
Herkunft
Popcorn stammt vom amerikanischen Doppelkontinent. Wann zum ersten Mal Popcorn zubereitet wurde, ist jedoch nicht genau bekannt. Sicher ist aber, dass die Ureinwohner Westamerikas es bereits aßen – und auch als Schmuck benutzten – als Christoph Kolumbus 1492 dort an Land ging. Darüber hinaus ist bekannt, dass es dort als religiöser Akt üblich war, je nach der Form eines aufgeplatzten Maiskorns die Zukunft zu bestimmen (ähnlich dem Bleigießen der Römer). Bei Ausgrabungen wurden außerdem mindestens 4000 Jahre alte Puffmaiskörner gefunden, es ist also davon auszugehen, dass Popcorn schon weitaus früher Bestandteil des indianischen Speiseplans war.
Inhaltsstoffe
Popcorn ist, wie sein Ausgangsstoff auch, sehr ballaststoffreich. Es unterstützt die Verdauung und enthält Vitamin B1 und B2 sowie Kalium. Durch Zugabe von Fett, Zucker und Salz kann allerdings aus dem prinzipiell gesunden Lebensmittel Popcorn schnell ein eher gesundheitsschädliches werden.
Puffmais
Zur Herstellung von Popcorn ist nur eine spezielle Maissorte geeignet, nämlich Puffmais. Mit normalem Mais, der hauptsächlich zur Gewinnung von Stärke oder Viehfutter angebaut wird, ist es nur sehr schlecht oder eher gar nicht möglich, Popcorn herzustellen. Puffmais hat eine zwar sehr dünne, aber dafür harte und etwas glasigere Schale als herkömmlicher Mais. Nach der Herstellung von Popcorn bleiben oft Teile dieser Schale an dem Endprodukt haften. Puffmais ist sehr ergiebig. Eine Handvoll davon ergibt eine große Schüssel Popcorn.
Popcorn als Verpackungsstoff
Fettfrei geblähtes Popcorn wird teilweise anstelle von Schaumstoff-Flocken als Füllmaterial für Pakete benutzt, um die zu versendende Ware beim Transport vor Beschädigung zu schützen. Nach der Warenzustellung lässt sich dieses Popcorn dann als Vieh- oder Vogelfutter wiederverwenden oder kompostieren.
Siehe auch
Weblinks
Wikimedia Foundation.