Purpur-Königskerze

Purpur-Königskerze
Violette Königskerze
Violette Königskerze (Verbascum phoeniceum)

Violette Königskerze (Verbascum phoeniceum)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Gattung: Königskerzen (Verbascum)
Art: Violette Königskerze
Wissenschaftlicher Name
Verbascum phoeniceum
L.

Die Violette Königskerze (Verbascum phoeniceum) oder Purpur-Königskerze ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Königskerzen (Verbascum).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Violette Königskerze ist eine zwei- oder mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 (selten bis 100) cm erreicht. Der aufrechte Stängel ist unten flaumig behaart, oberwärts dicht drüsig und rippig kantig. Die eiförmigen, oberseits glänzenden und fast kahlen Laubblätter sind überwiegend in einer grundständigen Rosette angeordnet und liegen dem Boden dicht an, unterseits sind sie flaumhaarig; ihr Rand ist unregelmäßig buchtig gekerbt.

Der Blütenstand ist eine Traube mit lang gestielten Einzelblüten, die in Knospenlage eine auffällige regelmäßig-fünfeckige Form haben. Die etwa 30 mm großen Blüten sind meist dunkel violett, ihre fünf Kronblattzipfel sind ausgebreitet und schwach wellig. Die Staubfäden sind an ihrer Basis orangefarben, auch die kurze Kronröhre ist meist gelborange überlaufen. In der Mitte und zur Spitze hin sind die Staubfäden von einer dichten und langen violetten bzw. weißlichen Behaarung eingehüllt. Die Antheren sind schwarz-violett, nach ihrem Öffnen aber von leuchtend gelbem Pollen bedeckt. Der violette Griffel mit der grünen Narbe ist etwas kürzer als die Staubblätter und ragt nach unten aus dem Staubblattkreis heraus. Die Pflanzen blühen im Mai und Juni.

Zwischen den vorherrschenden violett-blühenden Pflanzen kommen gelegentlich weiß- oder (seltener) rosablühende Formen vor. Die Art erfreut sich als Zierpflanze steigender Beliebtheit und wird in mehreren Sorten und Farbvarietäten angeboten. In Gärten sind solche Formen in gemischten Sortimenten sehr häufig. Auch Hybriden mit anderen Verbascum-Arten sind bekannt.

Standortansprüche und Verbreitung

Die Violette Königskerze bevorzugt basenreiche, sandige oder lehmige, eher nährstoffarme Böden. Man findet sie in Halbtrockenrasen oder im Saum von Trockenwäldern.

Die Heimat der Pflanze liegt im südöstlichen Europa, im östlichen Mittelmeerraum und Vorderasien. Vorkommen in Deutschland, wo die Art besonders in den östlichen Bundesländern (z. B. in Sachsen-Anhalt) verbreitet ist, gehen möglicherweise auf frühere Verwilderungen aus Gartenkultur zurück.[1] Die Nordwestgrenze des natürlichen Verbreitungsgebietes lässt sich deshalb kaum noch bestimmen. Andere Autoren führen Verbascum phoeniceum demgegenüber als in Teilen Deutschlands einheimische Art auf, wobei in diesem Gebiet ausschließlich die Unterart ssp. phoeniceum vertreten sei. Auch dabei wird aber auf das zusätzliche Vorhandensein synanthroper Bestände hingewiesen.[2]

Bilder

Einzelnachweise

  1. Zündorf, H.-J., Günther, K.-F., Korsch, H. & Westhus, W.: Flora von Thüringen. – Weißdorn-Verlag, Jena 2006. ISBN 3-936055-09-2
  2. Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer, Stuttgart 2000. ISBN 3-8001-3364-4. Online

Literatur

  • Philippi, G.: Scrophulariaceae, Braunwurzgewächse. In: Sebald, O., Seybold, S., Philippi, G. & Wörz, A. (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 5. – Ulmer, Stuttgart 1996. ISBN 3-8001-3342-3

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Purpur-Königskerze — violetinė tūbė statusas T sritis vardynas atitikmenys: lot. Verbascum phoeniceum angl. purple mullein vok. Gurrenblume; Purpur Königskerze; violette Königskerze rus. коровяк фиолетовый lenk. dziewanna fioletowa …   Dekoratyvinių augalų vardynas

  • Violette Königskerze — (Verbascum phoeniceum) Systematik Asteriden Euasteriden I …   Deutsch Wikipedia

  • violette Königskerze — violetinė tūbė statusas T sritis vardynas atitikmenys: lot. Verbascum phoeniceum angl. purple mullein vok. Gurrenblume; Purpur Königskerze; violette Königskerze rus. коровяк фиолетовый lenk. dziewanna fioletowa …   Dekoratyvinių augalų vardynas

  • Verbascum phoeniceum — Violette Königskerze Violette Königskerze (Verbascum phoeniceum) Systematik Klasse: Dreifurchenpollen Zweikeimblät …   Deutsch Wikipedia

  • Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten — Beispiel für eine Nachhaltige Pflanzung und Ansaat in einem Hausgarten (mit Acker Glockenblumen, Muskatellersalbei und Nachtkerzen). Mit dem Begriff Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten werden naturnahe Pflanzungen und Ansaaten bezeichnet, di …   Deutsch Wikipedia

  • Fertö — Die Artikel Neusiedlersee, Nationalpark Fertő Hanság, Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und Seewinkel überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Fertő-tó — Die Artikel Neusiedlersee, Nationalpark Fertő Hanság, Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und Seewinkel überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hoblik — Oblík Blick vom Raná zum Oblík Höhe 509,2 m n.m …   Deutsch Wikipedia

  • Neusiedlersee — Die Artikel Neusiedlersee, Nationalpark Fertő Hanság, Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und Seewinkel überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Peiso — Die Artikel Neusiedlersee, Nationalpark Fertő Hanság, Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und Seewinkel überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”