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Orbit der SatellitenDas Quasi-Zenit-Satelliten-System (QZSS) ist ein im Aufbau befindliches japanisches Satellitensystem, das GPS-ähnliche und weitere Navigationssignale senden soll. Die Satellitenkonstellation aus drei geosynchronen Satelliten wurde speziell für Japan entworfen, aber auch andere Asien-Pazifik Gebiete werden davon profitieren können. Das System soll der nationalen Sicherheit und dem Krisenmanagement dienen, aber auch den Lebensstandard der Bevölkerung steigern.
Inhaltsverzeichnis
Grundprinzip
Die drei Satelliten werden unterschiedliche Orbitbahnen haben, die elliptisch und für eine Inklination von 39° bis 47° ausgelegt sind (HEO: highly inclined elliptical Orbits). Mindestens einer dieser drei Satelliten soll zu jeder Zeit nahe dem Zenit über Japan positioniert sein, das heißt ein Satellit steht für acht Stunden im Zenit. Dieser soll dabei eine Elevation von mehr als 70° haben und auch die anderen beiden Satelliten sollen mindestens eine Elevation von 30° besitzen.
Erst wurden drei verschiedene mögliche Satellitenkonstellationen diskutiert: Die Eiform, die symmetrische Achterkurve und die letztendlich gewählte asymmetrische Achterkurve, welche die beste Lösung hinsichtlich der Sichtbarkeit über Japan ist.
Das QZSS ist aufgebaut wie andere Satellitensysteme auch und soll aus dem Raumsegment, einem Kontrollsegment in Form einer Master Control Station und mehreren Beobachtungsstationen, sowie dem Nutzersegment bestehen.
Das Raumsegment wird mit GPS-ergänzender und experimenteller Ausrüstung bestückt sein und äquivalente Signale zum modernen GPS senden. Damit soll die Kompatibilität und Interoperabilität zwischen den Systemen gewährleistet sein. Geplant sind die existierenden L1 C/A, L1 C und L2 C Signale, das zukünftige L5 Signal, sowie ein Experimentsignal mit höherer Datenrate namens LEX, welches kompatibel mit dem Galileo E6 sein soll.
Funktion und Möglichkeiten
QZSS ermöglicht störungsfreie Positionsbestimmung vor allem in urbanen und bergigen Gebieten, gewährleistet durch die spezielle Satellitenkonstellation. Das System verbessert zum einen die Erreichbarkeit von GPS-Signalen und zum anderen steigert es die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des GPS. Es wird somit selbst in den engen Straßenschluchten der japanischen Großstädte Positionsbestimmung möglich sein.
Eine Besonderheit des Systems ist die Kombination von Kommunikation und Ortung, was eine Weiterentwicklung von Mobilfunksystemen darstellt und damit Empfangsgeräten wie Handys und Navigationssystemen in fahrenden Autos eine erhebliche Leistungssteigerung einbringt.
Verantwortliche
Das Quasi-Zenit Satellitensystem ist ein Gemeinschaftsprojekt von öffentlichen Institutionen und privatwirtschaftlichen Betrieben (public-private partnership). Aus der Regierung leiten vier staatliche Ministerien die Untersuchung und Entwicklung der Technologie, im privaten Sektor erfolgt die Gewerbeplanung der kommerziellen Nutzung (Profitplan) und der Aufbau sowie die Finanzierung eines Rundfunk- und Kommunikationssystems. Die japanische Raumfahrtagentur JAXA integriert dabei Forschungsinstitute in den Entwicklungsprozess.
Entwicklungsstand
Der Aufbau des Systems erfolgt stufenweise nach dem staatlichen Erlass vom 31.März 2006. Im ersten Schritt soll im Sommer 2010 der erste QZSS-Satellit QZS-1 in die Umlaufbahn gebracht werden. Im Anschluss erfolgen die technische Validierung und die Überprüfung der Einsatzbereitschaft des Satelliten. Bis 2011 sollen in einem zweiten Schritt der zweite und dritte Satellit folgen und das vollständige System einsatzbereit sein.
Entwicklungsstatus im August 2008: Die System-Konstruktionsüberprüfung (Critical Design Review) ist beendet und der QZS-1 wird produziert und getestet.
Weblinks
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