Quaatz

Quaatz

Reinhold Georg Quaatz (* 8. Mai 1876 in Berlin; † 15. August 1953 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker (DVP, DNVP, CDU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Reinhold Quaatz wurde am 8. Mai 1876 als Sohn eines Gymnasialdirektors in Berlin geboren. Nach dem Besuch eines Berliner Gymnasiums nahm er ein Studium der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaft an den Universitäten in Jena und Berlin auf, das er 1898 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Anschließend trat er als Gerichtsreferendar in den preußischen Staatsdienst ein. Er absolvierte seinen juristischen Vorbereitungsdienst am Berliner Kammergericht, bestand 1903 das zweite juristische Staatsexamen und war dann als Gerichtsassessor in Berlin und Duisburg tätig. Zwischenzeitlich hatte er an der Universität zu Köln zum Dr. rer. soc oec. promoviert.

Quaatz arbeitete 1904/05 bei der preußischen Staatseisenbahnverwaltung und war danach als Regierungsassessor in Köln, Münster und Kiel tätig. Er war von 1908 bis 1911 Hilfsarbeiter in der Finanzabteilung des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, wurde dort zum Regierungsrat ernannt und fungierte anschließend als Eisenbahndirektionsmitglied in Essen, Posen und Köln. 1919 wurde er Geheimer Regierungsrat und Vortragender Rat im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Neujahr 1920 schied er aus dem Staatsdienst aus.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst war Quaatz von 1920 bis 1923 als Syndikus bei der Essener Handelskammer tätig. Darüber hinaus fungierte er als Geschäftsführer der Vereinigung der niederrheinisch-westfälischen Handelskammern, als Herausgeber der Wirtschaftlichen Nachrichten aus dem Ruhrbezirk sowie als Begründer und Leiter des Zweckverbandes Nordwestdeutscher Wirtschaftsvertretungen. Seit 1924 arbeitete er als Rechtsanwalt und Notar in Berlin. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Quaatz aller öffentlichen Ämter enthoben und musste aufgrund seiner jüdischen Herkunft das Aufsichtsratsmandat bei der Dresdner Bank niederlegen. Seine Tätigkeit als Rechtsanwalt konnte er dennoch fortsetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er als Dozent für Soziologie an der Kirchlichen Hochschule Berlin. Reinhold Quaatz starb am 15. August 1953 in West-Berlin.

Partei

Quaatz trat nach der Novemberrevolution in die DVP ein. Zusammen mit Albert Vögler, Hugo Stinnes und Oskar Maretzky bildete er 1923 eine rechtsgerichtete Opposition gegen die Regierungspolitik von Reichskanzler Gustav Stresemann und Reichsminister Rudolf Hilferding, deren Ziel der Sturz des Reichskanzlers sowie die Bildung einer Reichsregierung unter Führung der DNVP sein sollte. Zu diesem Zweck wurde im März 1924 die Nationalliberale Vereinigung (NLV) gegründet, die bei den Frühjahrswahlen 1924 mit den Deutschnationalen verschmolz. Noch im gleichen Jahr trat Quaatz als vehementer Gegner des Dawes-Plans auf, der aber auf Druck der Industrie und der Agrarbetriebe ratifiziert werden konnte. In den folgenden Jahren wirkte er zusammen mit Paul Bang als Herausgeber des Freiheitsprogramms der DNVP. Nach 1945 zählte er zu den Gründern der Berliner CDU.

Abgeordneter

Quaatz wurde bei der Reichstagswahl im Juni 1920 in den Deutschen Reichstag gewählt, dem er bis November 1933 angehörte. Von 1924 bis 1928 vertrat er im Parlament den Wahlkreis Dresden-Bautzen.

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